Bochum. . In Bochum ist das uninspirierte Ballgeschiebe der vergangenen Saison dem neuen Spielwitz gewichen. Beim 1:1-Auftakt gegen Fürth lief aber noch nicht alles rund.

Die Erkenntnis des Tages sorgte für frohe Gesichter: Es wird wieder mehr Fußball gespielt im Bochumer rewirpower-Stadion. Das führt nicht immer und unbedingt zum ungeteilten Erfolg, erhöht den Spaßfaktor auf den Tribünen aber ungemein. Nach dem 1:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth wurde die Mannschaft des VfL mit krachendem Applaus in die Kabine verabschiedet. Was von den Verantwortlichen dankbar registriert wurde. „Wir sind von der ersten bis zur letzten Minute unterstützt worden“, sagte Trainer Peter Neururer, mit dessen Arbeit ja beileibe nicht alle Anhänger einverstanden sind.

Die Mehrzahl der Fans des VfL Bochum interessiert jedoch weniger der Name des Trainers als die Qualität und der Charakter der Mannschaft. Und in diesen Punkten gibt es klare Anzeichen für einen Aufwärtstrend. Durch die Bank kann sich die Ballkunst der neuen Spieler sehen lassen, deshalb befand man sich mit einem Team wie dem aus Fürth, das nur hauchdünn den Aufstieg per Relegation verpasst hatte, auf Augenhöhe. Auch wenn nicht alles optimal lief und besonders die Außenverteidiger Stefano Celozzi sowie Timo Perthel noch zulegen müssen, waren die Bochumer dem Sieg sogar näher als die Gäste aus dem Frankenland. Ein Indiz dafür, dass diesmal in der Vorbereitung besonderes Augenmerk auf die Fitness gelegt wurde.

Spielweise der letzten Saison hat Sympathien gekostet

Vielleicht ist es noch zu früh, von einem Aufbruch zu sprechen, aber die „grauenhaften Erlebnisse der vergangenen Saison“, an die Neururer erinnerte, sollen nach dem Willen der VfL-Führung Schnee von gestern sein. Dass sich Spieler dem Geschehen auf dem Rasen zu entziehen versuchen, andere wiederum erhebliche Schwierigkeiten mit dem Spielgerät haben, wie noch vor Monaten geschehen und gesehen, hat zu Verdruss geführt und Sympathien gekostet.

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Die könnte man vermutlich leicht zurückgewinnen, wenn die kommenden Aufgaben mit Schwung angegangen würden. Ein Ligaerfolg in Aue und ein engagierter Pokalauftritt gegen den VfB Stuttgart könnten den ersten, eher positiven Eindruck der Fans verfestigen und für wachsendes Selbstvertrauen sorgen. Was auch nötig sein wird, denn die Ergebnisse des ersten Spieltages deuten auf eine umkämpfte und spannende Spielzeit hin, in der jeder Punkt hart erarbeitet werden muss.

Den Gegner unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen, lautet die Devise. So wie Stanislav Sestak Fürths Verteidiger Zsolt Korcsmar auf den Pelz rückte und Simon Terodde kaltschnäuzig vollendete. Dass wenig später Celozzis missglückter Rückpass auf VfL-Torhüter Andreas Luthe zur maßgerechten Torvorlage für Kacper Przybylko wurde, womit das Ergebnis bereits nach zwanzig Minuten feststand, schmälerte die Begeisterung auf den Rängen nur unwesentlich. Schon beim Aufwärmen, so Michael Gregoritsch, habe er eine „Gänsehaut“ gehabt. Die Bochumer Fans scheinen fest entschlossen zu sein, ihren Beitrag zur Genesung zu leisten.