Bochum. Ausgerechnet Selim Gündüz, der gegen Fürth sein Debüt in der 2. Fußball-Bundesliga feierte, zog sich eine Muskelverletzung zu und fällt für das Spiel beim FC Erzgebirge Aue aus. Für ihn rückt Piotr Cwielong in den Kader des VfL Bochum.

Gegen Fürth feierte er sein geglücktes Debüt in der 2. Bundesliga. Selim Gündüz, 20 erst und nach Jahren der Verletzungen (zweimal Kreuzbandriss) und Anpassungsprobleme offenbar angekommen in der Welt des Profifußballs, ist „auf einem sehr guten Weg“, wie Peter Neururer auch gestern lobte.

Zuvor allerdings hatte der Trainer des VfL Bochum den ersten Rückschlag der Woche erklärt. Das trifft weniger den Verein, der derzeit genug Alternativen in der Offensive hat, als Gündüz selbst. Die Offensivkraft fällt für das erste Auswärtsspiel der Saison beim FC Erzgebirge Aue am Samstag aus (15.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker). Zur Überraschung selbst des Trainers. Jedenfalls konnte gestern keiner erklären, wo und wann sich Gündüz eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen hat.

Für ihn rückt Piotr Cwielong in den Kader. Der Pole hat seine Verletzung auskuriert, zeigte im Testspiel gegen Schalke 04 gute Ansätze und reist als Reservespieler mit ins Erzgebirge. Ansonsten wird Neururer, sofern nichts mehr passiert, auf die 17 Spieler setzen, die gegen Fürth auf dem Rasen kämpften oder auf der Bank saßen. Eine weitere Änderung könnte es nur geben, falls einer „nicht zu 100 Prozent fit ist“ - solche Spieler „nehme ich nicht mit“.

Bulut musste das Training abbrechen

Onur Bulut könnte das treffen, denn der zur Alternative auf der rechten Abwehrseite umgeschulte 20-Jährige musste gestern das Training abbrechen. Eine Vorsichtsmaßnahme, so Neururer. Dennoch müsse man abwarten, wie Bulut das Abschluss-Training (heute 11.30 Uhr) absolviert. Für ihn könnte sonst Lukas Klostermann, für den laut Sportvorstand Christian Hochstätter keine offizielle Anfrage eines Vereins vorliegt, in den Kader rücken. Oder Florian Jungwirth. Beide wären ansonsten erneut außen vor. Dies gilt auch noch für Fabian Holthaus. Dem U19-Europameister fehle noch etwa eine Woche, um in punkto Fitness aufzuschließen, so der Trainer.

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Dass die Bochumer in Aue gewinnen wollen, versteht sich von selbst und hat nichts mit Revanchegelüsten nach den vier Niederlagen zu tun, die man seit dem Abstieg 2010 im Erzgebirge kassierte: 0:1, 1:2, 1:6, 1:2. Bei der jüngsten Pleite im Oktober 2013 hatte Bochum eine Halbzeit lang alles im Griff - direkt nach der Pause traf Guido Kocer per Kracher in den Winkel und nach einem Konter (!) zum völlig überflüssigen 1:2. Kocer aber spielt nun in der Türkei, auch Torjäger Jakub Sylvestr zog es ja fort nach Nürnberg. Sein potenzieller Nachfolger, der Este Henri Anier (kam vom FC Motherwell/Schottland) hat noch Trainingsrückstand, zählte beim achtbaren 0:1 in Nürnberg noch nicht zum Kader. Möglich, dass er den Joker mimt gegen Bochum.

Wichtiger für den VfL ist aber der Blick auf die eigene Stärke, versichert Neuruer. Die sieben Neuen - die Startelf bleibt unverändert - haben mit einem Aue-Syndrom nichts im Sinn. Neururer: „Wir wollen in Aue drei Punkte holen.“