Bochum. Michael Gregoritsch - oder auch “Franz“, wie VfL-Trainer Peter Neururer ihn nennt - hat gute Erinnerungen an das Erzgebirge und den kommenden VfL-Gegner Aue. Einzig Jan Gyamerah fehlt aktuell im Bochumer Kader - der die peinlichen Auftritte gegen Aue zum Großteil gar nicht miterlebt hat.

Michael Gregoritsch geht’s zurzeit richtig gut. Zum Auftakt der Zweitliga-Saison gehörte der Österreicher der Startelf des VfL Bochum an, dann konnte er endlich seine Wohnung am Stadtpark beziehen und schließlich gelang ihm am Dienstag auch noch ein Treffer gegen den FC Schalke 04.

„Franz“ wird Gregoritsch von VfL-Trainer Peter Neururer gerufen. Der Spitzname zeigt wohl eher zurück in Richtung Habsburger Monarchie denn auf den deutschen Fußballgott bürgerlicher Herkunft namens Beckenbauer, der als Kaiser dem Himmel immerhin etwas näher gerückt ist. Franz also, der lange Gregoritsch, dürfte auch zu den nun vielen Bochumer Spielern zählen, die nicht voller Angst oder Sorge an den kommenden Gegner denken - an den FC Erzgebirge Aue, an schlimme Schlappen im Schneegestöber und knappe, wie vermeidbare Niederlagen.

„In dieser Mannschaft redet keiner vom Aue-Syndrom“, sagt Neururer und weist damit auf einen weiteren positiven Aspekt der umfassenden Personalrochade beim VfL hin: Die teils peinlichen Auftritte gegen die Erzgebirgler in den letzten Jahren haben die meisten der aktuellen VfL-Kicker gar nicht erlebt, also auch nicht verinnerlicht.

Gregoritsch traf für Pauli in Aue

Michael (Franz) Gregoritsch beispielsweise erzählt gar eine ganz andere, stimmungsvolle Geschichte aus Sachsen. Er gehörte nämlich in Aue erstmals der Startelf des FC St. Pauli an. Und, noch besser: Gregoritsch erzielte dort das 1:0 für die Hamburger, die sich darauf nicht ausruhten wie weiland die Bochumer, sondern nachlegten. Am Ende stand es 2:0 für die Nordlichter, für Gregoritsch eine angenehme Erinnerung.

Auch interessant

Mit einer anderen mentalen Einstellung als in der vergangenen Saison, so glaubt man beim VfL Bochum, werde die Bochumer Mannschaft am Samstag in Sachsen antreten. Eine Mannschaft, die zwar grundsätzlich quantitativ eng begrenzt ist, momentan jedoch eine gewisse Fülle aufweist. Denn bis auf den Dauerpatienten Jan Gyamerah stehen plötzlich alle Akteure zur Verfügung. U19-Europameister Fabian Holthaus (Neururer: „Er braucht keine Pause“) und Piotr Cwielong haben schon gegen Schalke wieder mitgewirkt; und selbst wenn man den Polen aufgrund seiner längeren Auszeit noch aus der Kalkulation für das Wochenende herauslässt, werden drei Spieler keinen Platz mehr finden auf der Reservebank.

Jumgwirth: Vom Stammspieler zum Tribünengast?

Zuletzt hatte es Florian Jungwirth und Lukas Klostermann getroffen. Und weil Adnan Zahirovic gegen Schalke einen guten und ehrgeizigen Eindruck gemacht hat, könnte sich die Geschichte für Jungwirth wiederholen. Vom Stammspieler zum Tribünengast - das wäre dann die andere Seite der personellen Erneuerung.

Möglich ist aber auch die eine oder andere Abstellung zur U23, die im Derby gegen die SG Wattenscheid 09 die Nase vorne behalten möchte. Das sei eigentlich in dieser Phase nicht geplant gewesen, sagt Peter Neururer, und deshalb könne Thomas Reis „mitentscheiden“.