Bochum. Der VfL Bochum scheint sein Offensiv-Problem schnell lösen zu können. Zwei Angreifer sind schon verpflichtet, ein dritter könnte in Simon Terodde von Union Berlin gefunden werden. Der 26-Jährige besitzt in der Hauptstadt allerdings noch einen Vertrag bis 2015.
Dem 20-jährigen Talent folgt ein Routinier, einer, der sich im Gegensatz zu Michael Gregoritsch bereits gut auskennt in Bochum.
Die abermalige Verbindung zwischen dem VfL Bochum und Stanislav Sestak (31) ist inzwischen perfekt, der slowakische Stürmer wird seinen ersten drei Jahren beim VfL (2007 bis 2010) zwei weitere Jahre - bis 2016 - folgen lassen. Damit hat Sportvorstand Christian Hochstätter innerhalb weniger Tage zwei Angreifer verpflichtet. Die mögliche Nummer drei, Simon Terodde von Union Berlin, ist über den Kandidaten-Status noch nicht hinausgekommen. Das kann sich jedoch jederzeit ändern.
Zunächst aber noch einmal zu Stanislav Sestak. 2007 vom damaligen slowakischen Meister Zilina losgeeist, entwickelte sich der schnelle Angreifer in Bochum rasch zu der erhofften Verstärkung. Sestaks Tore vor allem hielten den VfL in der Ersten Liga, die TSG Hoffenheim wurde aufmerksam, zu einem Wechsel innerhalb Deutschlands kam es aber nicht. Und sein Weggang in die Türkei, zu Ankaragücü, erwies sich für den VfL Bochum eher als Fluch denn als Segen.
Sestak kommt ablösefrei
Ohne auf die hinlänglich bekannte und unerquickliche Transfergeschichte noch einmal näher einzugehen, die dem VfL derzeit eine Minirate von 20.000 Euro monatlich beschert, kommt Sestak nun ablösefrei aus Bursa nach Bochum - als immer noch schneller und konterstarker Spieler, der aber auch über genügend technische Mittel verfügen sollte, seine Mitspieler in Szene zu setzen.
Zum Beispiel Simon Terodde. Das Interesse der Bochumer an dem baumlangen Stürmer vom Zweitliga-Konkurrenten Union Berlin ist bekannt, Terodde würde von seinen Fähigkeiten und vom Alter gut ins Bochumer Konzept passen. Dem Routinier Sestak (31) stünde mit Terodde (26) ein Angreifer im besten Alter sowie ein Talent Gregoritsch (20) zur Seite. Und das drängende Offensiv-Problem hätte man auch gelöst.
Terodde bis 2015 an Union gebunden
Noch aber hält sich Christian Hochstätter in dieser Angelegenheit zurück, denn Terodde, der Mann vom Niederrhein, ist vertraglich bis 2015 an Union gebunden. Er wollte zwar bereits im vergangenen Winter Berlin verlassen, doch der damalige Trainer Uwe Neuhaus verhinderte seinen Weggang. Was der neue Union-Trainer Norbert Düwel im Schilde führt und wie man an der Spree mit dem inzwischen ebenfalls ungeliebten Adam Nemec umzugehen gedenkt, dessen Vertrag kürzlich sogar noch bis 2016 verlängert wurde, ist offen. Der VfL verfügt jedenfalls nicht über die Mittel, Terodde frei zu kaufen.
Auch wenn demnächst zusätzliches Geld in die Bochumer Kassen fließen sollte, zum Beispiel aus dem sich anbahnenden Transfer von Kevin Vogt zum Bundesligaaufsteiger 1. FC Köln. Rund 700.000 Euro hat einst der FC Augsburg an den VfL für Vogt überwiesen. Sollten nun die Kölner zwei Millionen für den Mittelfeldspieler auf den Tisch legen müssen, wäre der VfL mit 20 Prozent von 1,3 Millionen Euro beteiligt. Würde 260.000 Euro ausmachen. Nach ähnlichem Muster könnte ein möglicher Transfer von Matthias Ostrzolek, an dem unter anderem Hannover 96 interessiert ist, ablaufen. Und im Fall von Jungnationalspieler Leon Goretzka gibt es zwar nicht mehr Geld als vereinbart, aber, wie berichtet, eine bestimmte Summe früher als ursprünglich geplant. Vielleicht sitzt am Ende beim VfL ja doch noch ein offensiver Mittelfeldspieler drin.