Bochum. Der VfL Bochum hat seinen ersten Stürmer: Michael Gregoritsch (20) wird von der TSG Hoffenheim für ein Jahr ausgeliehen. Zuletzt spielte er für den FC St. Pauli, ebenfalls auf Leihbasis. “Beim FC St. Pauli“, sagt Trainer Peter Neururer, “hat er sein Potenzial bereits angedeutet.“

Der erste ist da. Der erste Stürmer für den VfL Bochum der Saison 2014/15. Sicher kein „Kracher“, der jeden vom Stuhl haut. „Gregoritsch - wer?“ hieß es gestern reflexartig von vielen, die den Namen des neuen Offensiven vom Zweitligisten erstmals hörten. Aber er gilt als hoffnungsvolles Talent mit Perspektive - wie in jüngerer Vergangenheit Daniel Ginczek zum Beispiel, der seinen (erstklassigen) Weg gefunden hat. Michael Gregoritsch, gerade erst 20 geworden, kommt auf Leihbasis zur Mannschaft von Trainer Peter Neururer.

Die TSG Hoffenheim hatte sich die Dienste des österreichischen U-21-Nationalspielers (14 Einsätze, 9 Tore) bereits 2011 gesichert und ihn erst an seinen vorherigen Klub Kapfenberger SV zurückverliehen und zuletzt, in der vergangenen Saison, an den FC St. Pauli ausgeliehen (15 oft nur kurze Einsätze, 1 Tor). Nun verlängerte Gregoritsch bei der TSG um ein Jahr bis 2016 - und bestreitet das erste davon beim VfL. Die Hoffenheimer Vertragsverlängerung gibt zumindest einen Hinweis darauf, dass man sich auch im Kraichgau den Durchbruch des 1,93 Meter großen Linksfußes gut vorstellen kann.

So wie Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter: „Er ist ein schneller Spieler mit sehr guter Ballbehandlung, der auf den Offensivpositionen variabel einsetzbar ist. Seine Größe verschafft ihm einen Vorteil in der Luft, aber auch am Boden hat er Qualitäten, über die nicht viele in seinem Alter verfügen“, ist Hochstätter überaus angetan von seinem dritten Zugang nach den Verteidigern Jan Simunek und Timo Perthel. Und Neururer erklärt auch in diesem Fall, dass er auf die Jugend setzen will: „Er will sich bei uns beweisen. Wir werden ihm die Chance dazu geben.“

Ein Tor in 15 Spielen für den FC St. Pauli

Beim FC St. Pauli, so Neururer, habe Gregoritsch „sein Potenzial bereits angedeutet“. 15 Mal wurde er eingesetzt, meist allerdings erst spät eingewechselt. Dreimal stand er in der Startelf, seinen bisher einzigen Treffer erzielte Gregoritsch beim 2:0-Sieg in Aue. Er selbst lobt die „Tradition“ und die „Bedingungen“ beim VfL („top“), und natürlich will er „dem VfL mit meiner Leistung weiterhelfen“.

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Der gebürtige Grazer machte in Österreich früh auf sich aufmerksam: Unter seinem Trainer-Vater Werner Gregoritsch debütierte er beim Kapfenberger SV in der 1. Liga mit 15 Jahren und 361 Tagen - und erzielte prompt das 1:0 gegen Austria Wien. Damit ist er bis heute der jüngste Torschütze der österreichischen Bundesliga. Insgesamt traf er trotz seiner Jugend für Kapfenberg in 44 Spielen vier Mal - und im ersten Hoffenheimer Jahr für die U 23 der TSG elf Mal in der Regionalliga Südwest (28 Spiele).

Priorität beim VfL hat nun noch die Verpflichtung von zwei weiteren Stürmern, die in einem reiferen Alter sein dürfen. Mirkan Aydin bleibt auch noch eine denkbare Option. Der Hattinger sondiert den Markt derzeit - Ergebnis offen.