San Pedro/Bochum. Mit der Hinrunde des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum war Kapitän Andreas Luthe nicht zufrieden. Vor allem Offensiv sieht der Keeper Besserungsbedarf. Im Interview via Twitter spricht Luthe über seine Ziele für das neue Jahr 2014, Gladbachs Christoph Kramer und die Chaoten von Hansa Rostock.

Fußball-Zweitligist VfL Bochum schwitzt unter der frühlingswarmen Sonne Spaniens und bereitet sich in San Pedro del Pinatar auf die Rückrunde vor. Neben täglichen Einheiten auf dem Platz stehen für die Fußball-Profis auch tägliche Presserunden an. Am Mittwoch sprach Kapitän Andreas Luthe mit den mitgereisten Journalisten über die Ziele für die zweite Saisonhälfte und stand unserer Redaktion anschließend noch für ein Twinterview bereit, einem Interview via Twitter. Auf dem Balkon seines Hotelzimmers nahm der Torwart des Zweitligisten Platz und tippte die Antworten in sein Handy. Die komfortablere Methode, die Fragen von Redakteur David Nienhaus (bei Twitter @ruhrpoet) mit dem Laptop zu beantworten, klappte nicht – der Klappcomputer streikte.

Hallo @AndreasLuthe (Das ist der Twittername von Andreas Luthe. Anm. d. Red.). Du kommst gerade aus der Presserunde im Trainingslager. Welche Frage der Journalisten war die schwierigste für dich?

Andreas Luthe: Alles Fragen, die ich schon mal gehört habe (lacht).

Hängen dir die Fragen, die man als Profi-Fußballer hört und beantworten muss, manchmal zu den Ohren raus?

Luthe: Nein, das gehört zum Job! Das ist mir eigentlich immer recht leicht gefallen.

Es war nicht zufällig die Frage nach der Beschaffenheit des Platzes gestern, als du eine Menge Luft nach vorne getreten hast?

Luthe: Der Platz war hervorragend. Was Torhüter schnell lernen ist sich selbst zu verzeihen. Danach stand noch 88 Minuten Fußball an (lacht).

Ihr habt euch in den beiden Testspielen gegen die TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund gut verkauft. Wie fällt dein Fazit der ersten Partien im Jahr 2014 aus?

Luthe: Positiv! Ich habe viele gute Ansätze gesehen. Leider sind wir als Mannschaft offensiv noch zu ungefährlich. Daran arbeiten wir!

Liegt da auch der Fokus von eurem Coach Neururer in den Einheiten? Du hast Ende 2013 genau diese Offensivprobleme moniert.

Was ist ein Twinterview?

Es ist ein Interview der etwas anderen Art. „14 Fragen in 140 Zeichen“ heißt die Serie bei DerWesten, in der Sportler über den Kurznachrichtendienst „Twitter“ interviewt werden – ein Twinterview. Das Twinterview soll nicht durch den Standard eines normalen Interviews oder besonderen Tiefgang bestechen. Es ist ein Interview für zwischendurch.

Luthe: Wir wollen uns in allen Bereichen verbessern, um schnellstmöglich die Klasse zu sichern. Dafür brauchen wir Torgefahr.

Kurz weg vom Sportlichen: Wie habt ihr als Team die Situation mit den Chaoten von Hansa Rostock erlebt? Deine Meinung dazu?

Luthe: Schade für unsere Fans, die einfach ein ruhige Woche bei der Mannschaft verbringen wollten. Unsere Trainingsarbeit stört es nicht.

Am Samstag trefft ihr an der Castroper auf Borussia Mönchgladbach. Freust du dich auf ein Wiedersehen mit Christoph Kramer?

Luthe: Ich freue mich vor allem auf einen guten Test im rewirpowerSTADION. Wir haben aus dem letzten Jahr noch was gut zu machen!

Stichwort: Heimschwäche. Kommen wir gleich zu. Aber noch kurz zu Kramer. Der pennt im VfL-Trikot… Verfolgst du seinen Weg?


— Andreas Luthe (@AndreasLuthe) January 15, 2014

Luthe: Stimmt, er kommt nicht los vom VfL. Kann ich gut verstehen (lacht). Er wird seinen Weg gehen. Ich freue mich für ihn.

Und jetzt wieder zum VfL: Was sind die positiven Dinge aus der Hinrunde, die ihr mit in die zweite Halbserie nehmen könnt?

Luthe: Unsere defensive Stabilität brauchen wir weiterhin. Das ist die Basis die uns hoffentlich zu einem schnellen Klassenerhalt führt.

Eigentlich nicht euer Anspruch. Sagt auch Hans-Peter Villis: „Mittelmaß ist nicht unser Anspruch“. Wann geht's aufwärts?

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Luthe: Dennoch aktuell Realität. Wir wollen in Zukunft erfolgreicher sein, dafür arbeitet jeder im Verein sehr, sehr hart.

Du bist sehr aktiv bei Facebook, Twitter behandelst du etwas stiefmütterlich. Welche Gründe hat das?

Luthe: Ich habe bei Facebook meinen größten Anteil von Fans. Außerdem fehlt mir das für Twitter erforderliche Mitteilungsbedürfnis (lacht).


— ruhrpoet (@ruhrpoet) January 15, 2014

Nach gut einer Stunde dann mussten wir das Twinterview beenden. Peter Neururer rief seinen Schlussmann zur nächsten Einheit im Trainingslager. Twitter und die sozialen Medien sind neben dem Platz eine schöne Ergänzung – auf das Feld hingegen gehören sie nicht. Außerdem tippt es sich mit Torwarthandschuhen sehr schlecht.


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