Bochum. . Gegen den TSV 1860 München will der VfL Bochum am Sonntag im Heimspiel unbedingt den dritten Heimsieg feiern. „Ein Sieg wäre für uns ein ganz, ganz großer Schritt, mit drei Punkten würden wir uns von unten absetzen“, sagt Trainer Neururer. Dabei ist die Frage, wie viele Zuschauer kommen, spannender als die nach der Startelf des Fußball-Zweitligisten.

Ein Harakiri wird es nicht geben. „Wir werden fußballerisch sicher noch besser“, ist Christian Hochstätter überzeugt und schiebt nach: „Bis dahin werden wir uns auf das Wesentliche konzentrieren.“

Warum auch nicht? Das Wesentliche sind Punkte, sind Siege. Aus dem Tief heraus fand der VfL ja „nicht mit Hurra-Fußball, aber mit sehr viel Leidenschaft“, wie Trainer Peter Neururer zufrieden feststellt. Und dabei soll es vorerst bleiben, was die Ausrichtung angeht: Die stabile Defensive sei das „Fundament“, aus dem sich eine „bessere Offensivleistung“ aufbauen soll. Eine, die auch gegen den zuletzt ja ebenfalls sehr tief stehenden TSV 1860 München am Sonntag (13.30 Uhr/live in unserem Ticker) eine Lücke finden soll. Oder zwei. Oder drei. „Mauerfußball“ jedenfalls, verspricht der Trainer, „wird es nicht von zwei Mannschaften geben.“

Ein Heimsieg soll her gegen den Tabellennachbarn aus München, den Lieblingsgegner, der in Bochum noch nie gewann. Friedhelm Funkel, VfL-Ex-Trainer in Diensten der Löwen, sprach gar von einem „Knackspiel“. So weit muss man nicht gehen, wenn man nur an die Partie in Cottbus denkt, als es Spitz auf Knopf stand für den zwischenzeitlich bedrohlich abgestürzten VfL. Aber, das sagt auch Neururer: „Ein Sieg wäre für uns ein ganz, ganz großer Schritt, mit drei Punkten würden wir uns von unten absetzen.“

Vermutlich unveränderte Startelf

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Als ein Indiz, dass Neururer mit Piotr Cwielong offensiver aufstellt als zuletzt, kann man all dies nicht werten. Auch Jonas Acquistapace zählt ja zur Viererkette, die viermal in Folge kein Gegentor kassierte und so auf Rekordkurs liegt: Fünf Zu-Null-Spiele in Serie gab es zuletzt 2005/06 unter Marcel Koller.

Und: Mit Felix Bastians weiß Acquistapace, der auch an zwei der letzten drei Tore beteiligt war, einen defensivstärkeren Mann an seiner linken Seite. „Pepe wäre bereit“, sagt Neururer zwar zu einer „möglichen“ Rückkehr des Polen in die Startelf, Bastians würde dann hinten links beginnen. Wahrscheinlicher aber ist, dass Cwielong erstmal draußen bleibt. Auch beim Kader gibt es nur eine Änderung, für Fabian Holthaus darf wohl Adnan Zahirovic wieder auf der Bank Platz nehmen.

Eine Randnotiz zurzeit. Mehr Aufmerksamkeit erfährt da die Frage, wie viele Zuschauer kommen. Auf 20 000 Fans hofft Neururer, bisher sind aber trotz des ausgemachten „großen Appetits auf den VfL“, so der Trainer, nur 13000 Karten verkauft. Neururers Werbespruch der Woche: „Wir spielen gegen einen attraktiven Gegner - und das Wetter ist auch so, dass die Freibäder geschlossen bleiben.“