Bochum. Der VfL Bochum setzt auf Zweikampfstärke und eine kompakte Defensive - und hat Erfolg damit. Schon Stürmer Richard Sukuta-Pasu verteidigt nimmermüde. Gegen den von Friedhelm Funkel trainierten TSV München 1860 könnte es am kommenden Sonntag eine Partie der Geduld geben.
Das Auslaufen am Samstag hatte eine meisterliche Note. Nicht wegen des zwar hart erkämpften und verdienten, aber sicherlich nicht titelverdächtigen 2:0-Erfolges eine Nacht zuvor bei Arminia Bielefeld.
Bayern-Stars schwitzten auf Bochumer Trainingsrasen
Es lag am FC Bayern. Die Stars „schwitzten“ an auf dem preisgekrönten (Trainings-)Rasen des VfL für ihr abendliches 3:0 bei Borussia Dortmund, und das passt ja durchaus ins aktuelle Bild: Beim VfL läuft’s rund, selbst für gern gesehene Gäste. Mit den Bayern gibt es ja eine Fan-Freundschaft, eingestielt hatten das streng geheim gehaltene Warmlaufen Bayerns Bochumer Hermann Gerland und VfL-Ikone Michael „Ata“ Lameck.
Dass letzterer, ein Trainings-Stammgast, sich auch Übungseinheiten des VfL wieder mit besserer Laune ansieht, hat aber nichts mit Zauber(-Fußball) oder dem aberwitzigen Glauben an Glücksbringende Gürtel zu tun (der Träger, Peter Neururer, würde es „erfolgsorientierte Rituale“ nennen).
Sondern mit knallharter Arbeit. Mit taktisch klugem Verhalten, mit Disziplin. Mit dem Quäntchen Glück der erfolgreichen Serientäter. Glück, das beim Niederlagen-Lauf zuvor noch den Gegnern half.
Ken Ilsö nutzte die erste, Yusuke Tasaka die dritte Chance für den effizienten VfL
Und mit Effizienz. Ken Ilsö nutzte gleich die erste Chance, das 2:0 von Yusuke Tasaka war auch erst die dritte gute Möglichkeit. Während Tasaka zuvor erneut enttäuscht hatte und dank des Treffers vielleicht etwas Selbstvertrauen tankt, scheint Ilsö nicht nur wegen seines zweiten Tores angekommen zu sein in Bochum. Auch wenn dem Dänen noch ein wenig Fitness fehlt für die komplette Distanz. Mit Florian Jungwirth als Ballverteiler dahinter hat der VfL ein Duo im Zentrum, das sich in ordentlicher Form in der 2. Liga wahrlich nicht zu verstecken braucht.
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Dass es häufiger spielerische Akzente setzt im oft noch hapernden Spiel nach vorne, ist eines der Ziele der kommenden Tage und Wochen. Das jüngere Erfolgsrezept des VfL jedenfalls fußt strikt auf einer tief stehenden, abwartenden Mannschaft mit einer kompakten Defensive, die ganz vorne, beim nimmermüde verteidigenden Richard Sukuta-Pasu beginnt. Und hinten drin stehen mit dem offenbar nicht alternden Marcel Maltritz und Patrick Fabian zwei „Türme“, die zurzeit alles wegräumen, was ihnen vor Kopf und Füße fällt. Fabian zählt zu den zweikampfstärksten Typen der 2. Liga, und man darf trotz der konstant guten Leistungen von Torwart Andreas Luthe schon sagen, dass der 26-Jährige der Spieler der Hinrunde ist: Nach drei Kreuzbandrissen spielt er seine erste richtige Saison und wirkt immer stabiler. Und er ist obendrein ein Charakter-Typ, der nicht abhebt: „Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es nicht immer leicht ist, das Spiel zu machen“, sagte er nach dem dritten Sieg, dem vierten „zu Null“ in Folge. „Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, wir stehen kompakter“, erklärte Luthe, und Maltritz fasste die Trendwende so zusammen: „Jeder von uns hat begriffen, was wir wollen. Es ist schwer, uns zu schlagen.“
Ex-VfL-Coach Funkel trainiert den nächsten Gegner 1860 München
Worte, die man 2011 auch von Friedhelm Funkel hörte in Bochum. Der Ex-VfL-Trainer ist mittlerweile bei München 1860, dem nächsten Gegner am Sonntag (13.30 Uhr, live in unserem Ticker), der erst heute gegen Fürth spielt. Man ahnt: Es könnte eine Partie der Geduld werden.
VfL Bochum jubelt weiter
