Bochum. Es brennt hinten links und im Abschluss fackelt niemand ein Feuerwerk ab: Den VfL Bochum drücken altbekannte Probleme. Und Aue spielte schon in der Vorsaison Geschichte. Trainer Peter Neururer hat alle Optionen schon getestet.
Einer der wenigen VfL-Profis, die derzeit noch zu den Hoffnungsträgern zu zählen sind, winkte ab. „Es geht besser“, immerhin, sagte Felix Bastians nach Laufen und individuellen Übungen. Ein Einsatz „schon“ in Aue am Samstag, 19. Oktober, kommt aber kaum in Frage. Vielleicht klappt es gegen Kaiserslautern eine gute Woche später.
Vielleicht. Wobei sich die „Schuld“ am plötzlichen Absturz ja nicht nur an Jonas Acquistapace, dem aus der Not zum Linksverteidiger umgemodelten Innenverteidiger, festmachen lässt.
Erstens: Es ist nicht seine Position. Zweitens konnte der VfL trotz der Schwäche auf der linken Abwehrseite seit dem einzigen Spiel von Bastians zum Auftakt in Berlin gute Leistungen abliefern. Richtig ist allerdings, dass den Bochumern auf der gesamten linken Bahn ohne den Leihspieler aus Berlin Dynamik fehlt, Flankenläufe, ein flexibler Spielaufbau. Ein Problem, das schon letzte Saison mitverantwortlich für den Fast-Untergang war.
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Da Fabian Holthaus, der Jungprofi, noch nicht so weit ist, in dieser Lage helfen zu können, und Mounir Chaftar als praktisch Aussortierter und vielen Fehlern im Vorjahr auch nicht als Lösung taugt, kann man nur hoffen, dass es mal wieder gut geht in Aue.
Fehlende Konstanz im Abschluss
Auch das zweite Kernproblem dieser Saison ist altbekannt: fehlende Konsequenz im Abschluss, zu wenig Zug zum Tor, kein Mumm in der Gefahrenzone. Es fehlt ein Torjäger. Das war im Vorjahr so, als man sich sogar unter Andreas Bergmann (zum Beispiel beim 0:0 gegen 1860 München) und erst Recht unter Karsten Neitzel (zum Beispiel beim 0:0 in Kaiserslautern und 0:1 gegen Braunschweig) auf einem spielerisch guten Weg sah, gute Gegner dominierte. Die Ergebnisse stimmten nicht, dann lief nichts mehr, und nach Aue war Schluss für Bergmann (Hinrunde, 1:6) und Neitzel (Rückrunde, 0:3).
Wiederholt sich Geschichte? Der Trainer steht noch nicht zur Debatte - aber was heißt das schon im Fußball, in dem bekanntlich alles sehr schnell gehen kann, im Guten wie im Schlechten.
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Das Manko jedenfalls ist geblieben. „Mir hat heute wie schon in den letzten Wochen der unbedingte Wille gefehlt, ein Tor zu erzielen“, sagte Hochstätter nach der Pleite gegen den FCI, dem vierten 0:1 der Saison. Wobei die Zahl der Chancen von Ahlen in den letzten beiden Gurkenpartien zusammen nicht erreicht wurden.
Zu verantworten haben diese Misere in vorderster Front die Offensivkräfte: Richard Sukuta-Pasu hat stets viel investiert, aber letztlich nichts getroffen. Mirkan Aydin (2 Tore), übrigens lange DER Hoffnungsträger der Vorsaison nach langer Verletzungs-Pause, spielte zuletzt wie ein Schatten seiner selbst. Ob Ken Ilsö (1 Tor), mehr Schöngeist-Spieler als Malocher, im Zweitliga-Bochum jemals richtig ankommen wird, ist fraglich. Auch die Reihe dahinter, mit Tasaka, Cwielong, erst Recht Tiffert, strahlt sehr wenig Torgefahr aus.
17 Profis durften in Sandhausen oder gegen Ingolstadt von Beginn an ran, das heißt: Neururer hat praktisch alle Alternativen getestet. Bestanden hat kein Offensiver, kein Kreativer. Und nun? Bis Aue will Neururer jetzt „bei den Spielern Anspruch und Wirklichkeit überprüfen“ und „sehen, wer Stabilität hat“.
Bochum verliert mit 0:1
