Bochum. .

Es herrschte eine unwirkliche Stille im Stadion des VfL Bochum. 0:1 hatte der so ambitioniert gestartete Fußball-Zweitligist gerade gegen Schlusslicht FC Ingolstadt verloren, völlig verdient nach einer gespenstischen Vorführung. Keine Dynamik, kein Punkt, Platz 15: Der VfL steckt nach den Pleiten gegen Ahlen, Sandhausen und Ingolstadt in der Krise. „Wir sind wahnsinnig enttäuscht“, sagte Trainer Peter Neururer (Bild), der nach dem Sandhausen-Desaster (0:1) das „Ende der Wohlfühlstube“ herbeigeredet hatte und mit sechs Änderungen neu angreifen wollte. Ohne Erfolg. Der VfL agierte mutlos, hilflos, ohne die „Aggressivität, um den Gegner zu beeindrucken“, so Sportvorstand Christian Hochstätter.

Die klar besseren Chancen hatten die Oberbayern von Michael Henke, der das Traineramt heute an Ralph Hasenhüttl übergibt. Und beim verwandelten Freistoß von Pascal Groß fast von der Eckfahne sah auch der sonst starke Torwart Michael Esser nicht gut aus (78.). Drei Minuten später sah Ingolstadts Stürmer Philipp Hofmann wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Aber auch das half dem VfL, bei dem vor allem Christian Tiffert überzeugte, nicht weiter.

„Die Enttäuschung sitzt bei uns natürlich sehr tief“, bekannte Neururer und meinte im Hinblick auf die nahende Länderspielpause: „In den letzten zwei Wochen haben wir vieles kaputt gemacht, was wir nun mühsam wieder aufbauen müssen. Dafür kommt die Länderspielpause sehr gelegen.“ So richtig erklären konnte selbst der Trainer die derzeitige Lage nicht. „Der finale Pass hat gefehlt und somit auch die Torgefahr. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft komplett den Faden verloren“, gab Peter Neururer zu.

Um seinen Job zittern muss Neururer beim VfL noch nicht. Das Feuer, das er vor sechs Monaten entfacht hat, ist aber erloschen.