Bochum. Die Stimmung rund um den VfL Bochum ist nach den Niederlagen gegen Aalen und Sandhausen nicht gerade rosig. Zur Lage des VfL nach dem neunten Spieltag und vor dem Ingolstadt-Spiel, in dem mit Florian Jungwirth und Patrick Fabian wieder zu rechnen ist.

„Man muss auch mal handeln“: Die Chance, das „krasse Versagen“ beim SV Sandhausen wieder gutzumachen, soll nicht die komplette Elf des VfL Bochum bekommen, stellt Trainer Peter Neururer klar. Sofern es überhaupt wieder gutzumachen ist: Die Stimmung bei etlichen Fans, das spürt, hört, liest man, sie ist schon wieder ziemlich im Keller.

Nach zwei Liga-Niederlagen in Folge gegen Außenseiter, die im großen Fußball noch nie eine große Bedeutung hatten (dem unglücklichen 1:2 gegen Aalen und dem verdienten 0:1 in Sandhausen), nach drei recht uninspirierten 0:1 in der Fremde (FSV Frankfurt, Düsseldorf, SVS) ist das ja nachvollziehbar vor dem Hintergrund der letzten Jahre: Die Lage hat sich rein statistisch kaum geändert. Das schmerzt.

Denn die Hoffnung, dass man mit dieser Mannschaft mal von Anfang an nicht nur gegen Krisen, Abstiegs- und am Ende Existenzängste ankämpfen muss, sondern die oberen Bereiche wenigstens mit einem Auge im Blick hat, sie war da, aber sie hat sich in Sandhausen in Bitterkeit aufgelöst.

Zwei Angstgegner warten auf den VfL

Ein Blick zurück: Nach dem 9. Spieltag, gut einem Viertel der Saison, lag der VfL Bochum nach dem Abstieg 2010 auf Platz 11 mit 13 Punkten (Topwert!). 2011 war man Fünfzehnter mit 7 Punkten (Minuswert), 2012 ebenfalls Fünfzehnter mit 9 Zählern, nun ist man Vierzehnter mit elf Punkten. Mit Ingolstadt kommt am Sonntag das Schlusslicht, das erst vier Zähler holte. Danach geht es rund beim FC Erzgebirge Aue: Es geht nun gegen zwei Angstgegner. Gegen Ingolstadt gab es in drei Heimspielen nur einen Punkt, bei den drei Partien in Aue keinen einzigen Punkt!

Und: Der bisherige Co-Trainer des FCI, Michael Henke (56), wird bei den Bayern als Übergangs-Nachfolger von Marco Kurz wohl bis zum Sonntag (Anpfiff 13.30 Uhr) fungieren: „Für mich zählt nur das Spiel in Bochum“, sagt Henke. Der Sportliche Leiter Thomas Linke, heißt es, sondiert den Markt. Der vereinslose Ralph Hasenhüttl, zuletzt beim VfR Aalen recht erfolgreich, soll ein Kandidat sein, Norbert Meier dagegen nicht.

Dies sollte Bochum nur am Rande interessieren, zu heikel ist die eigene (Stimmungs-)Lage: Bei einer Niederlage rutscht man ganz unten rein, nur bei einem Sieg zieht es den VfL ein gutes Stück weit nach oben, kann die Stimmung wieder in die andere Richtung kippen: Es dreht sich ja alles sehr schnell im Fußball heutzutage.

Eklatante Zweikampfschwäche gegen Sandhausen

So sieht es auch Neururer, der am Mittwoch den Spielern noch einmal ihren Sandhausen-Mist vorführte und mit „aufschreckenden Zahlen“ fütterte: In den ersten zehn Minuten etwa habe man 79 % Ballbesitz gehabt - und 79 % der Zweikämpfe verloren. Das sagt alles über das lässige Ballgeschiebe im unnützen Ruheraum.

An diesem Tag, wohlgemerkt, schließlich gab es ja auch etliche gute Spiele, mit Schwung, Engagement, mit einer neuformierten Mannschaft, die Lust auf mehr weckte gegen St. Pauli, Paderborn, in Berlin und Fürth. Mit Florian Jungwirth, der letzte Woche fehlte. Gestern trainierte der Mittelfeldmann komplett mit, mit ihm ist zu rechnen (für Adnan Zahirovic). Auch Patrick Fabian absolvierte, noch dosiert, das Training, er kehrt dann für Eyjolfsson zurück. „Wenn sie 100 Prozent fit sind, spielen sie auch“, so der Coach. Zudem ist zu erwarten, dass Ken Ilsö für Richard Sukuta-Pasu stürmt, Neururer sagt aber vorerst nur: „Alle können sich um einen Platz neu bewerben“.

  • TASAKA KEHRT SPÄTER ZURÜCK
  • Wegen eines Trauerfalls in der Familie flog Yusuke Tasaka am Sonntag in seine Heimat Japan. Seine für Donnerstag geplante Rückkehr verzögert sich wohl auf Freitag, einem Berater ist wohl ein Fehler unterlaufen, hieß es. Gut möglich, dass Tasaka, der sich ja ohnehin für die Bank beworben hat, am Sonntag nur Reservist ist.