Bochum. Die Ursache für die prominente Neuverpflichtung von Ralf Zumdick als Trainer des Westfalenligisten DJK TuS Hordel ist allerdings ist wenig erfreulich. Carsten Blankenagel, Marcus Himmerichs eigentlicher Trainerpartner, schlägt sich seit Saisonbeginn mit gesundheitlichen Problemen herum.

Beim Joggen im Weitmarer Holz, erzählte Hordel-Trainer Marcus Himmerich gestern, sei er Ralf Zumdick, dem Ex-Profi des VfL Bochum, in den vergangenen Monaten ohnehin schon häufiger über den Weg gelaufen. Mehr als ein beiläufiger Gruß unter Sportlern kam dabei, wie das eben so ist beim Joggen, zwar nur selten herum. Zukünftig werden sich die beiden gründlicher austauschen: als Trainerkollegen auf Zeit. Denn Zumdick, aktuell nicht unter Vertrag bei einem Profiklub, steigt vorerst beim Westfalenligisten ein.

Die Ursache für diese überraschende und prominente Neuverpflichtung allerdings ist wenig erfreulich. Carsten Blankenagel, Himmerichs eigentlicher Trainerpartner, schlägt sich seit Saisonbeginn wegen eines Infekts mit gesundheitlichen Problemen herum, liegt nun im Krankenhaus und fällt aus. Wie lange, ist unklar.

Zumdicks Beschäftigung ist "zeitlich begrenzt"

Zumdicks Engagement in Hordel ist, wie er selbst sagt, „zeitlich begrenzt“: Im Idealfall bleibt er, bis Blankenagel zurückkehrt – sollte ihm allerdings ein gutes Angebot vorliegen, hält er sich „die Option offen“, der Hordeler Heide vorzeitig den Rücken zu zu wenden.

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Doch das ist noch Zukunftsmusik, denn vorerst entspannt sich durch Zumdicks Zusage die Trainingssituation. Die Qualität und der Liga-Erfolg nämlich hätten, so Himmerich, „auf Dauer“ gelitten, wenn er weiterhin 20 Spieler hätte alleine betreuen müssen. „Das war nicht ganz unproblematisch“, sagt er ehrlich und verweist auf die vergangene Woche, in der der Sportliche Leiter Jörg Versen, der den Zumdick-Deal eingestielt hatte, das Training sogar mal leiten musste. Das, sagen beide unisono, sei „nicht unser Anspruch“. Himmerich jedenfalls ist angetan von seinem neuen Kollegen: „Ralf ist ein sympathischer, positiver Mensch.“

Vor allem aber einer mit Erfahrung im Profigeschäft. Hamburg, Dortmund, Ankara und sogar Teheran lauten seine jüngsten Stationen, als Trainer und als Co-Trainer.

Und nun also Hordel. „Ich lebe seit über 35 Jahren in Bochum, Hordel ist ein guter Verein mit Tradition“, musste der Ex-Profi nicht länger als 24 Stunden überlegen – und macht gleich klar, dass er sich keinesfalls zu wichtig nehmen will: „Ich mach’ da sicher nicht den Oberfußball-Lehrer.“

Zumdick-Debüt schon am Donnerstag beim FC Brünninghausen

Beim ersten Training hatten die Spieler teilweise „leuchtende Augen“, so Himmerich vor dem heutigen Gastspiel des Tabellendritten in Brünninghausen (15 Uhr): „Vielleicht gibt Ralf den Jungs ja noch einen Tick zusätzliche Motivation.“ Schließlich sind es richtungsweisende Wochen für die Grün-Weißen: Nach dem Remis gegen Marl-Hüls kann sich Hordel weiter oben festbeißen. Ohne Leon Willich (Urlaub), Mirko Krüger (krank), Marlon Otterstein (Schulter) und Johannes Debski (gesperrt) wollen die Gäste dann vom Anpfiff weg „etwas forscher“ agieren als noch gegen den Spitzenreiter am vergangenen Freitag.

Und wer weiß, vielleicht trifft sich das Trainerteam auf Zeit ja vorher noch im Weitmarer Holz – dann aber, um die Taktik fürs nächste Spiel zu besprechen...