Bochum. Richard Sukuta-Pasu ist gesetzt beim VfL Bochum, wer die drei weiteren Offensiv-Positionen bekleidet, ließ Trainer Peter Neururer vor dem Heimspiel gegen Paderborn am Samstag aber noch offen. Peter Neururer: “Müssen unser eigenes Spiel durchdrücken.“

Es ist nun offiziell: Nirgendwo sonst in der 2. Bundesliga lässt es sich so gut spielen wie in Bochum. Der Platz wurde zum Besten seiner Klasse in der vergangenen Saison gekürt, berichtete Christian Hochstätter, der am Dienstag bei einer Tagung der Zweitliga-Manager weilte. Eine Auszeichnung, die sich die Greenkeeper zweifellos verdient haben und die natürlich den für den VfL weniger netten Hinweis gestattet, dass vor allem die Gäste diesen bestens gepflegten Rasen gerne mit erfolgreichem Fußball streicheln.

Denn die Heimbilanz der letzten Saison war erschreckend, 16 der insgesamt 38 Punkte nur holte man zuhause. Und sie hat sich trotz aller Hoffnungen bisher nicht verbessert. Zweimal hat der VfL meist gut, teils richtig gut gespielt, es war Stimmung in der Bude, aber ein paar Aussetzer, 15 bis 20 Minuten des Nachlassens kosteten den Sieg. 1:1 gegen Dresden. 2:2 gegen St. Pauli. Zu wenig. Auch und gerade für die eigenen Ansprüche, „zu Hause wieder eine Macht zu werden“, so Hochstätter.

Entsprechend fällt ja auch die Punkte-Rechnung des Sportvorstandes aus: Einen Zähler liegt der VfL hinter Hochstätters Zahlenspiel zurück, das ziemlich simpel ist: daheim nur Siege, auswärts nur Niederlagen. Macht 51 Punkte - damit wäre man in der Vorsaison auf Platz sechs gelandet. Die Rechnung geht freilich nur auf, wenn Verluste im eigenen Haus - wie den beiden Remis - durch Gewinne auf fremdem Platz (wie in Berlin) ausgeglichen werden.

Der VfL kann gegen Paderborn viel verlieren

So betrachtet kann der VfL Bochum am Samstag (13 Uhr, live bei uns im Ticker) gegen den SC Paderborn nichts gewinnen. Aber viel verlieren.

Das weiß auch Peter Neururer, dessen für die Spielanlage mal mehr, mal weniger gelobtes Team nach nun vier Liga-Partien ohne Erfolg die Kurve kratzen muss gegen den punktgleichen Tabellenfünfzehnten. „Das Spiel“, hat der Trainer gesagt, „kann gar nicht so gut sein, dass ich mit einem Unentschieden zufrieden sein könnte.“

Nur drei Punkte zählen gegen die oft zähen, unbequemen Ostwestfalen, die voraussichtlich mit dem Ex-Bochumer Mahir Saglik im Angriff, aber ohne den verletzten Freistoß-Spezialisten Alban Meha antreten werden. Meha zählte zu den Torschützen beim 4:0-Sieg des SCP in der Vorsaison, das der VfL allerdings in der Rückrunde mit einem 4:0 zuhause bereits gekontert hat.

Neururer: "Müssen unser eigenes Spiel durchdrücken"

Neururer sieht vor allem sein Team am Zug: „Es sollte uns egal sein, ob Paderborn defensiv oder offensiv ausgerichtet ist, weil wir unser eigenes Spiel durchdrücken müssen.“ Und das sieht ja im Entwurf eine geballte Offensive vor, ein ständiges Attackieren.

Dabei ließ Neururer drei Positionen noch offen. „Vier Offensive“ werde er aufbieten, davon „zwei echte Spitzen“. Einer davon ist Richard Sukuta-Pasu, „er ist gesetzt“. Der andere könnte Ken Ilsö oder Mirkan Aydin heißen. Zudem bewerben sich Piotr Cwielong, Christian Tiffert und Yusuke Tasaka um die drei Vakanzen; Onur Bulut muss wohl auf die Bank. Im „defensiveren Mittelfeld“ hat sich der Trainer auf Florian Jungwirth und Danny Latza festgelegt. Klar auch die Viererkette, in der Jonas Acquistapace links hinten den Platz von Heiko Butscher einnimmt. Der 33-Jährige konnte bisher nicht trainieren, wird wohl komplett passen. Wahrscheinlich rückt Stürmer Sven Kreyer für ihn in den Kader.