Bochum. 58 Jahre wird Peter Neururer am Freitag, der Hauptwunsch des Trainer vom VfL Bochum liegt auf der Hand: drei Punkte beim Spiel in Sandhausen (18 Uhr). Kader und Startelf sind unverändert, wurde doch zuletzt zweimal zu Null gewonnen. Gegen Sandhausen muss nun der nächste Schritt folgen.
Es ist ja ungewöhnlich, auch und gerade für den VfL Bochum der letzten Jahre und vielleicht ein entscheidendes Plus: Im Saison-Schlussspurt sind fast alle Mann gesund. Von den Etablierten fehlt, seit Wochen, nur Lukas Sinkiewicz, bei dem man aufgrund seiner Knieproblematik nicht wissen kann, ob er nochmal richtig auf die Beine kommt als Fußball-Profi.
Ansonsten sind alle bereit, für das Spiel am Freitag beim fast schon abgestiegenen Provinzklub SV Sandhausen, dem Vorletzten (18 Uhr/im Live-Ticker). Und weil sich Peter Neururer für einen 18-Mann-Kreis plus Alexander Iashvili, der im Notfall einspringen kann, entschieden hat, gibt es keine Änderungen nach zwei Zu-Null-Siegen, weder im Kader noch in der Startelf. Auch Michael Delura meldete sich rechtzeitig fit für die Reise in die Kurpfalz, die am Donnerstag begann.
So energisch auftreten wie gegen St. Pauli
Nach einem Abschluss-Training, das ganz nach dem Geschmack von Peter Neururer war, ja: „fast schon zu aggressiv“, wie er ein paar Stunden vor seinem heutigen 58. Geburtstag meinte. So, wie zuletzt gegen St. Pauli, so energisch soll seine Elf auch auftreten beim SVS, „dann sind wir sicherlich imstande, in Sandhausen erfolgreich Fußball zu spielen“.
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Dann könnte der VfL vorlegen mit einem Sieg und den Druck auf die am Samstag spielenden Konkurrenten Aue (gegen Duisburg) und Dresden (beim FSV Frankfurt) erhöhen. Dann könnte der VfL die Stimmung, die sich unter Neururer doch bisher so gewaltig gewandelt hat, zusätzlich aufheizen bis zum längst ausverkauften Heimspiel gegen den 1. FC Köln nächste Woche Samstag.
„Peter-Neururer-Effekt“
„Das ist schon Wahnsinn“, sagt auch Hans-Peter Villis, der Aufsichtsrats-Chef, zu den ganzen Emotionen der Lust und Hoffnung im und um den Verein. Villis spricht von dem erhofften „Peter-Neururer-Effekt“, der eingetreten sei, betont aber auch das „Zusammenspiel mit der Mannschaft“, die mit ihren Leistungen zuletzt viel für die neue Stimmungslage getan habe. Und die auch intern, als Team, in der Kabine, auf dem Platz ganz anders wirke als vor wenigen Wochen noch.
VfL Bochum lebt wieder!
Villis weiß aber auch, dass noch nichts erreicht ist, dass in Sandhausen der nächste Schritt folgen sollte, der dann gewiss noch nicht der letzte wäre bis zur Rettung. Erst dann, so Villis, „wenn wir die Klasse gehalten haben“, geht es ums Personal, um Spieler, um den Trainer und seine Zukunft beim VfL. Neururer wurde zunächst „für sechs bis acht Spiele“ verpflichtet, betont Villis, die ungeliebte Relegation inbegriffen. „Es gibt da keine Vorabsprachen. Es gibt nur eine Priorität, und die heißt Klassenerhalt.“
Und dazu wäre es gut, wenn die Mannschaft ihrem Trainer Peter Neururer zum Geburtstag auf dem Platz gratuliert. Auf seine Wünsche angesprochen, sagte der ab heute 58-Jährige: „Drei Punkte, der Sieg zu Null und alle Spieler kehren gesund zurück.“