Bochum. . Mehr als 23.000 Karten sind schon verkauft für das nächste Heimspiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln. Zuvor, am Freitagabend, müssen aber drei ganz wichtige Punkte in Sandhausen her. Für VfL-Coach Peter Neururer „zählt nur ein Sieg in Sandhausen“.
Über 23000 Karten waren gestern Mittag vergriffen für das Heimspiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln. Die Haupt- und Westtribüne: ausverkauft, wobei sicherlich mehr als 5000 Kölner den Gästeblock und „Westen“ bevölkern werden. Karten gab es nur noch für die Ostkurve (2000) und die Südtribüne. Vermutlich: nicht mehr allzu lange. Bei rund 29500 Tickets darf der VfL erstmals seit dem Pokalspiel gegen den FC Bayern im Dezember 2011 melden: Die Hütte ist voll.
Doch zuvor hat der Spielplan, hat die Dramaturgie ein Schlüsselspiel der ganz anderen Stimmungslage angesetzt. Am Freitag beim SV Sandhausen, dem Vorletzten, vor weniger als 10000 Zuschauern (18 Uhr/live in unserem Ticker). „Jetzt hilft Sandhausen nur noch ein Wunder“ schrieb die Rhein-Neckar Zeitung nach dem unglücklichen 0:1 bei Hertha BSC Berlin, seit dem 1. März (3:1 in Regensburg) hat der Klub aus der Kurpfalz ja nicht mehr gewonnen.
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Auch, weil dem auch strukturell kaum ligatauglichen SVS etliche Stammkräfte fehlen, allen voran Topstürmer und Kapitän Frank Löning. „Der Abstand ist so groß, dass man sagen muss, dass eine kleine Vorentscheidung gefallen ist“, sagte SVS-Präsident Jürgen Machmeier. Optimismus, seine „letzte Chance nutzen zu wollen“, wie es VfL-Trainer Peter Neururer erwartet vom Aufsteiger, klingt anders.
Ein Sieg wäre enorm wichtig
Der Bochumer rechnet mit einem offensiver eingestellten Sandhausen als in Berlin - das könnte seinem Team, das schon das Hinspiel 5:2 gewann nach zweimaligem Rückstand, natürlich entgegen kommen. Ein Sieg jedenfalls wäre angesichts von Form und Restprogramm der Konkurrenten Aue und Dresden zweifellos enorm wichtig. Zwar könnten theoretisch noch weitere Teams unten reinrutschen, wie der FC St. Pauli. Am wahrscheinlichsten aber ist dieser „Dreikampf“ um bzw. gegen Platz 16.
Reichen noch zwei VfL-Siege in den vier Partien, also 38 Punkte am Ende? Oder 39? Neururer will - öffentlich - nicht mitspekulieren. Er sagt: „Für uns zählt ein Sieg in Sandhausen.“ Und: „Wir wollen alle vier Spiele gewinnen.“
Falls Ahlen die Lizenz nicht erhält, reicht Rang 16
Ein Hintertürchen gibt es ja noch: Falls Aalen die Lizenz nicht erhält. Der VfR gab sich gestern aber optimistisch, trotz der noch fehlenden drei Millionen Euro. Bis zum 23. Mai hat jeder Verein Zeit, alle Bedingungen für die Lizenz zu erfüllen, danach gibt es eine Einspruchsfrist. Eine Relegation gegen den Dritten der 3. Liga muss daher, so ein VfL-Sprecher, definitiv ausgespielt werden (24./27. Mai). Der 16. der 2. Liga hätte bei einem Aalener Lizenzentzug aber den Klassenerhalt, unabhängig vom Ausgang, sicher.
VfL Bochum lebt wieder!
Wohin die Reise für Kevin Scheidhauer geht, ist offen. Der Stürmer zählte, wie Florian Brügmann und Sören Bertram, auch gestern nicht zu den 20 Feldspielern im Training unter Peter Neururer. Er muss sich vorerst weiter bei der Reserve beweisen.