Bochum. Am Freitag in Sandhausen könnte schon eine Art Vorentscheidung fallen über die nähere Zukunft des VfL Bochum. Zum ersten Mal in dieser Saison könnte der VfL drei Spiele in Folge gewinnen. „Letztlich interessiert nicht der Gegner, sondern die Situation“, sagt VfL-Trainer Peter Neururer.
Fünf Busse sind bereits voll, so ganz allein und verlassen werden die Spieler des VfL Bochum sich also nicht fühlen müssen am Freitag (18 Uhr, live in unserem Ticker) in diesem Örtchen namens Sandhausen, in dem schon eine Art Vorentscheidung fallen könnte über die nähere Zukunft der Bochumer Zweitliga-Truppe. Selbst wenn noch zwei, drei Busladungen voller Fans dazukommen sollten, stellt Peter Neururer vor dieser Partie die „fußballerische Charakterfrage“. Dieses Mal, sagt er, „müssen wir uns selbst tragen. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft reagiert“.
Sandhausen muss auf Torjäger Frank Löning verzichten
Also nix mit „Stimmung wie im Spiel gegen Standard Lüttich“. Damit hat Neururer nämlich die Atmosphäre vom letzten Freitag verglichen, als die Anhänger hinter ihrer Mannschaft standen wie eine Eins. Derart gepusht zu werden, darauf dürfen die VfL-Akteure diesmal nicht hoffen, nicht in diesem 14500-Seelen-Ort, der klein genug ist, dass Torjäger Frank Löning mit dem Fahrrad zum Training kommt. Wenn er denn fit und gesund ist, was derzeit ja, aus Bochumer Blickwinkel möchte man fast sagen, gottlob, nicht der Fall ist.
Dieses Sandhausen, klein, ganz putzig und ja laut Tabellenauskunft auch schon scheinbar hoffnungslos verloren, macht es Profis, die andere Kaliber gewohnt sind, nicht leicht. Geringschätzung verbietet sich von selbst, aber die Angst vor Überraschungen, die einen rasch zum Depp mutieren lassen, ist auch kein guter Ratgeber.
Auch interessant
Vielleicht hat Peter Neururer den richtigen Slogan für ein derartiges Spiel gefunden: „Letztlich interessiert nicht der Gegner, sondern die Situation.“ Und diese Situation erfordert, wo auch immer und wann auch immer, ein Höchstmaß an Intensität und Anstrengung.
Drei Siege in Folge sind dem VfL in dieser Spielzeit noch nicht gelungen, das höchste der Gefühle waren bislang die sieben Punkte aus den Partien in Dresden, gegen Paderborn und in Aalen, dazwischen lag allerdings die Winterpause. Jetzt besteht die Chance, eine Serie hinzulegen, die nicht weniger als die Rettung in letzter Minute bedeuten würde - mit ein wenig Hilfe von anderer Seite. Die Duisburger spielen an diesem Wochenende in Aue, und der MSV, so Neururer, verfüge über eine „Mannschaft, die ehrlichen Fußball spielt“. In diesen Worten schwingt auch Hoffnung mit.
VfL Bochum lebt wieder!
Zweikämpfe bestimmen das „sehr intensive“ Geschehen im Training
Neururer stimmt seine Spieler auf einen Gegner ein, der seine allerletzte Chance suchen und deshalb „niemals so spielen wird“ wie zuletzt in Berlin, wo man das Gefühl hatte, es werde an einer neuen Mauer gebaut. Dagegenhalten ist Pflicht, deshalb bestimmten Zweikämpfe zuletzt das „sehr intensive“ Geschehen im Training.