Bochum. Der VfL Bochum befindet sich wieder im Training. Alle fünf bisherigen Neulinge waren am Samstag am Ball, Nummer sechs war das 17-jährige Eigengewächs Leon Goretzka. Ex-Profi Thomas Reis ist jetzt auch offiziell Co-Trainer.

Als Marco Donato, Mitarbeiter der VfL-Pressestelle, per Mikro auf den gerade erst unterzeichneten ersten Profivertrag von Leon Goretzka zu sprechen kam, gab es plötzlich Beifall - aber nicht etwa von den vielleicht zweihundert Kiebitzen auf dem Leichtathletikplatz, sondern von den Bochumer Profis, die den 17-Jährigen bereits im Training kennen und schätzen gelernt haben. Offensichtlich haben auch sie eine hohe Meinung von dem jungen Mittelfeld-Talent und honorieren sein klares Bekenntnis zum VfL Bochum. Goretzka hatte am Freitag einen Vierjahres-Vertrag unterzeichnet.

Kennenlernen zum Auftakt

Es war am Samstag beim Trainingsauftakt aber auch ein erstes Kennenlernen, schließlich sind ja Carsten Rothenbach (St. Pauli), Florian Brügmann, Sören Bertram (beide HSV II), der noch keine Zeit hatte sich nach einer Wohnung umzuschauen und deshalb im Hotel wohnt, Mounir Chaftar (Burghausen), Kevin Scheidhauer (Wolfsburg II) und Daniel Engelbrecht (Aachen II) neu in Bochum. Sie und die alten Hasen erwartet eine harte Trainingswoche in Willingen, denn Andreas Bergmann hat - inklusive des obligatorischen frühen Laufes - drei Einheiten täglich angekündigt.

Die Woche im Sauerland wird auch Thomas Reis bestreiten. Der ehemalige Profi des VfL ist intern aufgewertet worden und fungiert künftig offiziell als zweiter Co-Trainer neben Karsten Neitzel. Bislang war „Reisi“, der als „Sportinvalide“ vor Jahren seine Spielerkarriere beenden musste, so eine Art Mädchen für alles, kümmerte sich als Assistent um den Nachwuchs, coachte in der letzten Saison teilweise die Regionalliga-Frauen und war zuletzt auch bei den Profis gefragt.

„Verfolger der vier, fünf Favoriten“

Die Zeit der strapaziösen Mehrfachbelastung ist für ihn nun vorbei, der 38-Jährige wird sich aus der Arbeit mit der U23 ausklinken können, sein Nachfolger dort, als Assistent von Trainer Iraklis Metaxas, ist der 42 Jahre alte Ex-Profi Anel Maglajlija, der bereits als Scout im Nachwuchsbereich des VfL gearbeitet hat.

Bergmanns Assistenz-Trainer Reis und Neitzel teilen sich künftig auch die Video-Analyse, die sich mit dem jeweiligen Gegner beschäftigt. Bislang hat das Markus Pilawa gemacht, der nun aber ein Häuschen weiter gezogen ist und den Stab des Deutschen Meisters Borussia Dortmund verstärkt.

Zu analysieren dürfte es angesichts einer enorm starken Zweiten Bundesliga in Bochum einiges geben, damit der VfL seiner selbst gewählten Rolle gerecht werden kann. Als „Verfolger der vier, fünf Favoriten“, sagte Sportvorstand Jens Todt zum Trainingsauftakt, will man sich profilieren.