Bochum. Nein, den dritten neuen Spieler nach Mounir Chaftar und Sören Bertram wollte VfL-Sportchef Jens Todt nicht vermelden, und doch werden sich nicht wenige Fans über diese Nachricht freuen: Denn Marc Rzatkowski kehrt zurück nach Bochum.
„Das ist jetzt klar“, sagte Todt am Mittwoch. Der 22-jährige Mittelfeld-Spieler, für ein Jahr an Arminia Bielefeld ausgeliehen, hat beim VfL noch einen Vertrag bis 2013. Die Arminia, hieß es immer wieder aus Bielefeld, hätte Rzatkowski gerne behalten, aber ein ernsthaftes Angebot sei nie eingetroffen, lautete die Antwort aus Bochum. Der Linksfuß hat in der aktuellen Spielzeit vier Tore erzielt und elf Treffer vorbereitet.
„Die Mannschaft wird schon ein bisschen anders aussehen als jetzt“, sagte Todt noch - und es klang stark nach Untertreibung. Denn einige der aktuellen Akteure werden nicht zu halten sein, allen voran Daniel Ginczek. „Er ist relativ gefragt, unsere Chancen sind in diesem Fall nicht so gut“, gab der Sportvorstand zu. Der Angreifer ist nach einer Verletzungspause zuletzt wieder richtig in Schwung gekommen und könnte andernorts vielleicht eine bessere sportliche Perspektive sehen als in Bochum. Ginczek war für ein Jahr von Borussia Dortmund ausgeliehen. „Jetzt geht es darum, was er will“, sagte Todt.
VfL-Sportvorstand Todt wartet auf Entscheidungen
Ähnlich verhält es sich mit Mimoun Azaouagh und Giovanni Federico, die zwar beide ein neues Vertragsangebot erhalten haben, aber entsprechend der wirtschaftlichen Situation des Klubs eines der sehr bescheidenen Art. Allerdings hängt der Fortgang einiger weiterer Transferaktivitäten beim VfL nicht zuletzt von ihnen ab. „Was machen unsere Leute“?, fragt sich Jens Todt, der viel gesichtet und vorbereitet hat in den letzten Wochen und Monaten und nun auf Entscheidungen wartet. Noch übt er sich in Geduld, weil ein Ja dieser Spieler dem VfL eine gewisse Qualität zu einem günstigen Preis bescheren würde.
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Unabhängig von Azaouagh und Federico ist jedoch klar, dass die rechte Abwehrseite neu und zwar nach dem Ausscheiden von Björn Kopplin und Matias Concha doppelt besetzt werden muss. „Mit großer Sicherheit“ wird es sich dabei um „einen erfahrenen und einen jungen“ Spieler handeln, so Todt.
Ibertsberger könnte ein Kandidat sein
So ganz mit der Sprache möchte der Sportvorstand zwar noch nicht herausrücken, aber möglicherweise ist ja Andreas Ibertsberger (29), dessen Vertrag in Hoffenheim nicht verlängert wurde, einer der Kandidaten. Für den jugendlichen Part käme neben anderen Florian Brügmann (21) infrage, der in der U23 des HSV die rechte Abwehrseite beackert. Todt kennt Brügmann aus seiner Hamburger Zeit ebenso gut wie den gerade verpflichteten Mittelfeld-Spieler Sören Bertram.
Auf jeden Fall wird sich viel ändern. Bönig, Kopplin und Concha sind die ersten Abgänge, dazu gesellen sich wohl Ginczek, Azaouagh und Federico sowie Oguzhan Kefkir, der seine Chance in den letzten zwei Jahren nicht nutzen konnte. Denis Berger dürfte zudem Mühe haben, in der kommenden Saison überhaupt noch eine Rolle spielen zu können beim VfL, auch Patrick Fabian stellt sich die Frage, ob es noch Sinn macht zu bleiben, zumal man die Verpflichtung eines neuen Innenverteidigers in Erwägung zieht. Enes Uzun soll sich weiterhin in der U23 anbieten, auch Philipp Semlits wird im Profi-Aufgebot keinen Platz finden.