Bochum. Alexander Iashvili wird voraussichtlich der sechste Spieler sein, den der VfL Bochum in diesem Sommer neu verpflichtet. Der Georgier soll Mitte der Woche in Bochum einen Einjahres-Vertrag unterzeichnen. Iashvili ist zwar bereits 34 Jahre alt, zählt aber zu den kleinen, flinken und leichten Spielern.

In ein paar Tagen wird der VfL Bochum mit großer Wahrscheinlichkeit den sechsten neuen Spieler präsentieren. „Wir wollen Alexander Iashvili verpflichten und gehen davon aus, dass wir Mitte der Woche eine Einigung mit ihm haben werden“, sagte Sportvorstand Jens Todt am Sonntag.

Iashvili dürfte mit seinen 411 Spielen in Bundesliga und 2. Bundesliga eine Ausnahmestellung unter den ausländischen Fußballprofis in Deutschland einnehmen. Zehn Jahre spielte er für den SC Freiburg, die letzten fünf Spielzeiten für den Karlruher SC. Von dort kommt er - nach dem Abstieg des KSC - ablösefrei nach Bochum. Der Georgier wird hier einen Einjahresvertrag unterzeichnen, obwohl er, wie Todt sagte, woanders „für zwei Jahre und mehr Geld“ hätte unterschreiben können.

34-jähriger Iashvili ohne große Verletzungssorgen

Iashvili ist zwar bereits 34 Jahre alt, zählt aber zu den kleinen, flinken und leichten Spielern, die oft ohne große Verletzungen durch die Karriere kommen und entsprechend lange auf hohem Niveau spielen können. „Er ist definitiv nicht schnell, aber wendig, beweglich, ballsicher, geschickt und erfahren“, sagte Todt und verwies darauf, dass man bereits „sehr viele junge Spieler“ im Kader und zudem bereits zwei Kreativspieler verloren habe. Überdies könne der „Musterprofi“ auch „hilfreich bei der Integration“ seines Landsmannes Nika Gelashvili sein. Iashvili wird alleine nach Bochum kommen, die Familie bleibt, der schulpflichtigen Kinder wegen, in Karlsruhe. Nach Vertragsende wird man sich dann neu orientieren. Zurzeit macht der Offensiv-Spieler, der in der abgelaufenen Saison acht Tore erzielte und sieben vorbereitete, Urlaub in Frankreich.

Was die Offensive angeht, sind die Planungen damit vorläufig abgeschlossen beim VfL Bochum. „Stand heute“, so Todt, rechne man mit Gelashvili, Kevin Scheidhauer, Mirkan Aydin, Zlatko Dedic und eben Iashvili, „mehr geht nicht“, sagte der Sportvorstand. Zumal man auch Hoffnungen in Daniel Engelbrecht setzt. Den Nachwuchsstürmer (21) aus Aachen, der für die U23 verpflichtet wurde, „gucken wir uns im Trainingslager an“, so Todt. Allerdings hat Engelbrecht wegen einer Fußoperation in diesem Jahr noch kein Spiel bestreiten können.

Latka kommt wohl nicht an die Castroper Straße

Dagegen ist die Verpflichtung des tschechischen Innenverteidigers Martin Latka (27) zweifelhaft geworden. „Wir hätten Martin gerne, bereiten uns aber auch darauf vor, dass es nicht klappt“, sagte Jens Todt. Die Verantwortlichen von Slavia Prag wollen, trotz vorheriger Zusage, Latka im Sommer nicht ohne Gegenleistung gehen lassen und benutzen das Interesse des VfL offenbar als Hilfsmittel in ihrem Pokerspiel. Die bisherige Sprachregelung beim VfL Bochum lautete: Dann warten wir mit diesem Transfer eben bis zum Winter, wenn Latkas Vertrag mit Prag endet. Nun hat man sich aber offenbar umorientiert.

Als Alternative zu dem Tschechen haben die Bochumer einen Mannschaftskameraden Iashvilis ins Auge gefasst. Ionut Rada (29) war im Winter auf Leihbasis vom rumänischen Meister CFR Cluj an den KSC ausgeliehen worden und bestritt anschließend 15 Spiele für die Badener. Mit dem Abstieg war die Verlängerungsoption des KSC hinfällig, eigentlich müsste Rada nach Cluj zurückkehren. Ihn nach Bochum zu bekommen, dürfte also auch Geld kosten.