Bochum. Alles auf Sieg heißt es am Sonntag im Bochumer Stadion an der Castroper Straße. Denn mit einem Dreier gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig wäre der VfL frühzeitig alle Abstiegssorgen los. Für Bochums Sportvorstand Jens Todt wäre das trotzdem kein Grund zu feiern.
Irgendwie passte es ins Bild. Als Andreas Bergmann am Freitag vor die Journalisten trat, um ihnen die neuesten Informationen zum Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (Sonntag, 13.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker) zu übermitteln, da hatte es ihm fast die Sprache verschlagen. Irgendwie konnte der Trainer seit dem Morgen nur noch krächzen und bekam kaum ein Wort über die Lippen.
Doch sprachlos ist der Trainer noch nicht. Auch, wenn hinter den Einsätzen von Giovanni Federico, Slawo Freier und Denis Berger zwei Tage vor dem Spiel ein mehr oder minder großes Fragezeichen steht. Immerhin stehen Christoph Kramer nach abgelaufener Gelbsperre und auch Kevin Vogt am Sonntag zur Verfügung. Bergmann: "Es macht wirklich keinen Spaß mehr immer darauf hinzuweisen. Da müssen wir jetzt durch."
Und während die VfL-Fans offensichtlich erkannt haben, dass die Mannschaft auf der Zielgeraden ihre Hilfe braucht - der VfL rechnet erstmals wieder mit mehr als 15.000 Besuchern - konzentriert sich der VfL ausschließlich auf das Spiel gegen die Eintracht. So wird es auch während der Partie keine Zwischenstände auf der Anzeigetafel geben. Bergmann: "Wir schauen nicht nach links und rechts, sondern nur auf unser Spiel."
So sind auch interne Hochrechnungen derzeit tabu, denn die Situation aus Bochumer Sicht ist einfach und doch schwer. Ein Heimsieg, dann hat jegliche Rechnerei ein Ende. Jens Todt: "Auch, wenn wir dieses Spiel gewinnen, gibt es keinen Grund die Korken knallen zu lassen. Dann haben wir eine holprige Horrorsaison einfach nur überstanden."
Todt vertraut auf Fan-Unterstützung
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Der Sportvorstand ist zuversichtlich, dass die Anhänger dabei helfen werden den entscheidenden Schritt zu gehen. "Die Fans haben ein feines Gespür dafür, wie ernst die Situation ist. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und deshalb werden sie uns tatkräftig unterstützen." Das tut auch Not. Schließlich unterlag der VfL im Hinspiel in Braunschweig sang- und klanglos mit 0:4.
Auch in Sachen Verabschiedung achtet der VfL darauf, die Konzentration nicht zu stören. Björn Kopplin und Matias Concha, die verletzungsbedingt nicht zum Kader gehören, werden um 12.45 Uhr verabschiedet. Philipp Bönig etwas später beim Warmmachen. Für den Bayern, der neun Jahre das VfL-Trikot trug, gibt es dann noch eine dritte Halbzeit. In der Fan-Gastro wird Bönig von 16 Uhr bis 17 Uhr Abschied von seinen Fans nehmen und hoffentlich auf den Klassenerhalt anstoßen. (RevierSport)