Bochum. Beim VfL Bochum gibt es vor dem wichtigen Spiel gegen den SC Freiburg am Samstag viele offene Fragen. Zum Beispiel: Wer spielt nach den Sperren von Ono und Dabrowski im defensiven Mittelfeld. Ein Kandidat ist Kevin Vogt, den Heiko Herrlich aus der U 19 des DFB kennt.
„Normal”, sagte Heiko Herrlich, „bin ich für Kontinuität, aber die ist ja bei uns aufgrund von Sperren und Verletzungen nicht gegeben”. Die Frankfurt-Elf des VfL Bochum wird man also, darüber dürfte sich kaum jemand grämen, nicht erleben können am Samstag in der Partie gegen den SC Freiburg.
Er sei ja „schon gezwungen, das Herz” der Mannschaft, die beiden „Sechser” nämlich, zu „ändern”, spielte der 37-Jährige auf Christoph Dabrowski und Shinji Ono an. Beide haben sich Sperren eingehandelt, und nun entspinnt sich eine Diskussion, wer denn in der wichtigen Zentrale einspringen wird. Herrlich will sich noch nicht in die Karten schauen lassen, aber die Kandidaten sind bekannt. Als da wären Andreas Johansson, Marc Pfertzel, Marcel Kollers ehemalige „Allzweckwaffe”, Daniel Imhof, der nach wochenlanger Rippenverletzung wieder schmerzfrei mitmischen kann, sowie Kevin Vogt.
Herrlich kennt Kevin Vogt von der U 19 des DFB
Das Mittelfeld-Talent haben vermutlich nicht viele auf der Rechnung, aber Vogt, den Herrlich von der U 19 des DFB kennt, kommt dem nur in Ansätzen erkennbaren spielerischen Potenzial eines Shinji Ono am nächsten. Er könnte gut mit einem defensiv stärkeren, jedoch offensiv limitierten Akteur wie Imhof harmonieren. Allerdings ist Vogt gerade erst 18 Jahre alt geworden, und es handelt sich nicht um irgendein Bundesliga-Spiel. Verliert der VfL, dann dürfte die Stimmung so mies sein, dass der Klassenerhalt in weite Ferne rücken würde. Eine Entscheidung pro Vogt wäre mutig von Herrlich.
Auf anderen Positionen ist die Personaldecke so dünn, dass der neue VfL-Trainer vorsichtig wird agieren und taktieren müssen. So ist der Einsatz von Christian Fuchs wegen einer Angina fraglich, und weil auch Philipp Bönig nicht zur Verfügung steht, kommen alternativ Mergim Mavraj und Dennis Grote in Frage. Entscheidet sich Heiko Herrlich letztlich für Mavraj, dann kann er die Innenverteidigung nicht verändern und zum Beispiel Mavraj für Marcel Maltritz bringen, der am Dienstag wegen Muskelproblemen kürzer treten musste.
Azaouagh wieder im Training
Offene Fragen gibt es derzeit zuhauf. Philipp Heerwagen scheint den VfL-Trainer in Frankfurt nicht gerade beeindruckt zu haben, und ob Zlatko Dedic, zuletzt bemüht, aber weitgehend wirkungslos, in einem Heimspiel der richtige Mann an Stanislav Sestaks Seite ist, darf bezweifelt werden. Immerhin besteht Hoffnung in Sachen Mimoun Azaouagh. Der soll am Mittwoch wieder richtig trainieren können.