Bochum. Sechs Stammkräfte fehlten beim Training des VfL Bochum am Dienstag, aus gutem Grund. Trainer Butscher gibt erste Einblicke in seine Berlin-Pläne.
„Gutes Training, Männer“: Coach Heiko Butscher verabschiedete die Profis des VfL Bochum am Dienstag nach der ersten Einheit der Woche mit einem Lob in den sonnigen Nachmittag. Nach dem 3:2-Sieg gegen die TSG Hoffenheim und dem Sprung auf Rang 15 geht es am Sonntag, 5. Mai, zum punktgleichen Konurrenten Union Berlin (15.30 Uhr/DAZN). Butscher gibt erste Einblicke in seine Planungen.
Das Wichtigste: Er kann mit fast allen Profis rechnen außer den Langzeitverletzten. Und das, obwohl sich manche Fans, die das Training am Dienstag verfolgten, schon besorgt fragten, wo einige Stammkräfte sind. Butscher gab Entwarnung: Torwart Manuel Riemann sowie Takuma Asano, Matus Bero, Erhan Masovic, Bernardo und Philipp Förster „sind fit“, sagte der Trainer. Sie absolvierten noch Laktat- und Leistungstests.
Oermann, Loosli und Soares trainieren wieder mit
Wieder mit dabei waren der zuletzt erkrankte Tim Oermann und Noah Loosli, der eine Entzündung am Fuß auskuriert hat. Beide fehlten gegen Hoffenheim im Kader, ebenso wie die gelbgesperrten Patrick Osterhage und Christopher Antwi-Adjei sowie Danilo Soaeres, der am Dienstag wieder mittrainieren durfte nach einer zweitägigen Denkpause.
Gegen Hoffenheim zeigte der VfL eine seiner besten Saisonleistungen - wie auch im Hinspiel gegen Union, beim 3:0-Sieg. Butscher will das neue gute Gefühl nach zuvor sechs Niederlagen und zwei Remis mitnehmen und erwartet, das keiner einen Schritt weniger macht im Training. „Das war ein sehr guter Auftakt heute, die Jungs waren sehr fokussiert. Es ist wichtig, dass wir die nötige Schärfe haben auch schon am Wochennanfang und nicht erstmal langsam reinkommen und uns dann erst steigern. Wir müssen mit Vollgas durchpowern.“
Butscher: Brauchen in Berlin wieder diese Entschlossenheit
Sein Plan für die Woche: Stärken stärken, Schwächen verbessern. Weiterhin viele Abschlüsse unter Gegnerdruck, Torschussübungen nach Flanken und Pässen von außen. Vor allem: totale Fokussierung. „Wir haben gegen Hoffenheim ein richtig gutes Spiel gezeigt. Von der Energie her, der Herangehensweise haben wir in allen Punkten umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Genau diese Energie und Entschlossenheit, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen, müssen wir auch in Berlin von Anfang an zeigen.“
Union ist harmlos: Nur ein Tor in den letzten fünf Partien
Union hat von den letzten fünf Partien drei verloren gegen Leverkusen (0:1), in Augsburg (0:2) und gegen Bayern (1:5) und hat zweimal, in Frankfurt und zuletzt am Sonntag in Mönchengladbach, 0:0 gespielt. „Union hat viel individuelle Qaulität, steht kompakt, hat eine gute Mischung aus Zweikämpfern und schnellen Spielern, die uns das Leben schwer machen wird“, sagt Butscher. Berlin ist defensiv meist stabil, offensiv dagegen harmlos: Mit erst 26 Toren hat Union vor Köln (24) die wenigsten Tore erzielt. In den letzten fünf Partien gelang nur ein Treffer.
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Und, so Butscher: Jetzt komme eben auch „viel Psychologie hinzu. Die Lage spitzt sich zu, da ist auch viel Kopfsache dabei. Ich glaube, dass wir uns gegen Hoffenheim viel Selbstvetrauen zurückgeholt haben.“ Mental sieht er sein Team also im Vorteil.
Losilla fehlt, Osterhage ist wieder dabei: Nur eine Änderung in der Startelf?
Und weil so viel gut funktionierte aus der Grundordnung 4-3-3 heraus mit flexiblen Außen hinten wie vorne ist nur mit einer Änderung zu rechnen in der Startelf: Kapitän Anthony Losilla fehlt nach seiner zehnten Gelben Karte. Für ihn dürfte Patrick Osterhage nach abgelaufener Gelb-Sperre in die Startelf zurückkehren. Eine Alternative ist Erhan Masovic.
Butscher allerdings hält sich natürlich öffentlich alle Optionen offen. „Es haben sehr viele Autoamitsmen gut geklappt. Aber wir halten die Spannung hoch, jeder kann sich wieder empfehlen. Wir brauchen diese Zweikämpfe auch auf dem Trainingsplatz. Das macht Konkurrenzdruck auch aus, so wird man besser.“