Bochum. Tim Oermann fällt in Mainz aus. Wer verteidigt hinten rechts beim VfL Bochum? Fünf Spieler durften sich beweisen. Einer wird es definitiv nicht.
Tim Oermann ist der Aufsteiger des Jahres beim VfL Bochum. Und aktuell zugleich der größte Pechvogel. Gerade erst hat der 20-Jährige eine Verletzung im rechten Oberschenkel auskuriert, da zwingen ihn muskuläre Probleme im linken Oberschenkel zur neuerlichen Pause.
Zweieinhalb Partien fehlte Oermann. Beim 1:2 gegen Freiburg spielte er in der ersten Halbzeit, musste dann ausgewechselt werden. Cristian Gamboa und Felix Passlack saßen auf der Bank – beide aber kamen nicht. Sondern Philipp Hofmann als zweite Spitze.
Letsch: Masovic ist keine Option als Rechtsverteidiger in Mainz
Trainer Thomas Letsch stellte sein System um, setzte mit Moritz Broschinski und Hofmann auf zwei wuchtige Stürmer. Takuma Asano, im 4-2-2-2 zuvor neben und um Broschinski herum postiert, sollte das Spiel über die rechte Schiene beleben.
Erhan Masovic, der in der ersten Halbzeit als Sechser Freiburgs Roland Sallai auf Schritt und Tritt verfolgt hatte, ersetzte Oermann als Rechtsverteidiger. Eine Premiere für den flexiblen Nationalspieler von Serbien und gelernten Innenverteidiger. Im Abwehrzentrum fühlt er sich auch am wohlsten, erklärte er jüngst gegenüber dieser Redaktion.
Es wird vorerst ein einmaliger Ausflug auf diese Position bleiben. „Nein, überhaupt nicht“, sagte Trainer Thomas Letsch auf die Frage dieser Redaktion, ob Masovic jetzt auch in Mainz ein Kandidat für die Oermann-Position hinten rechts sei. „Erhan ist keine Option als Rechtsverteidiger.“
VfL Bochum: Deshalb blieben Gamboa und Passlack auf der Bank
Sein Einsatz gegen Freiburg sei „der Situation geschuldet“ gewesen. Es stand eben 0:1 zur Pause, „deshalb haben wir einen Offensivspieler gebracht“, sagte der Trainer. Vincento Grifo, bis zur Pause nahezu übers ganze Feld beschattet vom zweiten Sechser Anthony Losilla, habe ohnehin weit innen gespielt auf der Freiburger linken Seite, so der Coach. Deshalb habe Masovic ihn als Rechtsverteidiger aufnehmen können.
Gamboa und Passlack blieben daher auf der Bank. „Hätte es 0:0 gestanden, wäre einer von beiden gekommen“, erklärte Letsch. Beide sind nun auch Kandidaten für das Mainz-Spiel. Einiges spricht für Gamboa, auch wenn der langjährige Bochumer zuletzt deutlich im Formtief war.
Noah Loosli: Innenverteidiger war rechts hinten gegen Leipzig überfordert
In der zweiten Halbzeit gegen Bayern noch ordentlich, enttäuschte er in Mönchengladbach komplett. Gegen Leipzig spielte der gelernte Innenverteidiger Noah Loosli, war in diesem Spiel, gegen diesen Gegner und auf dieser Position aber überfordert. Unwahrscheinlich, dass Letsch erneut auf Loosli als Rechtsverteidiger setzt.
Routinier Gamboa war lange Stamm auch in dieser Saison, stand vom siebten bis zum 17. Spieltag stets in der Startelf. Nach fünf Gelben Karten fehlte der 34-Jährige Ende Januar gegen den VfB Stuttgart gesperrt – Oermann nutzte seine Chance, verdrängte ihn. Es war die letzte Partie, in der Bochum kein Gegentor kassierte, in den sieben Partien danach gab es 18 Gegentreffer.
Passlack: Drei Einsatzminuten in den letzten fünfeinhalb Monaten
Gamboa hatte Passlack verdrängt nach dessen schwachem Saisonstart als rechter Schienenspieler, als Letsch noch konsequent auf eine Dreierkette gesetzt hatte. Seit Oktober, seit fünfeinhalb Monaten kommt er nur auf drei (!) Einsatzminuten, er wurde in der Schlussphase gegen Union Berlin (3:0) eingewechselt im letzten Heimspiel vor der Winterpause Mitte Dezember. Da würde es schon überraschen, wenn der Ex-Dortmunder im Auswärtsspiel in Mainz starten würde - wobei Letsch immer mal wieder für Überraschungen gut ist.
Passlacks Verhalten und Einsatz im Training jedenfalls, versicherte der Trainer erneut, sei ebenso vorbildlich wie der von Gamboa oder auch von Danilo Soares, dem Linksverteidiger, der es gegen Freiburg erneut nicht in den Kader geschafft hatte.
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