Bochum. Nach dem Spiel gegen Frankfurt fiel er aus, fehlte vier Spiele - es gab drei Niederlagen. Gibt er jetzt sein Comeback?
Einen guten Zeitpunkt für eine Verletzung gibt es nicht. So sorgte auch der Ausfall von Patrick Osterhage just nach dem 1:1 des VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt nicht für Freude. Mit guten und sehr guten Leistungen hatte sich Osterhage nach etwas schwächerem Saisonstart einen Stammplatz im Team von Trainer Thomas Letsch erarbeitet und sich damit auch für andere Vereine interessant gemacht. Beim VfL Bochum hoffen die Verantwortlichen nun bei Osterhage auf zwei Dinge: Das er bleibt und am Samstag gegen den FSV Mainz wieder mitspielen kann.
Am Dienstag stand er zumindest nach längerer Zeit wieder auf dem Trainingsplatz, machte die erste Einheit des Bundesligisten nach dem 1:2 gegen Freiburg und vor dem Spiel in Mainz mit. „Ich hatte nach einem Training muskuläre Probleme an einer Stelle, an der es etwas länger dauert, fit zu werden“, sagte er dazu.
„Aber jetzt kann ich wieder trainieren. Ich habe am Dienstag nach dreieinhalb Wochen das erste Mal trainiert. Ich werde auch am Ende der Woche in einem guten Austausch mit dem Trainer sein und dann wird eine Entscheidung getroffen.“
Verletzung kam vor dem Spiel des VfL Bochum gegen die Bayern
Es war ein Training nach dem Frankfurt-Spiel und damit seinerzeit vor dem Spiel gegen die Bayern. Da schien es durch den Ausfall von Osterhage deutlich schwerer zu werden, gegen den Rekordmeister etwas zu holen, vielleicht sogar zu gewinnen.
Das aber schafften die Bochumer. Erhan Masovic rückte für Osterhage ins Team und machte im defensiven Mittelfeld an der Seite von Anthony Losilla ein gutes Spiel. Er stoppte schließlich auch Bayerns Top-Talent Jamal Musiala entscheidend - Bochum gewann mit 3:2. Der Jubel war groß.
VfL Bochum hat nun drei Spiele in Folge verloren
Danach aber folgten in den Spielen gegen Gladbach, Leipzig und nun Freiburg drei Niederlagen. Und wenn auch die Leistungen der Bochumer in jedem Spiel nicht schlecht waren und sie ohne Osterhage gegen die Bayern gewannen, so zeigte sich danach in jedem Fall, dass die Energie, die Laufleistung, die er auf den Platz bringen kann, dem Team fehlte. Dazu fing er dann auch noch an, torgefährlich zu werden.
Am meisten freut sich Osterhage selbst, dass er wieder in der Verfassung ist, oder bald sein wird, wieder zu spielen. Offen gibt er zu, dass „Geduld“ nicht sein zweiter Vorname sei. „Ich bin ein ungeduldiger Patient. Am Ende aber muss man bei aller Ungeduld vernünftig sein. Bei derartigen muskulären Problemen bringt es nichts, wenn man zu schnell wieder anfängt. Das wäre kontraproduktiv.“ Schließlich seien jetzt noch neun Partien zu spielen. „Da sind noch viele Punkte zu holen“, sagte Osterhage.
VfL Bochums Osterhage: „Zuschauen ist schlimmer als spielen“
Zusammen mit der medizinischen Abteilung arbeitet er weiter daran und darauf hin, dauerhaft belastbar zu sein. „Ich habe jetzt eine ganze Trainingswoche vor mir, ich bereite mich gut vor, und am Ende der Woche ist klar, wie es dann aussieht.“
Natürlich wolle er spielen, sagte er, und dass das Zuschauen schlimmer als spielen sei. „In mir brodelt es schon, wenn ich unsere Spiele anschaue, auch wenn ich das möglicherweise nicht immer nach außen transportiere.“
Für den VfL Bochum stehen die „Abstiegswochen“ an
Durch seine Verletzung und seine Reha war er zuletzt nicht bei jeder Sitzung des Teams dabei und nicht ständig in der Kabine. Osterhage aber hat dennoch wahrgenommen, dass seine Mitspieler konzentriert gearbeitet haben. „Wenn man die Spiele nicht gewinnt, fällt die Trainingsarbeit immer etwas schwerer, als wenn man die Spiele gewinnt. Wenn wir so weiterarbeiten, werden wir unsere Punkte holen, auch in den nun kommenden sehr wichtigen Spielen.“
Nun geht es gegen Mainz, nach der Länderspielpause dann Ende März im Heimspiel gegen Aufsteiger Darmstadt 98, Anfang April auswärts gegen den 1. FC Köln, daheim gegen den zweiten Aufsteiger FC Heidenheim und schließlich zum Ende der „Abstiegswochen“ zum VfL Wolfsburg.
Der VfL Bochum hat sieben Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz
Danach sind nur noch vier Spiele auszutragen. Nach diesen fünf Spielen und 15 zu vergebenden Punkten könnte bereits die eine oder andere Frage im Abstiegskampf beantwortet sein.
Noch haben die Bochumer einen halbwegs komfortabel erscheinenden Vorsprung vor den Abstiegsplätzen und auch dem Relegationsplatz. Auf Mainz und Darmstadt, die derzeit auf den Plätzen 17 und 18 liegen, sind es sind es neun, beziehungsweise zwölf Punkte. Auf Köln, das momentan auf dem Relegationsplatz liegt, sind es sieben Punkte.
Osterhage hat einen klaren Umgang mit diesem Vorsprung. „Die Ergebnisse und Spiele der Mannschaften, die hinter uns stehen sind eher zweitrangig. Zuerst müssen wir auf uns schauen, denn wir haben weiterhin eine gute Ausgangssituation.“