Bochum. Das Ruhrstadion ist eine Baustelle: Erneut erhält der VfL Bochum einen neuen Rasen - für nur sieben Spiele. Die Kosten, die Hintergründe.

Den Platzsturm nach dem Klassenerhalt gegen Bayer Leverkusen hat der Rasen im Ruhrstadion noch überlebt - die wechselnden Hitze- und Regenperioden seitdem nicht. Nach der Partie gegen den FC Augsburg hatte das sichtbar löchrige Grün ausgedient, seit Montag laufen die Arbeiten. Erdmassen türmten sich am Dienstag noch vor der Ostkurve. Bis Donnerstagabend soll der neue Rasen komplett verlegt sein. Gegen den FC Bayern am Sonntag, 18. Februar (17.30 Uhr/DAZN), rollt der Ball dann auf gepflegtem Grün. In der Sommerpause wird es erneut einen Rasentausch geben.

Neuer Rasen kostet den Verein rund 120.000 Euro für sieben bis acht Heimspiele

„Wir mussten handeln, weil der Rasen für Spiele auf Bundesliga-Niveau zu ramponiert war“, erklärte der unter anderem für Gebäudemanagement und Greenkeeping zuständige VfL-Direktor Knut Keymer dieser Redaktion Die Maßnahme war nicht erhofft, aber schon länger einkalkuliert. Kosten für den VfL: rund 120.000 Euro.

Im Februar 2022 feierte Takuma Asano mit dem VfL Bochum einen 4:2-Sieg gegen den FC Bayern. Im September darauf gab es allerdings ein 0:7 - ebenso wie im Hinspiel in dieser Saison.
Im Februar 2022 feierte Takuma Asano mit dem VfL Bochum einen 4:2-Sieg gegen den FC Bayern. Im September darauf gab es allerdings ein 0:7 - ebenso wie im Hinspiel in dieser Saison. © FUNKE Foto Services | Udo Kreikenbohm

Zum Hintergrund: In der Vorsaison spielte der VfL auf drei verschiedenen Rasenflächen. Der im Sommer 2021 auf Kosten des Eigentümers, der Stadt Bochum, verlegte Rasen hielt nur bis Ende September 2022. Nach einer Firmenfeier von Hauptsponsor Vonovia musste er auf Kosten von Vonovia ausgetauscht werden. Bereits im Februar 2022 das erneute Aus, Energiesparmaßnahmen bei der Rasenheizung sowie Starkregen setzten dem Geläuf zu. Vor dem Derby gegen Schalke 04 am 4. März wurde ein neuer Rasen verlegt. Diesmal musste der VfL die Kosten tragen, wie auch jetzt ein Jahr später.

Platzsturm der Fans gegen Leverkusen überlebt, aber Hitze und Regen nicht

Nach dem 3:0 gegen Leverkusen Ende Mai stürmten tausende Fans den Platz, einige nahmen ein heiliges Stück VfL-Klassenerhalts-Grün mit. Die Greenkeeper konnten den Platz aber wieder spielbereit herrichten. Die Hitze im Juni, zu viel Regen im Juli und August, wiederum eine Trockenperiode mit hohen Temperaturen im September aber schmeckten dem Grün ganz und gar nicht, das Wurzelwachstum war empfindlich gestört.

„Wir hatten gehofft, dass der Rasen bis zum Saisonende hält“, sagt Keymer. Doch bereits im Oktober sah der VfL - wie viele andere Bundesliga-Klubs wie etwa der 1. FC Köln auch - das witterungsbedingte Problem kommen, ließ sich vorsoroglich einen neuen Rasen reservieren. Die Regenmassen im Dezember, die Frostperiode im Januar sowie vier Spiele plus Trainingseinheiten gaben dem Rasen dann den Rest, vor drei Wochen ging der Auftrag an die Firma raus.

News und Hintergründe zum VfL Bochum

Nach den Grönemeyer-Konzerten gibt es erneut einen Rasen-Tausch

Sieben Heimspiele - und eventuell ein Relegationsspiel - stehen noch aus, dann hat der neue Rasen wieder ausgedient. Denn Im Juni gibt Herbert Grönemeyer vier ausverkaufte Konzerte im Stadion, das überlegt kein Bundesliga-Grün. Danach aber gehen die Kosten für den neuen Rasen für die Saison 2024/25 aufs Konto des Konzertveranstalters.

Läuft alles nach Plan, so Keymer, kann das Abschluss-Training des VfL Bochum vor dem Bayern-Hit Ende kommender Woche im Stadion stattfinden. Trainer Thomas Letsch freut sich auf den dann wieder bestens gepflegten Untergrund, und man darf unterstellen: die Bayern freut es wohl erst Recht.