Bochum. Bei Werder Bremen gibt es weiterhin viele personelle Fragezeichen, bei Bochum sind fast alle fit: So will der VfL einen Fluch beenden.

Es läuft nach Plan beim VfL Bochum vor dem Bundesliga-Jahresauftakt gegen Werder Bremen im ausverkauften Ruhrstadion am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). Trotz widriger Umstände – erst viel Regen, dann klirrende Kälte – konnte Trainer Thomas Letsch sein Vorbereitungsprogramm durchziehen, wie er zufrieden feststellte..

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Und er ist nicht nur aufgrund der Testspielsiege gegen Groningen und Arnheim zufrieden: Am Donnerstag konnten alle 25 Feldspieler das Mannschaftstraining bestreiten. Lediglich die Ersatztorhüter Niclas Thiede und Michael Esser arbeiteten weiterhin individuell, Takuma Asano ist ja mit Japan beim Asien-Cup.

Paciencia dürfte im Angriff beginnen, bei Bremen fehlt wohl auch Veljkovic

Damit dürfte Stürmer Goncalo Paciencia, der in der Vorwoche kürzer treten musste und daher die Testspiele verpasste, gegen Werder wieder im Angriff auflaufen. Ivan Ordets indes ist wie berichtet frühestens beim Heimspiel gegen Stuttgart in der Woche darauf wieder eine Option.

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Anders die Lage beim SV Werder. Innenverteidiger Milos Veljkovic verpasste das Auftakttraining wegen Knieproblemen, der Serbe dürfte gegen den VfL ebenso ausfallen wie der schon längere fehlende Amos Pieper und Mittelfeldmann Naby Keita (Afrika-Cup). Damit dürften Marco Friedl, Niklas Stark und Anthony Jung die Dreierkette im 3-5-2-System von Trainer Ole Werner bilden .

Der Coach beklagte jüngst ebenso einen zu dünnen Kader, der dringend Verstärkungen benötige, wie nun auch sein Führungsspieler Leonardo Bittencourt. Es gebe keine ausreichende Konkurrenzsituation im Training, haderte der Mittelfeldmann und kritisierte in einer Medienrunde auch den Profifußball-Leiter Clemens Fritz. Gute Laune klingt anders.

News und Hintergründe zum VfL Bochum

Ist mit der Vorbereitung trotz widriger Witterungsbedingungen zufrieden: VfL-Trainer Thomas Letsch.
Ist mit der Vorbereitung trotz widriger Witterungsbedingungen zufrieden: VfL-Trainer Thomas Letsch. © imago/Revierfoto | IMAGO/Revierfoto

Werders Stammstürmer Borre steht vor einem Wechsel nach Brasilien

Für Unruhe sorgen zudem ja auch einige Transfergerüchte. Rafael Borre steht nach Medienberichten kurz vor einem Wechsel zum brasilianischen Erstligisten Internacional Porto Alegre. Borre bildete mit Torjäger und Nationalspieler Marvin Ducksch die Doppelspitze der Bremer, erzielte vier Tore, Ducksch kommt auf sieben. Für Borre ist mit Justin Njinmah zu rechnen, der beim 1:1 gegen RB Leipzig sein zweites Saisontor erzielte.

Dass die Partie gegen Werder für den VfL kein Selbstläufer wird, zeigen aber die jüngsten Ergebnisse in der Liga. Bremen ist seit drei Liga-Partien unbesiegt, gewann gegen Augsburg 2:0, punktete in Mönchengladbach (2:2) und gegen Leipzig (1:1). Und: Werder kommt als Angstgegner zum VfL. Von den letzten 19 Partien gewann der VfL nur ein Spiel, im Februar 2008 in Bremen trafen Benjamin Auer und Anthar Yahia zum 2:1-Sieg.

Kein Tor gegen Bremen in der Vorsaison – VfL startete in den letzten Jahren erfolgreich ins neue Jahr

Zuletzt gab es fünf Niederlagen in Serie. In der Vorsaison erzielte Bochum gegen Bremen als einziges Bundesliga-Team gar kein Tor, Der VfL verlor im letzten Heimspiel unter Trainer Thomas Reis mit 0:2 wegen eines späten Doppelpacks vom mittlerweile beim BVB stürmenden Niclas Füllkrug. Im Rückspiel hatte man beim 0:3 keine Chance. Eine Negativ-Serie, die der VfL unbedingt beenden und zwei andere ausbauen will.

Denn der Jahresauftakt ist in den letzten drei Erfolgsjahren jeweils im eigenen Stadion geglückt: Im Zweitliga-Meisterjahr startete Bochum mit einem 2:1 gegen Darmstadt, es folgten in der Bundesliga Siege gegen Wolfsburg (1:0) und vor einem Jahr gegen Hertha BSC (3:1). Und: Seit dem 1:3 gegen Mönchengladbach ist der VfL seit vier Partien im Ruhrstadion unbesiegt, feierte zuletzt zwei Siege gegen Wolfsburg und Union Berlin (3:1, 3:0).