Bochum. Matus Bero fällt in Stuttgart aus. VfL Bochums Trainer Letsch hat mehrere Alternativen. Wittek ist im Kader und „eine Option“ für die Startelf.

Gleich fünf Spieler des VfL Bochum kennen das nun MHP-Arena genannte Stadion des VfB Stuttgart besonders gut. Takuma Asano, Kevin Stöger, Philipp Förster, Simon Zoller und der weiterhin verletzt ausfallende Moritz-Broni Kwarteng trugen mal das Trikot des VfB.

Matus Bero gehört nicht dazu. Und der Neuzugang muss sich mindestens ein Jahr gedulden, bis er die Atmosphäre in der weiterhin im Umbau befindlichen Arena aufsaugen kann, in der daher „nur“ 2.200 VfL-Fans ihr Team unterstützen dürfen beim Bundesliga-Start des VfL in Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr/Sky. Die Karten sind längst vergriffen, die Tageskassen haben nicht geöffnet.

Bero fällt wegen muskulärer Probleme in Stuttgart aus

Matus Bero fällt verletzt aus. Wegen muskulärer Probleme könne der Mittelfeldmann nicht dabei sein, erklärte Trainer Thomas Letsch, der unweit von Stuttgart in Esslingen am Neckar aufgewachsen ist. Bero konnte bereits seit Mittwoch nicht mittrainieren. Wie lange er ausfällt, ist offen, mutmaßlich nicht allzu lange. Seine Bundesliga-Premiere aber muss der von Vitesse Arnheim geholte Slowake verschieben.

Matus Bero war „gut drauf“, sagte Trainer Thomas Letsch - wegen muskulärer Probleme aber fällt der Slowake beim Bundesliga-Auftakt des VfL Bochum in Stuttgart aus.
Matus Bero war „gut drauf“, sagte Trainer Thomas Letsch - wegen muskulärer Probleme aber fällt der Slowake beim Bundesliga-Auftakt des VfL Bochum in Stuttgart aus. © FUNKE Foto Services | Dennis Ewert/RHR-FOTO

Dabei hätte der 27-Jährige wohl zur Startelf gezählt. In Bielefeld kam er nach der Pause ins Team, sorgte als defensivstarker, aggressiv anlaufender Mann im Zentrum mit dafür, dass Bochum an Stabilität gewann nach einem vermurksten ersten Durchgang. Lukas Daschner war ihm vorgezogen worden, spielte als Zehner natürlich eine deutlich offensivere Variante aus, hatte in Bielefeld aber einen rabenschwarzen Tag.

Osterhage ist ein Top-Kandidat für den Part im Zentrum mit Losilla und Stöger

Kapitän Anthony Losilla und sein Stellvertreter Kevin Stöger bleiben sicherlich gesetzt, auch wenn sich Letsch weder personell noch taktisch auf irgendetwas öffentlich festlegen wollte. „Es ist ärgerlich, dass Matus ausfällt, er war gut drauf“, sagte er. „Aber das bereitet uns kein Kopfzerbrechen. Wir haben speziell im Mittelfeld viele Optionen.“

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Eine davon sei Patrick Osterhage. Der 23-Jährige hat sich nach auch verletzungsbedingten Problemen am Ende der Vorbereitung wieder herangearbeitet, zeigte im abschließenden Testspiel gegen Luton Town FC eine gute Leistung im „B-Team“, wurde in Bielefeld in der Verlängerung eingewechselt.

Osterhage dürfte auch aufgrund seiner Dynamik gute Karten haben, in Stuttgart das Zentrum zu verdichten. Mit Stöger und Losilla bildete er am Ende der Saison bis zu seiner Verletzung ebenfalls das Zentrum. Das Trio wäre eingespielt.

Förster „könnte“ zumindest in den Kader rutschen

Daschner wäre eher ein Spieler für die (Doppel-)Spitze, vermutlich aber nimmt der neue Offensivmann zunächst auf der Bank Platz. An Asano ist ohnehin nichts zu rütteln, und Philipp Hofmann dürfte trotz seiner schon länger anhaltenden Schwäche im Abschluss als kantiger Stoßstürmer und erster Anspiel-Mann bei langen Bällen gesetzt bleiben.

Philipp Förster könnte, sagte Letsch auf Nachfrage, „in den Kader rutschen“, mehr aber sicherlich nicht. Nach langwierigen Adduktorenproblemen hat der Mittelfeldmann mit dem starken linken Fuß zwar aufgeholt. Ein Fingerbruch aber warf ihn wieder leicht zurück, daher war er in Bielefeld auch nicht im Kader. Das Training konnte Förster aber mit einer Schiene absolvieren.

Maxi Wittek ist ein Kandidat für die Startelf - Das sagt Letsch

Fünf Trainingseinheiten wird Neuzugang Maximilian Wittek bis zum Anpfiff hinter sich haben – und der 27-Jährige, wie Bero einst unter Letsch bei Arnheim am Ball und von Vitesse nun zum VfL gewechselt, könnte gleich von Beginn an auflaufen. „Er ist auf jeden Fall im Kader“, verriet Letsch. „Er ist auch eine Option für die Startelf.“

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Wittek, geboren in Freising, sei beim ersten Training zwar „nervös“ gewesen, habe dann „zweimal sehr gut trainiert“, sagte Letsch. „Er ist ein offener Bayer, der auf alle zugeht, insofern war seine Integration sehr leicht.“ Und: Er sei absolut fit, weil er die gesamte Vorbereitung in Arnheim samt Testspielen sowie ein Pflichtspiel über 90 Minuten absolviert hat. Wittek, erklärte der Trainer, sei in erster Linie als „linker Schienenspieler“ geholt worden. Er könne aber auch links in der Viererkette spielen.

Wittek liefere sich nun „ein spannendes battle“, so Letsch, einen Kampf also um einen Platz mit dem defensivstarken Brasilianer Danilo Soares und dem offensivstarken Christopher Antwi-Adjei. Letzterer sei weiter vorne sicherlich besser aufgehoben, so Letsch sinngemäß.

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Antwi-Adjeis Rolle als Schienenspieler hat sich wohl vorerst erledigt

Mit Witteks Verpflichtung dürfte sich Antwi-Adjeis Rolle als Schienenspieler zumindest von Beginn an erstmal erledigt haben. Antwi-Adjei ist daher auch eine Option für die Offensive wie in seiner starken Vorsaison – dann müsste Letsch wohl von der Dreierkette mit zwei Schienenspielern abweichen. Letsch: „Wir werden sehen, ob wir eine offensive Variante (mit Antwi-Adjei, die Redaktion), eine brasilianische Variante (Danilo) oder eine bayerische Variante (Wittek) wählen. Oder wir packen die Viererkette aus. Wir lassen diese Fragen mal offen, wir wollen den Gegner ja auch überraschen.“

Keine Überraschung dagegen wird sein, dass Anthony Losilla einem anderen VfB-Kapitän die Hand schütteln wird vor dem Anpfiff. Denn Wataru Endo steht vor einem Wechsel zum FC Liverpool, der Premier-League-Klub zahlt 20 Millionen Euro plus Boni für den 30-jährigen Japaner.

Wataru Endo wechselt - Sportlicher Verlust für den VfB Stuttgart

Endo ist als defensiver Mittelfeldmann ein Schlüsselspieler des VfB gewesen. Sein bevorstehender Abschied tue „sportlich richtig weh“, erklärte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß am Donnerstag. Kurzfristig soll er „intern“ ersetzt werden, bis zum Transferende will Stuttgart nachlegen.

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Eins zu eins sei er nicht zu ersetzen, sagte VfL-Coach Letsch, was die taktische Vorbereitung des VfL Bochum auf Stuttgart aber eher erschwere. Letsch: „Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf unsere Stärken besinnen. Wir haben etwas gutzumachen“, so der Trainer mit Blick auf das Pokal-Aus in Bielefeld (3:6 nach Elfmeterschießen) sowie die Pleiten gegen Stuttgart (1:4, 2:3) in der Vorsaison. Letsch: „Eine ordentliche Leistung reicht nicht. Wir wollen unbedingt punkten, etwas mitnehmen.“