Bochum. Der VfL Bochum bekommt seinen Wunschspieler Maximilian Wittek. Dass der VfL so einen Spieler holen kann, ist ungewöhnlich. Die Zahlen zum Deal.

Jetzt hat Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum, ihn doch noch bekommen, den gewünschten Schienenspieler für die linke Seite. Kurz nach dem Aus im DFB-Pokal bei Drittligist Arminia Bielefeld und rechtzeitig vor dem Ligastart mit dem Spiel beim VfB Stuttgart hat der Bundesligist personell nachgelegt. Von Vitesse Arnheim aus den Niederlanden kommt Maximilian Wittek. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. Hier sind die Zahlen zur Verpflichtung.

VfL Bochum fragte schon im März für Maximilian Wittek an

Zur Entwicklung der Verpflichtung gehört, dass dem Vernehmen nach die Bochumer den deutschen Linksverteidiger und Schienenspieler schon länger auf dem Schirm hatten. Offenbar gab es bereits im März eine Anfrage. Da aber soll der von Arnheim aufgerufene Preis bei einer Höhe gelegen haben, bei der sich die Bochumer damals wohl zügig von weiteren Gedankengängen verabschiedeten.

Maximilian Wittek (l.) spielte in seiner Laufbahn auch für Greuther Fürth. Seit 2020 war er zuletzt bei Vitesse Arnheim aktiv.
Maximilian Wittek (l.) spielte in seiner Laufbahn auch für Greuther Fürth. Seit 2020 war er zuletzt bei Vitesse Arnheim aktiv. © dpa | Robert Michael

Fast schon überraschend aber kam das Thema nun wieder auf den Tisch. Und dass, so ist zu hören, dann eben zu Konditionen, die sich die Bochumer sehr wohl sehr gut vorstellen konnten. Bei der Ablösesumme ist nun die Rede von einer Summe von unter 1 Million Euro plus Bonuszahlungen. Die werden fällig, wenn Wittek auf eine bestimmte Anzahl an Spielen kommt oder wenn die Bochumer den Klassenerhalt schaffen.

Klar ist, dass die Bochumer mit Wittek zukünftig wohl selber keine Transfererlöse mehr erzielen werden. Wittek ist 27, sein Vertrag läuft bis 2026. Für einen dann 30-Jährigen werden sie keine große Ablösesumme mehr aufrufen können. Darum aber ging es ihnen auch nicht. Als klar war, dass Wittek zu den Konditionen zu bekommen ist, seien die Verantwortlichen, so ist aus Vereinskreisen zu hören, „voll reingegangen“. Wittek soll unter den Top-5 der Liste an Spielern für diese Position gestanden haben.

Wittek erfüllt das Anforderungsprofil des VfL Bochum

„Wir haben nach einem Spieler gesucht, der das Anforderungsprofil erfüllt, um auf der Außenbahn unsere Flexibilität und Qualität zu erhöhen“, sagte Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport, zur Verpflichtung. Ähnlich äußerte sich in der offiziellen Mitteilung des Vereins VfL-Sportdirektor Marc Lettau: „Maximilian Wittek erfüllt diese Vorgaben als Schienenspieler punktgenau: Linksfuß, offensiv wie defensiv einsetzbar, deutschsprachig. Dass er zudem schon international im Einsatz war, in der Liga wie im Europacup, rundet das Bild ab. Wir haben uns schon länger mit ihm beschäftigt, aber ein Transfer schien bis vor kurzem finanziell nicht darstellbar zu sein. Umso mehr freuen wir uns, dass er nun vollzogen werden konnte.“

Seit seinem Wechsel in die Eredivisie im September 2020 war Wittek auf der linken Seite der Arnheimer wenn fit immer gesetzt. Er absolvierte 111 Pflichtspiele für Vitesse – die meisten unter Trainer Thomas Letsch. Dabei sammelte er auch Erfahrungen in der Europa-League und stand 2021 im Finale des niederländischen Pokals, das Arnheim mit 1:2 gegen Ajax Amsterdam verlor.

Wittek ist ein Kandidat für die Startelf des VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart

Ausgebildet wurde Wittek bei 1860 München. Bei den Münchenern machte er auch seine ersten Schritte im Herrenfußball, ehe er nach 81 Pflichtspielen zu Greuther Fürth wechselte. 88 Pflichtspiele später wechselte er dann zu Vitesse Arnheim.

„Die Bundesliga war immer ein Ziel von mir“, sagte Wittek zu seinem Wechsel ins Heimatland. „Es gab immer schon den Reiz, in meiner Heimat in der besten Liga zu spielen und mich dort zu zeigen. Den VfL und das Stadion mit seiner intensiven Atmosphäre kenne ich ja schon aus meiner Zeit bei den Sechzigern und in Fürth. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf die Spiele in Bochum und der Bundesliga. Zudem freue ich mich aufs Wiedersehen mit Thomas Letsch und Matúš Bero.“

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Einiges deutet darauf hin, dass Wittek bereits beim ersten Spiel in der Bundesliga am Samstag mit dem Trikot mit der Nummer 32 in der Bochumer Startformation stehen könnte. Die Bochumer spielen VfB Stuttgart. „Der Vorteil bei ihm ist“, sagte Lettau auf Nachfrage dieser Redaktion, „dass er das Spielsystem von Thomas Letsch kennt und dass er fit ist.“

VfL-Zugang Wittek verabschiedet sich mit Sieg aus Arnheim

Wittek, der am Dienstag direkt beim VfL Bochum mittrainierte, spielte noch am Freitag über 90 Minuten als Linksverteidiger in einer Viererkette für Vitesse Arnheim. Er verabschiedete sich mit einem Sieg. Arnheim gewann mit 2:1 beim FC Volendam.