Köln. Manuel Riemann stand unter der Woche in der Kritik. Beim 1. FC Köln zeigt der Torwart des VfL Bochum eine bärenstarke Leistung.

Als Thomas Letsch auf dem Podium der Pressekonferenz saß, sah man dem 54-Jährigen genau an, wie viel Druck vom Trainer des VfL Bochum abgefallen war. Vier Niederlagen in Serie kassierte seine Mannschaft zuletzt in der Bundesliga, stürzte auf den letzten Tabellenplatz ab – das 2:0 (1:0) am Freitagabend beim 1. FC Köln war der langersehnte Befreiungsschlag.

„Jeder hat gesehen, dass wir leben und dass wir bereit für den Abstiegskampf sind“, erklärte Letsch, während sich sein Trainerkollege Steffen Baumgart über die Niederlage nach Toren von Kevin Stöger (9., Foulelfmeter) und Erhan Masovic (76.) ärgerte, die den FC nun immer mehr Richtung Tabellenende schauen lässt.

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Bochum hingegen schöpft Hoffnung, steht zumindest für eine Nacht auf Rang 14 – vor einer Woche noch undenkbar, als das Team mit 0:2 das Derby gegen Schalke 04 verlor und auch einen Teil der Fans, der wütete. „Wir haben heute das Gesicht gezeigt, was man braucht im Abstiegskampf“, so Letsch. „Wir haben mit großer Leidenschaft verteidigt, in die Bälle geworfen, hatten Spaß daran, das Tor zu verteidigen.“ In den Augen des Trainers war es genau die richtige Reaktion auf die doch scharfe Kritik der vergangenen Tage, die Letsch „zu Schwarz-Weiß“ war.

Thomas Letsch (li.), Trainer des VfL Bochum, mit dem Kölner Coach Steffen Baumgart.
Thomas Letsch (li.), Trainer des VfL Bochum, mit dem Kölner Coach Steffen Baumgart. © firo

Der Coach lobte einige Spieler: Aushilfslinksverteidiger Dominique Heintz, der für Danilo Soares einsprang, der zur Pause mit Magen-Darm-Probleme in der Kabine bleiben musste. Kapitän Anthony Losilla, der bei seinem Comeback nach Rot-Sperre bewies, dass er für die Mannschaft unersetzlich ist.

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Allen voran aber Torwart Manuel Riemann, der die Null hielt. „Vor ihm ziehe ich den Hut“, lobte Letsch. „Es wurde viel geschrieben und diskutiert über seine Person und dann liefert er so eine Leistung ab. Das verdient Respekt und sagt alles über ihn als Spieler und Menschen aus.“ Die Bilder nach Abpfiff verdeutlichten, wie viel Last nicht nur von Trainer Letsch abgefallen war - Torwart Riemann, der sonst so cool ist, hatte Tränen in den Augen.