Bochum. Nur drei Tore erzielten die zuletzt gesetzten Außenstürmer Asano und Anwi-Adjei in der Saison. In Köln soll der Knoten beim VfL Bochum platzen.

Von einer Stürmer-Torkrise ist in Köln die Rede in diesen Tagen. Seit rund 700 Minuten haben Steffen Tigges, Sergis Adamyan, Davie Selke nicht getroffen. In den letzten drei Partien gelang Köln kein Tor, in den letzten sechs ging Köln fünf Mal ohne Treffer vom Feld. Am Freitag (20.30 Uhr/Sky) trifft der FC in Müngersdorf auf den noch harmloseren VfL Bochum.

Für den VfL Bochum fiel der letzte eigene Treffer im Pokalspiel gegen Dortmund, Kevin Stöger verwandelte einen Elfmeter. Zuvor gab es fünf Mal Jubel gegen Hoffenheim – und zuletzt vier Mal kein Tor, kaum Torgefahr. Mit 24 Toren (Köln: 32) ist Bochums Offensive die zweitschwächste der Liga nach Schalke (18).

Kevin Stöger (l) sorgte für den Bochumer Ausgleich.
Kevin Stöger (l) sorgte für den Bochumer Ausgleich. © Bernd Thissen/dpa

Wer, fragen sich die Fans schon seit Wochen, soll denn ein Tor schießen? Philipp Hofmann, natürlich. Der klassische Mittelstürmer ist mit sieben Treffern im Soll, mit Abstand Bochums Nummer eins. Vorgänger Sebastian Polter traf 2021/22 zehn Mal – eine Marke, die Hofmann in noch elf Partien gut erreichen oder überbieten kann.

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Asano und Antwi-Adjei: Sieben Treffer in bald zwei Bundesliga-Jahren

Und sonst? Torjäger waren die pfeilschnellen Flügelstürmer Christopher Antwi-Adjei und Takuma Asano, deren Stärken im Tempo und potenziell in der Torvorlage liegen, noch nie. Antwi-Adjei erzielte in dieser Saison zwei Tore kurz vor der Winterpause, bereitete gegen Hoffenheim drei Treffer vor, vergab aber auch viele gute Chancen: im Pokal gegen Dortmund etwa, zuletzt gegen Schalke. In der Vorsaison traf er sogar nur einmal, gegen Bayern.

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Asano hat beim 5:2 gegen Hoffenheim einen Treffer erzielt, in der Vorsaison war er bei der TSG zweimal erfolgreich und traf zudem noch gegen Köln. Die Flügelstürmer kommen in den bald zwei Bundesliga-Jahren beim VfL bisher zusammen auf sieben Tore – viel zu wenig. Jordi Osei-Tutu, eine Alternative, ist noch ohne Treffer. Gerrit Holtmann hat nach seiner starken Vorsaison (fünf Tore) mit seiner Form und Verletzungen zu kämpfen, traf erst ein Mal im Oktober gegen Union Berlin. In Köln ist er als Joker wieder auf der Bank.

Trainer Thomas Letsch fordert (auch) im Abschluss mehr Gier

Abschlüsse standen daher (erneut) auf dem Trainingsplan in dieser Woche, „wir müssen konsequenter sein, mehr Gier haben. Nur wer schießt, erzielt auch Tore“, sagte Trainer Thomas Letsch vor der Partie in Köln. Nicht lange fackeln war die Ansage. Eine Hoffnung: Die offensive Gangart des FC könnte mehr Räume bieten.

Ein Problem ist auch in dieser Spielzeit die Harmlosigkeit im zentralen Mittelfeld. Von Kevin Stöger und Philipp Förster kommt zu wenig Torgefahr, was auch für Eduard Löwen in der Vorsaison galt. Nach seinem Kunstschuss gleich zum Saisonstart gegen Mainz traf Stöger nur noch per Elfmeter im Pokal. Förster hatte seinen Sahnetag beim 3:0 gegen Frankfurt (ein Tor, zwei Vorlagen), traf zudem gegen Hoffenheim.

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Kunde enttäuscht bisher - Zoller ist weiterhin mit drei Treffern Bochums Nummer zwei

Winterzugang Pierre Kunde sollte dann in diesem Jahr für mehr Gefahr sorgen, er traf in Mainz, die erhofften Impulse kamen von ihm seitdem nicht. Moritz Broschinski wurde vom BVB II aus der 3. Liga nach Lys Moussets sportlichem Aus beim VfL verpflichtet. Der Fehleinkauf von Mousset, aktuell ausgeliehen, bleibt ein großes Ärgernis. Broschinski ist ein klassischer Torjäger, zeigte dies beim Debüt-Spiel und Debüt-Treffer gegen Hoffenheim. Der 22-Jährige muss sich aber wie erwartet noch an die Bundesliga gewöhnen.

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Simon Zoller ist verletzt. Mit drei Treffern ist er vereinsintern noch die Nummer zwei dank seines Doppelpacks in Hoffenheim am zweiten Spieltag und dem Ehrentreffer in Stuttgart beim 1:4. Gefolgt von: Antwi-Adjei, Förster – und Verteidiger Erhan Masovic mit je zwei Toren.