Köln. Nach vier Niederlagen in Folge hat der VfL Bochum 2:0 beim 1. FC Köln gewonnen. Die Rote Laterne des Tabellenletzten trägt nun wieder Schalke 04.

Takuma Asano hatte keine Gelegenheit mehr, Erhan Masovic einzufangen – es war ja auch ein ungleiches Duell zwischen dem langen Innenverteidiger des VfL Bochum und dem Offensivwirbelwind, als Masovic zum Jubel in Richtung Gästeblock stürmte. Es war die pure Freude, die in den Serben gefahren war, über das 2:0 (1:0) beim 1. FC Köln, an dem sich Masovic mit einem waschechten Flippertor über die Stationen Philipp Hofmann und Asano in der 76. Spielminute entscheidend beteiligte. Kevin Stöger erzielte das erste VfL-Tor per Foulelfmeter (9.).

Nach vier Bundesliga-Niederlagen in Serie und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz schöpft die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch neue Hoffnung im Abstiegskampf, rückt zumindest für eine Nacht wieder auf Rang 14 nach vorne.

VfL-Bochum-Fans mit klarer Botschaft vor dem Spiel

Dass eine immens wichtige Partie anstand, machten die Bochumer Fans mit einem Banner deutlich: „Niemals aufgeben! Immer vorwärts VfL!“. So lautete die Parole, die sie in große Buchstaben verewigt über den Zaun des Gästeblocks im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Müngersdorfer Stadion hingen. Es waren aufmunternde Worte – ganz im Gegensatz zu dem, was sie den Profis nach der 0:2-Heimpleite im Derby gegen Schalke 04 mit in die Arbeitswoche gegeben hatten. Besonders die Art und Weise dieses mutlosen Auftritts erzürnte die in den vergangenen Monaten so geduldigen Anhänger.

Die Mannschaft nahm sich den Appell der Fans in Köln zu Herzen, spielte von der ersten Minute an selbstbewusster, war prompt in den Zweikämpfen – was vor allem an zwei Rückkehrern lag. Abwehrchef Ivan Ordets, der zuletzt krank war, und der für zwei Partien gesperrte Kapitän Anthony Losilla kehrten in die Startelf zurück. Der VfL stand stabiler als zuletzt, besonders Losilla, der am Freitag seinen 37. Geburtstag gefeiert hat, grätschte, spulte Kilometer um Kilometer ab.

Bochum-Torhüter Riemann mit klarer Leistungssteigerung

Die Präsenz der beiden Führungsspieler strahlte auch auf andere Profis wie Innenverteidiger Erhan Masovic ab, der als Partner von Ordets ähnlich kompromisslos agierte wie der Ukrainer. Zweimal kamen die Kölner, die sich nun immer mehr Richtung Tabellenkeller orientieren müssen, vor das Tor von Manuel Riemann. Bochums Keeper, der zuletzt in der Kritik gestanden hatte, hielt gegen Ellyes Skhiri (1.) gut und gegen Jeff Chabot (31.) noch stärker, als er reaktionsschnell in die linke Ecke abtauchte.

Anders als zuletzt, als der Spielglück dem VfL ein wenig abhandengekommen war, profitierte das Team diesmal von einer Einladung der Kölner. Denn Timo Hübers fuhr auf der Strafraum-Markierung das Bein zu weit aus, trat auf den Fuß von Christopher Antwi-Adjei, der fiel. Schiedsrichter Tobias Welz (Wiesbaden) pfiff, den fälligen Strafstoß zitterte Kevin Stöger (9.) ins Tor – nur knapp flog der Ball unter dem Knie von FC-Keeper Marvin Schwäbe hindurch.

VfL-Abwehr verteidigt in der intensiven Partie stark

Der VfL verteidigte in der Folge die Führung ordentlich, viele Kölner Bälle im letzten Spielfeld-Drittel gerieten zu lang, landeten bei Bochumern. Einziges Manko: Selbst gefährlich wurden die Gäste nur einmal, als Antwi-Adjei einen Pass mit nur einem Kontakt zu Asano streichelte. Der japanische Nationalspieler aber geriet frei vor Schwäbe aus dem Gleichgewicht und schloss zu unplatziert ab (31.).

Nur wenig änderte sich nach der Pause. Das Spiel blieb intensiv, zweikampfgeprägt – mit Chancenplus für Köln. Davie Selke war mit einem Fast-Kopfball (58.) am nächsten dran. Trainer Steffen Baumgart brachte in der letzten halben Stunde noch einmal offensivorientierte Spieler wie den früheren Dortmunder Steffen Tigges (67.) von der Bank – es half nichts mehr, weil Masovic in der Schlussviertelstunde alle FC-Hoffnungen im zunichte machte.

Hier gibt es den Live-Ticker der Partie 1. FC Köln - VfL Bochum zum Nachlesen

1. FC Köln - VfL Bochum

So spielte der VfL Bochum: Riemann – Soares (46. Heintz), Masovic, Ordets, Stafylidis (71. Janko) – Losilla, Osterhage (82. Broschinski) – Stöger – Antwi-Adjei, Hofmann, Asano (81. Kunde)

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