Leverkusen. Bei der 0:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen zeigte der VfL Bochum eine vernünftige Leistung. Keven Schlotterbeck entschuldigte sich.

Keven Schlotterbeck redete nicht drumherum. Einen Vorwurf, meinte der im Winter zum VfL Bochum gewechselte Innenverteidiger, könne er dem Team nicht machen nach dem 0:2 bei Bayer Leverkusen. Fast jedenfalls. „Uns hat etwas die Zielstrebigkeit vor dem Tor gefehlt“, meinte der Leihspieler aus Freiburg. Und vor allem: „Ich muss mir selbst einen Vorwurf machen. Der Elfmeter geht auf meine Kappe. Das war ein dummes Ding von mir.“

Nach rund sechs Minuten hatte Schlotterbeck den Fuß ausgefahren gegen Moussa Diaby, „ich habe den Kontakt gespürt“, sagte er ehrlich. Es gab einen VAR-Entscheid. „Als der Schiedsrichter zum Bildschirm lief, habe ich mir schon gedacht, dass es eng werden würde. Das muss ich für mich gut analysieren und besser machen.“

Bereits der elfte Strafstoß gegen den VfL Bochum in dieser Saison

Edmond Tapsoba verwandelte für Leverkusen zum 1:0, es war der elfte Elfmeter gegen Bochum in dieser Saison. Nach der Pause gelang wiederum sehr früh Adam Hlozek das 2:0, aufgrund fehlender Effektivität des VfL und der Konterstärke von Leverkusen war das die Vorentscheidung. Bochum spielte zwar gut mit, investierte viel, agierte mutig, nutzte seine Chancen aber auch in der Schlussphase der intensiven, temporeichen Partie nicht so konsequent wie Bayer – der Unterschied, der Leverkusens Europa-League-Ensemble den verdienten fünften Sieg in Folge bescherte.

Wie ein Absteiger – Bochum beendet nach Augsburgs Sieg gegen Mönchengladbach die Hinrunde auf Relegationsrang 16 – spielte Bochum aber keineswegs. Im Gegenteil. Trainer Thomas Letsch war daher emotional „zwiegespalten“, meinte er. „Es war ein klasse Spiel für die Zuschauer, es ging hin und her. Ich bin extrem stolz auf den Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben alles gezeigt, was man im Abstiegskampf zeigen muss gegen eine Mannschaft mit toller Qualität“, so der Coach. „Leider haben wir ein frühes Gegentor bekommen. Wir waren trotzdem in der ersten Halbzeit mindestens auf Augenhöhe.“

Darüber ärgerte sich Thomas Letsch

Aber: „Wir haben uns leider nicht belohnt“, ärgerte sich Letsch. „In den entscheidenden Momenten war Leverkusen besser als wir. Wenn man diese Chancen hat, muss man sie besser nutzen. Deshalb fahren wir einerseits traurig nach Hause, weil mehr drin gewesen wäre, aber auch stolz. Denn wenn wir immer so auftreten auswärts, werden wir unsere Punkte holen und unser Ziel erreichen.“

„Ein bisschen enttäuscht“ sei man, meinte denn auch Christopher Antwi-Adjei, der selbst eine gute Möglichkeit zum Anschluss vergab. Aber ebenso wie Schlotterbeck, wie Philipp Hofmann und wie Kapitän Anthony Losilla sprach er auch von einem „ordentlichen“ bis „guten“ Auswärtsauftritt, „auf dem wir aufbauen können“. Am Samstag in Mainz könne man „mit dem gleichen Einsatz wie heute und etwas mehr Entschlossenheit im Abschluss“ punkten.

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So sah es auch Stoßstürmer Philipp Hofmann, der sich aufrieb, aber kaum zum Abschluss kam in Leverkusen. „Leverkusen spielt nicht umsonst international, das ist schon nochmal eine andere Hausnummer“, sagte Hofmann. „Aber wir haben gut dagegen gehalten, alles reingeworfen, ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht. Die Richtung stimmt, da müssen wir dranbleiben.“

VfL Bochum bangt um Ivan Ordets

Ob Ivan Ordets bereits am Samstag wieder mitwirken kann, ist noch offen. Trainer Letsch erklärte, dass der Ukrainer einen grippalen Infekt habe und daher passen musste. Spätestens beim Heimspiel gegen Hoffenheim sei er wieder dabei. „Er war gut drauf, insofern war sein Ausfall ärgerlich“, meinte Letsch zwar, blieb aber auch hier sozusagen zwiegespalten. Denn: „Vasi und Erhan“, so Letsch über die in die Startelf rotierten Verteidiger Lampropoulos und Masovic, der sich vor allem um Florian Wirtz kümmerte, „haben es auch super gemacht. Wir haben mehr als elf Spieler, wir haben eine tolle Mannschaft.“