Bochum. Anders als Kölns Trainer Baumgart verrät VfL Bochums Trainer Letsch seine Aufstellung für das Leverkusen-Spiel nicht. Alle Spieler sind fit.

Steffen Baumgart hat mal wieder einen Reizpunkt gesetzt. Der Trainer des 1. FC Köln hat diesmal nicht mit einem neuen Kleidungsstück oder einen besonderen Spruch für Aufsehen gesorgt. Baumgart hat lediglich bereits zwei Tage vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen die Aufstellung öffentlich gemacht. Sein Team startete dann mal eben so mit einem 7:1 gegen Bremen in die zweite Saisonhälfte. Nun werden landauf landab Baumgarts Bundesliga-Trainerkollegen gefragt, was sie davon halten und ob sie nicht auch die Aufstellungen vorab bekanntgeben wollen. Natürlich war das auch bei der Spieltagspressekonferenz des VfL Bochum vor dem Spiel bei Bayer Leverkusen ein Thema.

VfL-Trainer Thomas Letsch verzichtete darauf, seine Aufstellung und seine taktischen Überlegungen auszubreiten. „Wir haben uns auf Leverkusen vorbereitet, haben uns überlegt, wie wir sie vielleicht auch überraschen können. Wenn ich das jetzt erzählen würde, wäre die Überraschung doch weg.“

So ein bisschen klingt das so, als wolle Letsch jetzt und auch zukünftig seinen Trainerkollegen nicht die Arbeit abnehmen. Es würde auch die Aufgaben der Trainer deutlich langweiliger machen. Erst bei Anpfiff zu sehen, was der Gegner vor hat und auch im Spielverlauf auf taktische Veränderungen zu reagieren, ist doch die hohe Trainerkunst. Nur so können Trainer später erzählen, was sie sich gedacht haben, als sie – zum Beispiel – die Raute des Gegners gespiegelt haben oder auf die abkippende Sechs reagiert haben.

VfL Bochum steht erstmals wieder nicht auf einem Abstiegsplatz

Dazu kommt, so fasste es Letsch zusammen, „dass wir jetzt nicht 24 Stunden am Tag im Internet suchen, wer beim Gegner spielt, wer nicht, mit welcher Taktik er gegen uns spielen wird“. Letsch konzentriert sich auf sein Team, auf Ein- und Aufstellung.

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Gegen Hertha BSC konnte er mit der Ein- und Aufstellung, der Leistung und vor allem dem Ergebnis zufrieden sein. Nach dem 3:1-Sieg steht der VfL Bochum erstmals seit dem zweiten Spieltag vor einem Bundesligaspiel nicht auf einem Abstiegsplatz.

Was gegen Hertha BSC klappte, muss gegen Leverkusen nicht zwingend klappen. „Das wird ein anderes Spiel“, sagte Letsch. „Leverkusen spielt mit einer anderen Grundordnung. Es kommt darauf an, dass wir unser Spiel leicht adaptieren. Wir wollen Leverkusen mit unserer Qualität ärgern.“

Ein Angreifer könnte dem VfL Bochum gegen Leverkusen fehlen

Zwei Ärger-Möglichkeiten nannte Letsch dann doch: „Bei Leverkusen sind wir zwangsläufig beim Thema Tempo. Sie haben viele Spieler mit hohem Tempo. Wenn sie ins Laufen kommen, wird es schwierig sie zu verteidigen. Wir können also selber tief stehen und das extrem gefährliche Umschaltspiel im Ansatz unterbinden. Oder wir stehen hoch und setzen auf eine gute Restverteidigung.“

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Um an dieser Stelle jetzt dazu zurückzukommen, dass Letsch seine Aufstellung verrät – oder eben nicht. Viele Veränderungen wird er in der Startelf eher nicht vornehmen. Grundsätzlich könnte er mit denselben elf Spielern beginnen, die gegen Hertha BSC begannen und es gut machten. Vorausgesetzt, alle bleiben fit.

„Grundsätzlich“, sagte Letsch dazu, „ist jeder Spieler einsatzfähig.“ Außer natürlich den Langzeitverletzten Paul Grave und Cristian Gamboa sowie Konstantinos Staylidis. Der kann nach seinem Rippenbruch zwar mit der Mannschaft trainieren, und kommt laut Letsch „in den nötigen Rhythmus“, ist aber noch kein Kandidat für das Leverkusen-Spiel.

Broschinski könnte direkt in den Kader des VfL Bochum rücken

Es gebe aber darüber hinaus hinter dem Einsatz eines Angreifers ein kleines Fragezeichen. Wer das ist, wollte Letsch dann aber nicht verraten. „Dass er spielt, wird zu 99,9 Prozent klappen. Wenn ich jetzt sagen würde, dass er fraglich ist, würde das eine zu große Aufmerksamkeit auf ihn lenken.“

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Sollte „dieser Angreifer“ allerdings doch ausfallen, könnte dafür bereits Moritz Broschinski ins Team rücken. Ihn hatten die Bochumer erst am Sonntag verpflichtet.