Leverkusen. Der VfL Bochum hat das erste Auswärtsspiel im Jahr 2023 verloren. Das Team von Thomas Letsch unterlag bei Bayer Leverkusen 0:2.
Vasileios Lampropoulos blieb noch eine Weile auf dem Boden liegen, haderte mit sich. Irgendwann klopfte ihm Keven Schlotterbeck aufmunternd auf die Schulter. Der griechische Innenverteidiger des VfL Bochum, der für den erkrankten Abwehrboss Ivan Ordets spielte, war einen Schritt zu spät gekommen im Fünfmeterraum. Adam Hlozek spitzelte den scharfen Flankenball von Florian Wirtz durch die Beine von Manuel Riemann.
Und Lampropoulos ahnte wohl, dass das 2:0 kurz nach der Pause (53.) eine frühe Vorentscheidung sein sollte gegen die pfeilschnelle Kontermannschaft von Bayer 04 Leverkusen. Am Ende setzte sich der Europa-League-Klub aufgrund der zweiten Halbzeit verdient mit 2:0 (1:0) gegen den Außenseiter aus Bochum durch.
VfL Bochum: Serie reißt nach drei Erfolgen hintereinander
Das Bayer-Team von Trainer Xabi Alonso feierte damit den fünften Sieg in Folge, während die Serie des VfL Bochum nach zuvor drei Erfolgen riss. Wie ein Absteiger aber spielte der VfL zum Abschluss der turbulenten Hinrunde nicht und kann weiterhin selbstbewusst die nächste Auswärts-Aufgabe angehen. Bereits am Samstag geht es in Mainz weiter.
Schon nach sieben Sekunden gab Philipp Hofmann den ersten Schuss Richtung Bayer-Gehäuse ab – ein Signal, dass sich der VfL beim hochveranlagten Bayer-Ensemble nicht verstecken wollte. Doch Bochum hat in dieser Saison die Elfmeter-Seuche. Moussa Diaby, der schnellste Mann der Liga, entwischte Danilo Soares, Schlotterbeck fuhr den Fuß aus, Diaby fiel. Schiedsrichter Timo Gerach ließ bei seinem Bundesliga-Debüt erst weiterlaufen, doch der Kölner Keller griff ein. Den Strafstoß verwandelte Edmond Tapsoba sicher (8.). Es war der elfte Elfmeter gegen Bochum im 17. Spiel – ein Rekordwert.
VfL Bochum ließ sich zunächst nicht entmutigen
Der VfL ließ sich nicht entmutigen, hatte direkt den Ausgleich auf dem Fuß. Hincapie klärte den Schuss von Takuma Asano vor der Linie. Bochum blieb aggressiv, konsequent, hatte erstaunlich viel Ballbesitz, war aber im letzten Drittel nicht zwingend genug. Defensiv hatte der VfL die Werkself in einer intensiven Partie weitgehend im Griff. Auch, weil sich der ins Team gerückte Erhan Masovic, ein gelernter Verteidiger, als Sechser mit Inbrunst um Leverkusens Hoffnungsträger Florian Wirtz kümmerte. Der Nationalspieler gab rund zehn Monate nach seinem Kreuzbandriss sein Startelf-Comeback – und befreite sich von Masovic‘ Fesseln ein wenig erst in Durchgang zwei bis zu seiner Auswechslung (72.).
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Bayer war nach der Pause griffiger, zielstrebiger, spielte seine technische Dominanz, sein Tempo verstärkt aus, zumal sich nun mehr Räume boten. Bochum gab zwar nicht auf, Antwi-Adjei vergab den Anschluss (69.), und Trainer Thomas Letsch wechselte früh offensiv. Zum Ehrentreffer aber reichte es nicht mehr.