Bochum. Acht Spieler verlassen den VfL Bochum, Lampropoulos könnte bleiben. Ein Spieler von Borussia Mönchengladbach könnte kommen.
Das Trainerkarussell dreht sich rasant in der Bundesliga, gleich sechs Klubs sind auf Trainersuche. Eine Folge: Die Zukunft einiger Spieler auch des VfL Bochum bleibt damit vorerst ungeklärt. Neue Fakten geschaffen hat der Bundesligist auch bei Zugängen noch nicht. Eine heiße Spur führt nach Informationen dieser Redaktion nach Mönchengladbach.
Der VfL beschäftigt sich mit Keanan Bennetts. Der 23-jährige Linksfuß, der bevorzugt im linken Mittelfeld spielt, ist ablösefrei. Sein Vertrag in Gladbach läuft aus, die Fohlen haben ihn bereits offiziell verabschiedet. Bochum hat sich nach WAZ-Informationen unter anderem auch schon bei BVB-Trainer Marco Rose nach ihm erkundigt, der Bennetts aus seiner Zeit als Gladbach-Trainer kennt.
In Mönchengladbach nicht durchgesetzt
Bennetts wurde in London geboren, 2018 wechselte er von den Tottenham Hotspurs II nach Mönchengladbach. Die hohen Erwartungen konnte das Talent nicht erfüllen. Seinen aktuellen Marktwert schätzt das Portal transfermarkt.de auf 1,3 Millionen Euro.
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In der Saison 2020/21 spielte er auf Leihbasis für Ipswich Town in der League One, das ist in England die dritthöchste Liga (30 Einsätze/11 von Beginn an/1 Tor). Bei den Gladbachern, für die er 33 Mal für die zweite Mannschaft am Ball war, kam er nur auf sechs (kurze) Bundesliga-Einsätze, davon vier in dieser Saison. In der Rückrunde kam er nicht mehr zum Zug.
Flexibel einsetzbar und viel Entwicklungspotenzial
Was für ihn spricht: Bennetts zählte meistens zum Kader (23 Mal), er gilt weiterhin als großes Talent mit viel Entwicklungspotenzial, ist schnell, hat Wucht und einen starken linken Fuß. Und: Der 1,83 Meter große Engländer ist auf der linken Seite flexibel einsetzbar, kann sowohl defensiv als auch – bisher bevorzugt - in der Mitte und offensiv spielen.
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Laut Medienberichten hatte im März auch Werder Bremen den Briten auf dem Zettel. Ob das Werder-Interesse nach dem Aufstieg noch existiert, ist nicht bekannt.
Ex-Schalker ist beim VfL Bochum kein Kandidat
Klar ist: Bochum kann gegen die künftigen Bundesliga-Konkurrenten finanziell nicht mithalten, muss anders punkten, zum Beispiel mit der Aussicht auf mehr Spielzeit. Bei Jannik Haberer reichten die Argumente nicht. Er war ein Kandidat. Der Mittelfeldspieler wechselte zu Union Berlin, das Angebot des Europa-League-Klubs übertraf das des VfL Bochum deutlich. Auch Verteidiger Amos Pieper stand auf dem Zettel des VfL, allerdings nicht ganz oben. Pieper (24) wechselt zum SV Werder Bremen.
Der VfL sucht bekanntlich ablösefreie Spieler, die möglichst Bundesliga-Erfahrung mitbringen. Bedarf ist vor allem im Mittelfeld. Wer die ablösefreien Spieler durchgeht, stößt unter anderem auf Alessandro Schöpf. Der 28-jährige Österreicher verlässt Absteiger Arminia Bielefeld. Beim VfL Bochum ist er nach Informationen dieser Redaktion aber kein Kandidat. Anders als wie gehabt Kevin Stöger, der aber offenbar nicht ganz oben auf der Prioritätenliste steht.
VfL Bochum pokert weiter
Indes ist mittlerweile wohl sicher, dass von den elf am Saisonende verabschiedeten Spielern maximal drei Profis bleiben könnten. Mit Milos Pantovic laufen weiterhin die Gespräche. Innenverteidiger Vasilios Lampropoulos genießt auch teamintern ein hohes Ansehen. Mit dem verlässlichen 32-jährigen Griechen, der auch in der abgelaufenen Saison seine Leistung gebracht hat vor allem in der Hinrunde, würde der VfL Bochum gerne verlängern, natürlich nicht zu jedem Preis. Was im Poker um Pantovic auch gilt.
Hoffenheim benötigt zunächst einmal einen neuen Trainer
Zudem wird eine Verpflichtung oder, bei vorheriger Vertragsverlängerung, weitere Leihe von Konstantinos Stafylidis weiterhin angestrebt. Der auch im zentralen Mittelfeld einsetzbare Grieche spielte in dieser Saison auf Leihbasis für den VfL, jetzt kehrt er vorerst zur TSG Hoffenheim zurück. Dort läuft sein Vertrag nur noch ein Jahr.
Der VfL und Stafylidis selbst können sich eine gemeinsame Zukunft gut vorstellen. Bis zu einer Entscheidung aber dürfte es dauern, nachdem sich die TSG von Trainer Sebastian Hoeneß getrennt hat und noch einen neuen Coach sucht.
Während auf der Zugangsseite bisher nur der Name Philipp Hofmann (Angriff/KSC) steht, sind acht Abgänge wohl sicher. Nach den bereits bestätigten Abgängen von Tom Weilandt, Saulo Decarli und Robert Tesche ist aus sportlichen oder finanziellen Gründen auch klar, dass Herbert Bockhorn, Danny Blum, Jürgen Locadia (alle Ziel offen) sowie die Leihspieler Eduard Löwen und Elvis Rexhbecaj nächste Saison nicht das VfL-Trikot tragen werden.
Das ist der Kader des VfL Bochum 22/23 (Stand: 19. Mai, 15.30 Uhr)
Tor: Manuel Riemann (Vertrag bis 2023), Michael Esser (2023), Tjark Ernst (2023), Paul Grave (offen)
Abwehr: Erhan Masovic (2025), Danilo Soares (2024), Armel Bella-Kotchap (2024), Maxim Leitsch (2023/Ausstiegsklausel vorhanden), Cristian Gamboa (2023), Moritz Römling (2023).
Mittelfeld zentral: Patrick Osterhage (2024); Anthony Losilla (2023)
Angriff mit offensiven Flügeln: Simon Zoller (2024), Takuma Asano (2024), Luis Hartwig (2024), Christopher Antwi-Adjei (2024), Sebastian Polter (2023), Gerrit Holtmann (2023/Ausstiegsklausel vorhanden), Silvere Ganvoula (2023), Tarsis Bonga (2023)
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Noch offen nach auslaufendem Vertag: Milos Pantovic, Vasilios Lampropoulos,
Noch offen nach Leihe: Konstantinos Stafylidis (auf Leihbasis ohne Kaufoption von TSG Hoffenheim; Vertrag dort bis 2023)
Abgänge
Saulo Decarli, Herbert Bockhorn, Robert Tesche, Tom Weilandt, Danny Blum, Jürgen Locadia (alle Ziel offen), Eduard Löwen (war ausgeliehen ohne Kaufoption von Hertha BSC; Vertrag dort bis 2024), Elvis Rexhbecaj (war ausgeliehen ohne Kaufoption von VfL Wolfsburg; Vertrag dort bis 2023),
Zugänge
Philipp Hofmann (Sturm, ablösefrei vom Karlsruher SC)
Kandidaten für einen Zugang unter anderem: Kevin Stöger (Mittelfeld zentral, Mainz 05), Keanan Bennetts (linkes Mittelfeld/Linksaußen; Borussia Mönchengladbach)