Bochum. Gegen Augsburg wird Michael Esser seine Erstliga-Premiere für den VfL Bochum geben. Stammtorwart Riemann ist verletzt. Bleibt Pantovic Joker?

Bereits vor dem Spiel gegen den SC Freiburg deutete einiges darauf hin, dass Manuel Riemann ausfallen und Michael Esser damit sein Bundesliga-Debüt im Tor des VfL Bochum geben könnte. Riemann spielte dann doch. Er spielte überragend. Im nun folgenden Spiel beim FC Augsburg aber wird Riemann definitiv fehlen, kommt Esser zum Einsatz. Weniger klar ist, ob der zuletzt ebenfalls sehr starke Milos Pantovic in die Startelf rückt.

Der variabel einsetzbare Mittelfeldspieler hat zuletzt viele Argumente dafür geliefert, die gegen Augsburg seine Nominierung von Beginn an rechtfertigen würden. Die beiden besten lieferte er bereits Ende Oktober. Im Spiel der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Augsburg schoss er zwei Tore, sorgte damit mit dafür, dass der VfL Bochum über Verlängerung und Elfmeterschießen in die dritte Runde einzog.

In den Wochen danach traf er jeweils aus großer Distanz beim 2:0 gegen die TSG Hoffenheim und dem 2:1 gegen den SC Freiburg.

Riemann ist nicht bei einhundert Prozent

Möglich wäre, dass Pantovic gegen Augsburg startet. Das machte Trainer Thomas Reis in der Spieltagspressekonferenz vor dem Auswärtsspiel klar. „Er ist immer nah dran an der Startelf. Aber er kommt eben auch als Joker gut rein. Da fast alle Akteure fit sind, wird es immer schwerer Entscheidungen zu treffen.“

Die Entscheidung, welcher Torwart spielt, ist dagegen gefallen. Sie fiel Reis nur an der Stelle schwer, als er zusammen mit Riemann entschied, dass Riemann jetzt endgültig eine Pause macht. „Er hat heute im Training noch einen Versuch gestartet“, sagte Reis. „Aber er ist nicht bei einhundert Prozent. Wir gehen immer ehrlich miteinander um. Manuel Riemann ist positiv verrückt. Aber er soll diese Verletzung jetzt nicht verschleppen. Wir haben in diesem Jahr noch drei schwere Spiele.“

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Nach dem Augsburg-Spiel geht es in Bochum noch am 11. Dezember gegen Borussia Dortmund und am 18. Dezember gegen Union Berlin sowie auswärts am 14. Dezember zu Arminia Bielefeld. Im besten Fall bestreitet Riemann also diese drei Spiele.

Reis hat das Team stabilisiert und wettbewerbsfähig gemacht

Das Pokalspiel gegen Augsburg hat aber nicht nur gezeigt, dass Milos Pantovic ein Dauerkandidat für die Startelf sein könnte. Es hat auch gezeigt, dass die Bochumer kein Problem haben, wenn Stammtorwart Manuel Riemann ausfällt. Für Michael Esser wäre das Spiel in Augsburg zwar sein erstes Bundesliga-Spiel für den VfL Bochum. Er hat aber bereits die Erfahrung aus 63 Spielen in der Bundesliga.

In dieser Saison spielte Esser im Pokal gegen Augsburg von Beginn an, hielt gut und kurz vor Ende der Verlängerung so entscheidend, dass die Bochumer ins Elfmeterschießen kamen.

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Dass da Riemann im Tor stand und dass er schließlich den entscheidenden Elfmeter verwandelte, ist eine von inzwischen zahlreichen Erfolgsgeschichten des VfL Bochum in dieser Saison. Reis wechselte Riemann für Esser für das Elfmeterschießen ein.

Zu den Erfolgsgeschichten gehört, dass Reis das Team so weit stabilisiert hat, dass es in der Bundesliga wettbewerbsfähig ist und dass die erhöhte Konkurrenzsituation im Kader zum einen für eine erhöhte Qualität sorgt und zum anderen dafür, dass Reis bei der Wahl die Wahl hat.

Auch Leitsch und Tesche sind wieder einsatzfähig

So sind nun auch Maxim Leitsch und Robert Tesche wieder fit. Leitsch spielte bereits gegen Freiburg ein paar Minuten. Er ist auch daher ein Kandidat für die Startelf. Sollte Reis aber weiter auf Erhan Masovic und Vasilios Lamprpoulos bauen, wäre das ebenfalls keine Überraschung. „Die beiden haben es zuletzt gut gemacht“, sagte Reis. „Aber Erhan Masovic hat bereits vier Gelbe Karten. Da ist vielleicht demnächst ein Wechsel in der Innenverteidigung unumgänglich.“

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Tesche dagegen wird zwar in jedem Fall gegen Augsburg im Kader stehen. Bei ihm aber ist vorerst klar, dass er zunächst auf der Bank sitzen wird. Dafür haben es in den vergangenen Spielen auch Anthony Losilla, Elvis Rexhbecaj und Eduard Löwen im Mittelfeld zu gut gemacht.

Bei einer Situation aber wie gegen Freiburg, als Losilla früh im Spiel die Gelbe Karte sah, könnte Reis diesmal anders entscheiden. Gegen Freiburg spielte Losilla durch, hielt Losilla durch. „Aber“, sagte Reis, „dass er in einigen Szenen nicht konsequent in die Zweikämpfe gehen konnte, um nicht die zweite Gelbe Karte zu riskieren, kann sich auch negativ auswirken.“

Gegen Augsburg, das ist Reis klar, wird sein Team wieder alles investieren müssen. „Augsburg ist schon eine Hausnummer“, sagte Reis. „Sie haben daheim gegen Bayern München gewonnen und scheinen ihre Ordnung gefunden zu haben, wenn ich das aus der Ferne so beurteilen kann. Sie müssen aber ihre komplette Innenverteidigung ersetzen. Auch von daher wird es ein anderes Spiel als das Pokalspiel, weil andere Akteure auf dem Platz stehen. Ich glaube aber, dass wir die Chance haben, etwas mitzunehmen, wenn wir vieles richtig machen.“