Bochum. Manuel Riemann hat Mittwoch individuell trainiert. Die Nummer 1 des VfL Bochum könnte ausfallen. Ein Torwartproblem hat der VfL aber nicht.

Auch am Mittwoch fehlte Manuel Riemann beim Mannschaftstraining des VfL Bochum. Die Nummer eins im Tor des Aufsteigers hat seit dem Spiel in Leverkusen Probleme mit der hinteren Oberschenkelmuskulatur. Der VfL scheint trotz seines möglichen Ausfalls kein Torwartproblem zu haben.

Michael „Bruno“ Esser, der Mann, der Riemann vertreten würde, sollte der ausfallen, bekommt beim Torwarttraining großes Lob von Torwarttrainer Peter Greiber. „Überragend Bruno“, ruft er ihm nach einem mit einem Reflex gehaltenen Ball zu.

Auch VfL-Cheftrainer Thomas Reis ist von den Fähigkeiten der nominellen Nummer zwei im VfL-Tor überzeugt. Ansonsten hätte er ihn nicht im DFB-Pokal gegen Augsburg aufgestellt. Das wurde dann zu einem besonderen Spiel, weil zum Elfmeterschießen Riemann für Esser eingewechselt wurde.

Nach dem Pokalspiel wurden beide Torhüter gefeiert

Nach dem Sieg wurden dann beide Torhüter gefeiert. Esser, weil er mit einer guten Leistung dazu beigetragen hatte, dass es ins Elfmeterschießen ging. Riemann, weil er den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Danach lobten sich die beiden Torhüter und machten klar, dass sie ein besonderes Verhältnis verbindet.

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Nun kann es sein, dass Esser, wenn der VfL Bochum am Samstag daheim gegen den SC Freiburg spielt, sein erstes Bundesliga-Spiel für den VfL absolviert. 63 Spiele hat in der Bundesliga bisher gemacht. 35 für Hannover 96, 28 für Darmstadt 98.

Hallo Herr Esser. Wie wahrscheinlich ist es, dass am Samstag ihr 64. Bundesliga-Spiel dazu kommt?

Esser: Ach ja, schauen wir mal. Manuel Riemann muss erst einmal gucken, wie es weitergeht bei ihm. Klar würde ich mich freuen, wenn ich spielen würde. Aber ich wünsche ihm auch, dass er fit wird.

Jetzt hat Manuel Riemann auch am heutigen Mittwoch nicht mit der Mannschaft trainiert. Was haben Sie für ein Gefühl? Muskelverletzungen kennen Sie ja auch.

Man kann nicht reingucken, wie schlimm es ist. Wir müssen jetzt die nächsten Tage noch abwarten, wie es sich entwickelt, ob er wieder auf den Platz zurückkommt und wie schnell und dann werden wir sehen was passiert.

Sind Sie jetzt in einem On-Off-Modus?

Ich bereitete mich ja immer vor auf jedes Spiel. Aber wenn man weiß, dass man spielt, dann legt man unterbewusst noch ein, zwei Prozent drauf. Auch wenn das eigentlich nicht sein darf, aber die Anspannung ist dann noch einmal eine andere.

Sie sind ja auch schon länger im Geschäft, sind 34 Jahre alt. Macht es dennoch einen Unterschied, ob sie bereits Anfang der Woche wissen, dass Sie spielen werden, oder reicht die Info am Samstag um 15 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Spiel?

Das macht mir nichts. Ich muss jetzt nicht vier Tage vorher wissen, dass ich spiele. Wenn Manuel sagt, dass er nicht spielen kann, dann spiele ich gerne. Dann freue ich mich auf das Spiel.

Als Sie zum VfL Bochum gewechselt sind, haben Sie gesagt, dass sie es akzeptieren, dass Manuel Riemann die Nummer eins im Tor ist und dass sie zunächst einmal nur mithelfen wollen, die Klasse zu halten. Das hört sich komisch an für einen Profi. Jeder Profi will doch spielen.

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Die Sache ist ja die: Der VfL Bochum ist aufgestiegen, hat eine Supersache erreicht. Dem muss man Respekt zollen. Das hat der Manuel Riemann sich verdient, dass er anfängt. Dann muss aber auch sehen, wie so eine Saison sich entwickelt. Das kann ganz schnell gehen. Man sieht es ja jetzt, man kann so schnell an Spiele kommen. Ich sehe es entspannter, als noch vor ein paar Jahren. Spielen will ich aber natürlich immer noch und ich freue mich über jedes Spiel.

Ist es denn jetzt schon klar, dass Sie im nächsten Pokalspiel gegen Mainz im Januar aktiv sein dürfen?

Das weiß ich nicht, dazu hat der Trainer noch nichts gesagt.