Bochum. Gute Erinnerungen hat Konstantinos Stafylidis an seine Zeit in Augsburg - am Samstag will er mit Bochum beim FCA gewinnen. Riemann fehlt weiter.

61 Bundesliga-Spiele hat Konstantinos Stafylidis für den FC Augsburg absolviert zwischen 2015 und Anfang 2019, so viele Pflichtpartien wie für keinen anderen Verein in seiner auch von vielen Verletzungen geprägten Karriere. Vor allem in der Saison 2016/17 war er als Linksverteidiger eine echte Größe beim bayerischen Bundesligisten, spielte seine bis dato wohl stärkste Saison.

„Es war eine schöne Zeit dort, ich habe noch viele persönliche Kontakte, zu Spielern, zu den Physios“, sagt der 27-Jährige nach dem völlig verregneten Training am Mittwoch bestens gelaunt. Aber jetzt, betont er, sei er Spieler des VfL Bochum, mit Herz und Leidenschaft. Und will gewinnen. In Augsburg, am Samstag (15.30 Uhr). „Wir werden alles versuchen. Es ist ein wichtiges Spiel für uns“, sagt der griechische Außenverteidiger.

Mentalitätsspieler Stafylidis verspricht: Ich kann noch besser spielen

Stafylidis hat sich festgespielt, als Linksverteidiger auf der rechten Seite. Sein stärkerer Fuß sei der linke, seine bevorzugte Position eben genau dort. Links. Dort könne er auch seine spielerischen Fähigkeiten besser einbringen.

Aber gebraucht wurde er eben rechts, als Cristian Gamboa und Herbert Bockhorn ausfielen oder formschwach waren. Und nach Anlaufproblemen in den ersten Wochen, nachdem der von Hoffenheim ausgeliehene Grieche in der Vorsaison ja gar keine Spielpraxis hatte wegen Schulter- und Schienbein-Verletzungen, hat Stafylidis überzeugt. Als ein Zweikämpfer mit einer Mentalität, die „der Mannschaft gut tut“, sagt Trainer Thomas Reis.

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„Ich gebe mein Bestes. Ich spiele da, wo mich der Trainer einsetzt und versuche, dem Team zu helfen“, erklärt Stafylidis – und verspricht, angesprochen auf seine guten Leistungen zuletzt, noch mehr. „Danke“, sagt er, „aber ich kann noch besser spielen.“ Auch: auf der rechten Seite….

Stafylidis schwärmt von den Fans: Einmalig in Deutschland

Warum er, warum die gesamte Mannschaft seit einigen Wochen so stark auftritt? Stafylidis zögert keine Sekunde. „Die Fans sind für uns sehr wichtig. Sie puschen uns unglaublich, auch auswärts in Mönchengladbach oder Leverkusen. So eine Atmosphäre habe ich noch nirgendwo erlebt in Deutschland, das ist crazy.“ Dass die Fans zum großen Teil oder vielleicht sogar komplett fehlen werden demnächst, sei natürlich umso bedauerlicher. „Aber dann müssen wir weiter hart arbeiten, um sie stolz zu machen. Wir werden alles dafür tun“, sagt Stafylidis.

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Gespielt wird auf jeden Fall, ob mit oder ohne Fans. Und Stafylidis wird in Augsburg zweifellos zur Startelf gehören. So wie in den letzten drei Partien gegen Hoffenheim (2:0), in Leverkusen (0:1) und gegen Freiburg (2:1). In Mönchengladbach ersetzte er zur Pause Cristian Gamboa, in der Vorsaison noch gesetzt. Gamboa, auch ein Mentalitätsspieler, habe ein paar Tage Frust geschoben, sagt Trainer Thomas Reis - seitdem geht er Teamplayer so voran, wie er es eigentlich immer getan hat in Bochum. „Gambo gibt im Training Gas, er feuert die Jungs an“, lobt Reis.

Leitsch drängt in die Startelf - vielleicht schon in Augsburg

Aktuell ist in der Viererkette vom Stamm der Vorsaison nur Danilo Soares erste Wahl. Innen stabilisierten Erhan Masovic und Vasilios Lampropoulos die Abwehr. Maxim Leitsch aber drängt ins Team. Der 23-Jährige wurde gegen Freiburg nach seiner langen Verletzungspause eingewechselt und blockte in der Nachspielzeit gleich mal zwei Schüsse zum möglichen 2:2 erfolgreich ab.

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Leitsch, der in der Vorsaison nur eine Partie verpasst hat, ist schnell, hat einen starken linken Fuß, viel Dynamik, viel Potenzial. Man muss kein Hellseher sein, um ihn in der Startelf zu erwarten – womöglich noch nicht gegen Augsburg, aber alsbald. Zumal Masovic nach einer weiteren Gelben Karte gesperrt wäre. „Ich bin froh, dass Erhan und Vasi es so gut machen“, sagt Trainer Reis. „Maxim hat noch einmal eine andere Dynamik. Wir wissen um seine Qualität. Und Qualität wird sich immer durchsetzen auf Dauer. Ob schon am Wochenende, das wird man sehen.“

Bella-Kotchap muss sich im Training wieder aufdrängen - Riemann fehlt weiter

Armel Bella-Kotchap, ebenfalls Stamm im Vorjahr, ist derzeit nur die Nummer vier bei den Innenverteidigern. Ein paar Fehler zu viel hatte er sich geleistet in den ersten Saisonspielen. Bella-Kotchap, der 19-Jährige, zeigte noch nicht die erforderliche Konstanz. Er gönnt sich immer mal wieder einen „Lapsus“ auch im Training, meint Reis. „Aber da muss er jetzt durch, er ist noch jung.“

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Wer im Tor stehen wird in Augsburg, ist weiterhin offen, denn Manuel Riemann war auch am Mittwoch noch nicht auf dem Platz. Klappt es auch am Donnerstag nicht mit dem Mannschaftstraining, dürfte Michael Esser sein Bundesliga-Saisondebüt geben. Reis sagt dazu recht entspannt: „Wir schauen von Tag zu Tag, was Sinn macht.“