Bochum. Sowohl für Bochum als auch für den SVS steht viel auf dem Spiel. Sandhausen kommt ohne Kapitän. Bei Bochum fehlen vier Stammspieler – mindestens.

Showdown am letzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga. Als Tabellenführer trifft der VfL Bochum auf den noch abstiegsbedrohten SV Sandhausen. Alle mathematischen Wahrscheinlichkeiten sprechen dafür, dass der VfL den Aufstieg perfekt macht – mit einem eigenen Punktgewinn oder einem Aussetzer von Fürth oder Kiel. Nur wenn Bochum verliert und beide Verfolger gewinnen, geht es in die Relegation. Das will der VfL natürlich verhindern. Am besten mit einem eigenen Sieg.

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Individuell, im Mann-gegen-Mann-Vergleich ist der VfL Bochum zweifellos besser besetzt als der abstiegsbedrohte SV Sandhausen. Auch wenn mindestens vier Stammkräfte ausfallen: die verletzten Manuel Riemann, Danny Blum, Cristian Gamboa und der nach seiner fünften Gelben Karte gesperrte Robert Tesche. Es könnte noch dicker kommen.

VfL Bochum: Hinter dem Einsatz von Thomas Eisfeld steht ein Fragezeichen

Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Thomas Eisfeld, der in Nürnberg einen Schlag abbekam. Am Donnerstag konnte er weiterhin nur individuell trainieren. Sollte er am Freitag nicht ins Mannschaftstraining zurückkehren, wird ein anderer seine Position übernehmen, sagt Reis. Raman Chibsah oder Erhan Masovic, die beide in diesem Jahr kaum eine Rolle spielten, wären dann wohl die Kandidaten.

Das Training abbrechen musste auch Milos Pantovic, wahrscheinlich kehrt der zuletzt nicht berücksichtigte Flügelstürmer aber auf den Platz zurück am Freitag. Es ging eben, sagt Reis, „intensiv zur Sache“ bei der Einheit – ein gutes Zeichen, so der Trainer. Und noch ein gutes Zeichen: Bei Robert Zulj, dem oft entscheidenden Mann für die offensiven Akzente, gibt es Entwarnung. Zulj konnte wieder das komplette Training bestreiten.

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SV Sandhausen: Klassenerhalt aus eigener Kraft nur bei einem Sieg sicher

Auch für Sandhausen geht es bekanntlich in Bochum um mehr, um viel mehr als nur einen netten Abschluss. Um aus eigener Kraft Relegationsrang 16 sicher zu verhindern, benötigt der SVS einen Sieg. Zweite Chane: Gewinnt Osnabrück nicht in Aue, hätte der SVS den Klassenerhalt selbst bei einer Niederlage so gut wie sicher (Braunschweig spielt in Hamburg, liegt drei Punkte zurück und müsste acht Treffer in der Tordifferenz aufholen). Dritte Chance: Bei einem Remis in Bochum wäre Platz 15 auch sicher, wenn Regensburg gegen St. Pauli verliert.

Sandhausen hat zwei Trainerwechsel hinter sich, nach Uwe Koschinat und Michael Schiele übernahm im Februar interimsweise Gerhard Kleppinger mit Co-Trainer Stefan Kulovits. Nach einer Quarantäne hat er zuletzt dreimal gewonnen (immer daheim) und dreimal verloren - auswärts ist der SVS das ligaschwächste Team (erst ein Sieg, 15 Niederlagen).

Gut drauf war zuletzt Stürmer Daniel Keita-Ruel. Der Ex-Wattenscheider (31) erzielte in den letzten sechs Partien fünf seiner zwölf Saisontore. Ebenfalls auf zwölf Treffer kommt in Kevin Behrens sein Sturmpartner im bevorzugten 3-4-1-2-System mit der Spielweise des körperbetonten „Mann gegen Mann“, so VfL-Trainer Reis.

Ersatzkapitän Kister setzt auf Sieg in Bochum - Diekmeier fällt aus

Wie beim wichtigen 2:0 gegen Regensburg will Sandhausen beim VfL kämpfen bis zum Umfallen, kündigte Führungsspieler Tim Kister nach dem Erfolg an: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, können uns aber noch nicht freuen. Es ist noch nichts entschieden, wir müssen weiterhin Vollgas geben und in Bochum gewinnen.“

Bitter ist allerdings der Ausfall des Kapitäns: Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier zog sich bereits vor dem letzten Spiel einen Syndesmosebandriss zu. Schon länger fehlt unter anderem Sturmalternative Patrick Schmidt.