Nürnberg. Die erste Enttäuschung ist groß beim VfL Bochum. Aber Spieler und Verantwortliche sehen vor allem, was jetzt umso mehr für den Aufstieg spricht.
„Nur“ 1:1 in Nürnberg – der VfL Bochum hat es verpasst, schon einen Spieltag vor Saisonende den Aufstieg in die Bundesliga perfekt zu machen. Nach einem Spiel, das irgendwie typisch für diese Saison war, wie Trainer Thomas Reis fand. „Wir brauchen anscheinend immer eine Phase, in der wir auch gut zurückkommen“, sagte er mit Blick auf den „Zitterfuß“, den seine Mannschaft in der ersten Halbzeit hatte.
Dass es in Nürnberg zwei ganz unterschiedliche Halbzeiten zu sehen gab, das sagten alle Bochumer fast einhellig, teils mit den gleichen Worten. „Wir haben in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel gemacht, haben zu viel zugelassen, wenig offensive Aktionen“, urteilte Maxim Leitsch. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht auf dem Platz“, sagte Gerrit Holtmann. „Wir haben die erste Halbzeit nicht gut gespielt, haben kaum zweite Bälle gehabt“, meinte Robert Zulj.
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VfL Bochum: Erste Halbzeit schwierig – und nach der Pause ein anderes Gesicht
Und Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz ergänzte: „Wir waren gerade nach Standards sehr anfällig, so dass wir folgerichtig das 0:1 nach einem Standard kassiert haben.“ Aber: „Wir haben uns dann in der Kabine versucht zu sammeln, sind besser rausgekommen, waren spielbestimmend und sind zum Glück noch zum Ausgleich gekommen.“
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Und das war die Phase, die Reis auch nachher ansprach – in der der VfL zurückkam. Diese Bochumer Stehauf-Männchen, die bislang alle Niederlagen in dieser Saison mit einem Sieg beantwortet hatten und immer wieder Rückstände ausgleichen und drehen konnten, sie fanden auch in Nürnberg den Weg zurück ins Spiel. „Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt“, sagte Zoller.
Mit mehr Power nach vorne sichert der VfL sich einen Punkt
„Wir hatten mehr Power nach vorne“, meinte Zollers Sturmkollege Zulj, der eine Viertelstunde vor Schluss auch zum Ausgleich traf. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft eine gute Moral hat, dass wir nicht aufstecken, sondern weitermachen und uns nichts umwerfen kann.“
„Leider Gottes hat es nicht mehr für den Ausgleich gereicht“, fand Leitsch, aber das 1:1 sei nach dem Spielverlauf gerecht. Zoller: „Ich glaube, dass das für unsere Moral spricht.“ Die ist unbezweifelt und genau die beschwören die Bochumer jetzt mit Blick auf den Showdown im Ruhrstadion in einer Woche.
Das 1:1 ist ganz wichtig – jetzt reicht schon ein Unentschieden gegen Sandhausen
„Wir sind weiterhin Tabellenführer, haben alles in eigener Hand, können im Heimspiel gegen Sandhausen alles klar machen“, blickte Schindzielorz voraus. Dafür brauche man die Leistung aus der zweiten Halbzeit über 90 Minuten, fand Trainer Reis. „Wir wollen 90 Minuten das spielen, was uns dahin gebracht, wo wir jetzt stehen.“
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Das ist ganz oben. Und da (oder zumindest auf einem Aufstiegsplatz) bleibt der VfL schon, wenn er nächste Woche gegen Sandhausen „nur“ Unentschieden spielt. So wie er in Nürnberg „nur“ Unentschieden spielte.
Der Kraftakt, ein 1:1 zu erkämpfen, er war also nicht nur gut für die Moral – er könnte am Ende auch ein ganz entscheidender für den VfL Bochum sein. (phz)