Bochum. Auch dank der Rückkehr von Stürmer Kleindienst hat Heidenheim noch Aufstiegschancen. VfL-Trainer Reis zeigt großen Respekt vor seinem Kollegen.
Der FC Heidenheim ist wieder dran: Nur noch zwei Punkte trennen das Team von Trainer Frank Schmidt vom Dritten Hamburger SV, der allerdings eine Partie weniger absolviert hat. Holstein Kiel, wiederum nur zwei Punkte hinter Heidenheim platziert, hat sogar drei Spiele weniger auf dem Konto. Dennoch: Der FCH kann am fünftletzten Spieltag der 2. Liga den Erfolgsdruck auf die Aufstiegskonkurrenten mit einem Sieg gegen den VfL Bochumnoch einmal deutlich erhöhen.
Der VfL dagegen will seinen Neun-Punkte-Vorsprung auf Heidenheim mindestens halten, „im besten Fall natürlich ausbauen“, sagt Bochums Trainer Thomas Reis vor dem Spitzenspiel des Tabellenführers beim Tabellenvierten am Mittwochabend (18.30 Uhr, Voith-Arena).
Mit Tim Kleindienst ist der Vorjahresdritte offensiv wieder meisterlich besetzt
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Bereits in der Vorsaison landete Heidenheim auf Rang drei, verpasste den Aufstieg in der Relegation gegen Werder Bremen nur ganz knapp (0:0 in Bremen, 2:2 in Heidenheim). Einige Leistungsträger wie die Mittelfeld-Strategen Niklas Dorsch und Sebastian Griesbeck verließen den Fast-Aufsteiger, einer kehrte im Winter wieder zurück und ist maßgeblich an der klaren Steigerung in der Rückrunde beteiligt. Mit Tim Kleindienst, dem Vollblutstürmer mit dem 1,94-Meter-Gardemaß, ist Heidenheim offensiv wieder meisterlich aufgestellt.
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Die Hinrunde verlief nach dem kleinen Umbruch noch nicht nach Plan. In der Rückrunde aber ist Heidenheim längst ins Rollen gekommen, hat 22 Punkte geholt und damit nur zwei weniger als der VfL. Und: Heidenheim ist heimstark, belegt hier Rang zwei mit 30 Punkten - wiederum zwei Punkte hinter Bochum, der aber ein Heimspiel mehr absolviert hat.
FC Heidenheim feierte zuletzt drei Siege in Serie – Rückschläge gab es aber auch
Drei Siege in Folge, gegen Kiel (1:0), in Hannover (3:1) und Regensburg (3:0) lassen die FCH-Anhänger noch vom Aufstieg träumen. Rückschläge gab es aber zuvor auch gegen die direkte Konkurrenz: Gegen Fürth verlor das Team von Frank Schmidt durch einen späten Gegentreffer mit 0:1, in Hamburg mit 0:2 und gegen das bisher beste Rückrunden-Team FC St. Pauli mit 2:3.
Unverwundbar ist der FCH also nicht, aber in der aktuellen Form sicherlich eines der absoluten Top-Teams der Liga. Auch dank Rückkehrer Tim Kleindienst, den der Klub von KAA Gent zunächst bis zum Saisonende ausgeliehen hat. Er kommt in nur zehn Spielen auf bereits neun Treffer. Sturmkollege Christian Kühlwetter hat in dieser Spielzeit bereits 13 Tore erzielt.
VfL-Trainer Reis betont: Nicht nur auf Kleindienst achten
„Es wäre aber fatal, wenn wir nur auf Tim Kleindienst achten würden“, sagt VfL-Trainer Thomas Reis. Heidenheim verfüge über viele exzellente Spieler und ziehe das Spiel gerne in die Breite. Zudem agiert der FCH systematisch flexibel. „Wir müssen die Zweikämpfe rigoros annehmen, kompakt sein und gemeinsam verteidigen“, sagt Reis nach zuletzt sechs Gegentoren in zwei Partien.
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Auf der anderen Seite fordert auch Frank Schmidt, der (nicht nur) von Thomas Reis hochgeschätzte Langzeit-Trainer des FCH, einen mutigen Auftritt seines Teams gegen die ja nicht minder bärenstarke Offensive des VfL. „Es wird nicht reichen, nur defensiv zu denken“, sagt Schmidt. „Wir müssen den Spagat schaffen, Bochums Stärken weg zu verteidigen und selber die Offensive ins Spiel zu bringen.“
Reis spielte einst in der U15-Nationalmannschaft gemeinsam im Sturm mit Frank Schmidt, der seit stolzen 14 Jahren der Coach beim FCH ist. Reis hat größten Respekt vor der Leistung seines Kollegen. „Was er in Heidenheim aufgebaut hat, ist einzigartig. Er strahlt eine große Ruhe aus und er kann dort in Ruhe arbeiten. Man sieht, was man so erreichen kann.“