Bochum. VfL-Bochum-Trainer Gertjan Verbeek gönnt keinem seiner Startelf-Akteure im West-Duell bei Arminia Bielefeld am Dienstag eine Regenerationspause.

Gertjan Verbeek hat Vertrauen in Physis und Mentalität seiner Stammspieler. „Das sind alles junge Leute, die regenerieren schnell“, sagte der Trainer des VfL Bochum mit Blick auf den Kräfteverschleiß, der sich ja gerade in einer „englischen Woche“ zeigen kann auf dem Platz. Gegen Düsseldorf wirkten einige Spieler am Ende ziemlich platt, musste einer wie Stefano Celozzi mit Krämpfen vom Feld.

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Doch beim vermutlich einmal mehr umkämpften, in jedem Fall reizvollen Westfalen-Duell bei Arminia Bielefeld an diesem Dienstag (17.30 Uhr/ Live bei uns im Ticker) setzt der Niederländer zum achten Mal in Folge auf seine Startelf. Auf seine unbesiegte Startelf, die zuletzt gegen die stark aufspielende Fortuna aus Düsseldorf erst in der Nachspielzeit das 1:1 kassierte. Man habe eine „gute Mannschaft“, in die es schwer sei hineinzukommen für Spieler, die in der Vorbereitung später dazustießen, erklärte Verbeek.

Verbeek gerät in Rage

Wie Thomas Eisfeld, wie Peniel Mlapa, wie Arvydas Novikovas. Während Eisfeld und Mlapa bereits eingewechselt wurden, hat es Novikovas nun erstmals in den Kader geschafft. Der litauische Offensivspieler, der vom FC Erzgebirge Aue gekommen ist, ersetzt Nando Rafael. Der Stürmer hatte dem Trainer wegen Adduktorenproblemen signalisiert, „nicht bei 100 Prozent“ zu sein, berichtete Verbeek. Diese Ehrlichkeit zum Wohle der Mannschaft „freut mich“.

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Weniger erfreut, gelinde ausgedrückt, hat den Niederländer das seit Wochen leidig diskutierte Thema Saisonziel. Nach einem Interview mit einem TV-Sender hatte eine Boulevard-Zeitung Verbeeks Aussagen so wiedergegeben, dass es nun sein Saisonziel sei, mit dem VfL „Meister zu werden“. Verbeek war sicht- und hörbar stinksauer. Er stellte klar, dass diese Darstellung falsch sei, redete sich in Rage und benutzte bei seiner Schelte auch Kraftausdrücke, die man einem Kind gemeinhin verbietet.

Vertragsverlängerung mit Verbeek weiter offen

Andererseits unterschied der Niederländer fein zwischen den Begriffen „Ziel“ als etwas Konkretem und „Ambition“ als eher Grundsätzlichem. Es sei, „natürlich“, die Ambition des VfL aufzusteigen. „Aber es kann nicht unser Ziel sein. Das ist etwas anderes. Jeder sieht, dass wir nicht die Qualität haben, um Meister zu werden. Jeder weiß, dass vier, fünf andere Vereine mehr Finanzkraft haben.“ Düsseldorf etwa. Oder Leipzig. Schlussendlich: „Ein Ziel haben wir noch gar nicht ausgegeben.“

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Vielleicht ist das auch gar nicht nötig. Wer länger oben mitspielt und, sagen wir: ambitioniert ist, fühlt sich dort sicherlich ganz wohl. Ob Verbeek, dessen im Sommer 2016 auslaufenden Vertrag der Verein gerne vorzeitig verlängern will, sich auch über das Saisonende hinaus in Bochum wohlfühlen will und wird, ließ der Trainer offen. „Darüber“, sagte er, „habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Es sind erst sieben Spiele absolviert und zurzeit sind alle zufrieden. Aber wenn ich drei Mal verliere, bin ich schnell der schlechteste Trainer den der VfL je hatte.“