Düsseldorf. Mit seinem ersten Pflichtspieltor traf Fortuna-Zugang Mike van Duinen in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum verdienten 1:1 bei Primus Bochum.
Die Geschichte von Mike van Duinen und der Fortuna war bislang nicht gerade eine mit Happy End. Der niederländische Neuzugang des Fußball-Zweitligisten, vor der Saison von ADO Den Haag gekommen und mit einem üppigen Vier-Jahres-Vertrag ausgestattet, hinterließ an neuer Wirkungsstätte bislang nicht gerade den Eindruck eines eiskalten Torjägers. Im Training wackelte bei den Abschlüssen des 23-Jährigen bislang öfter der Fangzaun als das Tornetz, bei den Abschlüssen fehlte oft die Präzision, und als der 23-Jährige schließlich in der 1. DFB-Pokalrunde beim Elfmeterschießen in Essen eine bessere Rückgabe vom Punkt fabrizierte, hatten nicht wenige schon den Stempel „Fehleinkauf“ ins Farbkissen gestampft.
Tempogeladenes Westderby in Bochum
Dass Zeit und Geduld wie bei Fortunas gesamter neu zusammengewürfelter Mannschaft sich im besonderen Maße auch bei van Duinen noch auszahlen können, stellte er gestern Abend eindrucksvoll unter Beweis. 92 Minuten lang verzweifelten die stark aufspielenden Düsseldorfer am ebenso eindrucksvoll parierenden Bochumer Torhüter Andreas Luthe und der Latte, ehe der zwölf Minuten zuvor für den dieses Mal blassen Ya Konan eingewechselte van Duinen mit seinem ersten Pflichtspieltreffer zum 1:1 (0:1)-Endstand seine neue Mannschaft für deren kuriosen Sturmlauf beim Tabellenführer belohnte.
In einem tempogeladenen und gutklassigen Westderby knüpfte die Fortuna nahtlos an ihre gute Leistung vom ersten Saisonsieg gegen den TSV 1860 München (3:0) an und spielte den Tabellenführer aus der Nachbarschaft in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich an die Wand. Gehörte die erste gefährliche Aktion des Spiels noch den Gastgebern, war spätestens nach Teroddes Kopfball-Prüfung (8.) für den aufmerksamen Rensing Alarmstufe Rot im Bochumer Strafraum. Die Fortuna fackelte zwischen der 10. und der 18. Minute sieben (!) Torschüsse ab, der letzte aus dieser Reihe war einer von Kerem Demirbays gefährlichen Freistößen an die Latte. Einziges Manko: die Chancenverwertung. Die Fortuna hatte über die gesamte Partie gesehen Einschussmöglichkeiten für gut und gerne drei Spiele.
So war es zwar paradox, aber fast schon symptomatisch, dass die Hausherren sich nach dem Offensiv-Feuerwerk der Gäste nur kurz schüttelten und durch Hooglands Führungstreffer in der 26. Minute den Spielverlauf weitestgehend auf den Kopf stellten. Der Mittelfeldspieler nahm eine zu kurz geratene Kopfballabwehr von Julian Schauerte an der Strafraumgrenze mit der Brust an, ließ in der Vorwärtsbewegung Kapitän Karim Haggui aussteigen und erzielte sehenswert ins lange Ecke die Führung.
Nach dem Seitenwechsel mussten beide Mannschaften ihrem hohen Anfangstempo erst einmal Tribut zollen, nahmen aber schon bald wieder Fahrt auf. Nach altbekanntem Muster: Großchance Fortuna, Parade Luthe! Die beiden vorerst größten Gelegenheiten vergaben Ihlas Bebou völlig frei am rechten Pfosten (59.), und der zur Schlussviertelstunde eingewechselte Mathis Bolly mit dem zweiten Lattentreffer des Abends nach einem 3-2-Konter. Mike van Duinen, dies zeigte dann schließlich auch die nicht vorhandene Zuordnung in der Hintermannschaft des VfL, hatte auch in Bochum schlichtweg niemand auf dem Zettel gehabt.
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