Bochum. In der Nachspielzeit eines packenden Zweitliga-Spiels sicherte sich Fortuna Düsseldorf ein 1:1 beim Spitzenreiter Bochum. Der VfL bleibt unbesiegt.
Intensiv, spannend, gut und am Ende mit dem richtigen Ergebnis - das war, knapp zusammengefasst, was die Zuschauer beim 1:1 zwischen dem VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf zu sehen bekamen. Die Gastgeber verteidigten mit dem zweiten Unentschieden in Folge ihre Spitzenposition. “Das Gegentor ist ärgerlich, aber verdient”, würdigte VfL-Trainer Gertjan Verbeek die starke Leistung der Düsseldorfer.
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Häufig, ja fast inflationär ist im Fußball vom offenen Visier die Rede. Wer am Freitagabend im rewirpower-Stadion war und sich die Begegnung des Bochumer Zweitliga-Spitzenreiters mit dem Nobelteam aus Düsseldorf angeschaut hat, dem mochte dieser etwas abgenutzte Begriff nicht mehr aus dem Kopf gehen. Chancen im Minutentakt, mal für Rot, mal für Blau, hielten die gut 28000 Zuschauer in Atem. “Die Partie gegen die Fortuna findet in einem absoluten Erstliga-Rahmen statt. Das freut uns auch für die Fans”, hatte VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter im Vorfeld des West-Schlagers gesagt und damit den Nagel auf den Kopf getroffen.
VfL Bochum konnte sich einen geordneten Spielaufbau abschminken
Den Düsseldorfern hatte der 3:0-Erfolg gegen die Münchener “Löwen” offenbar so gut getan, dass sie dem Spitzenreiter in dessen eigenem Stadion von Beginn an derart früh und unnachgiebig auf den Pelz rückten, dass sich der VfL einen geordneten Spielaufbau erst einmal abschminken konnte. “Düsseldorf hat eine Mannschaft, die einen Plan hat”, hatte Bochums Trainer Gertjan Verbeek gewarnt. Und doch: Innerhalb von zehn Minuten hätten Sercan Sararer, Didier Ya Konan, Julian Koch und der vom HSV ausgeliehene Kerem Demirbay die Gastgeber geradezu abschießen können. Doch mit viel Glück und einem starken Andreas Luthe im Tor überstanden die Bochumer die Drangphase der Fortuna und starteten ihrerseits überfallartige Angriffe.
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Zunächst vermochte noch Axel Bellinghausen den sechsten Saisonstreffer von Bochums Torjäger Simon Terodde zu verhindern, dann setzte Janik Haberer den Ball ans Außennetz. Schließlich aber fand doch jemand das Schlupfloch. Julian Schauerte legte unfreiwillig auf, und Tim Hoogland, ein absoluter Glücksgriff der Bochumer, traf mit all’ seinem Können und seiner Routine zum 1:0.
Der VfL blieb am Drücker, versäumte aber nachzulegen. Onur Bulut zögerte zu lange mit dem Abschluss, und Haberer scheiterte an Düsseldorfs Schlussmann Michael Rensing. Rensing machte seine Sache sicher gut, gefeiert wurde aber sein Gegenüber. Denn Luthe meisterte den Versuch des jungen Fortuna-Angreifers Ihlas Bebou, entschärfte auch den Schuss des ehemaligen Bochumers Lukas Schmitz. Denn die Düsseldorfer wollten einfach nicht nachgeben in dieser Partie, in der um jeden Meter gekämpft wurde.Und der VfL wackelte, wankte und fiel: Mike van Duinen wuchtete den Ball in der Nachspielzeit per Kopf ins Tor. Luthe war nun doch geschlagen, aber verloren haben die Bochumer immer noch nicht.