Bochum. . Der Montag beginnt mit einer schlechten Nachricht für den VfL Bochum: Stürmer Stanislav Sestak löst seinen Vertrag an der Castroper Straße auf.

Ausgerechnet am Freitag dem 13. erzielte Stanislav Sestak daheim gegen Heidenheim einen Doppelpack. Was damals niemand wusste, ist mittlerweile Realität: Es waren seine letzten Treffer im VfL-Trikot. Wie RS exklusiv erfuhr, haben Christian Hochstätter und Stanislav Sestak den noch bis zum Sommer 2016 laufenden Vertrag im beidseitigem Einvernehmen aufgelöst.

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So wird der Publikumsliebling, der in den Erstliga-Jahren 2007 bis 2010 in 86 Bundesliga-Spielen 28 Tore erzielte, beim Heimspiel gegen Sandhausen offiziell verabschiedet.

Aber der Reihe nach: Als RS Stanislav Sestak am Vatertag in der Slowakei telefonisch erreichte, um sich nach seinem Gesundheitszustand zu informieren – der Slowake war eineinhalb Wochen zuvor am Meniskus operiert worden – verriet er: „Die Zeit des Abschieds ist gekommen. Ich werde nicht mehr für den VfL spielen.“

Sestak verlässt den VfL Bochum ohne Bitterkeit

Sestak nannte auch die Gründe für die überraschende Trennung: „Ich habe nach dem Trainerwechsel von Peter Neururer zu Gertjan Verbeek nicht mehr das absolute Vertrauen gespürt. Ich habe festgestellt, dass es mir nicht mehr so viel Spaß macht beim VfL. Ich wäre mit dem Gefühl in die neue Saison gegangen, dass sich meine Einsatzzeiten weiter reduzieren.“

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Vielleicht sah der Slowake auch seine Teilnahme an der Europameisterschaft 2016 gefährdet. Als Tabellenführer hat die Slowakei beste Aussichten, sich zu qualifizieren und Sestak möchte im Herbst seiner Karriere noch einmal an einem Großereignis teilnehmen. „Zwischen dem Trainer und mir hat es einfach nicht gepasst. Sowas gibt es nun mal. Man muss fair auseinander gehen und sich in die Augen schauen“, sagte Sestak ohne Bitterkeit.

Top-Verdiener verlässt den VfL

Als Sportvorstand Christian Hochstätter und Offensivmann Sestak vor gut einem Jahr einen Zwei-Jahres-Vertrag abschlossen, da vereinbarte das Duo, dass, wenn es nicht passen sollte, man sich nach einem Jahr an den Tisch setzt und nach einer neuen Lösung sucht. „Ich finde es sehr bemerkenswert, dass sich ein Spieler daran erinnert und sich so korrekt und sauber gegenüber seinem Klub verhält“, lobte Hochstätter. „Ich ziehe den Hut vor Stani. Das zeigt, welch großen Charakter er hat.“

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Hochstätter gestand ein, dass er in seiner bisherigen Karriere selten so einem Spieler wie Sestak gegenüber saß. „Ich habe größten Respekt vor ihm, als Mensch, und vor seiner Leistung, die er in dieser Spielzeit für uns gebracht hat“, erklärte Hochstätter.

Was nicht unerwähnt bleiben sollte: Stanislav Sestak war beim VfL der Top-Verdiener in der zu Ende gehenden Spielzeit und hat bei der Vertragsauflösung auf sämtliche finanziellen Ansprüche wie eine Abfindung verzichtet: „Ich hätte auch ein schlechtes Gewissen gehabt, in Bochum gutes Geld zu verdienen und die meiste Zeit nur auf der Bank zu sitzen.“

Vd‘aka za pekný cas, Stani – Danke für die tolle Zeit, Stani

Und so endet eine im Fußball selten gewordene Beziehung zwischen Spieler und Verein. Sestak: „Bochum ist für meine Familie und mich ein wichtiger Teil unseres Lebens. Ich habe dem VfL viel zu verdanken, habe viele Freunde in Bochum und werde auch nach meiner Karriere immer mal wieder hier vorbeischauen.“ Bleibt also nur eines zu sagen: Vd‘aka za pekný cas, Stani – Danke für die tolle Zeit, Stani! (RevierSport)