Bochum. Der VfL darf in einer verrückten zweiten Liga den Klassenverbleib feiern. Die Spieler des VfL Bochum in der Einzelkritik.

Andreas Luthe: Die Titelmelodie der Benny-Hill-Show lag in Luft, als der Bochumer Schlussmann den Ball nach dem 0:1 aus dem Netz fischte (32.) "Nimm' du ihn, ich habe ihn sicher" war die Slapstick-Kommunikation zwischen Patrick Fabian und Luthe, der vorher stark gegen Lex (9., 32.) gehalten hatte. Insgesamt eine gute Leistung von Bochums Nummer eins. Note: 2

Stefano Celozzi: Der zuletzt auch offensiv gute Außenverteidiger des VfL Bochum blieb gegen den Tabellenführer in der ersten Hälfte unter seinen Möglichkeiten - wurde aber auch defensiv stark gebunden. Nach vorne kaum ein Faktor, im Rückwärtsgang mit einigen Stellungsfehler zum Beispiel gegen Lukas Hinterseer (43.). Fing sich im zweiten Abschnitt und spielte tolle Pässe auf Terrazzino (68.) und Forssell zur Führung (72.). Note: 2,5

Patrick Fabian: Was ein bitterer Patzer von Patrick Fabian (32). Anstatt den ungefährlichen Ball wegzuköpfen, zog Fabian in letzter Sekunde den Kopf ein und machte den Ball gefährlich für seinen Hintermann. Der Kapitän spielte danach aber unbeeindruckt weiter. Note: 4

Felix Bastians: Der Spielaufbau und Felix Bastians waren vor allem in der ersten Halbzeit keine Freunde. Zu häufig leistete sich der Routinier Fehlpässe in den gefährlichen Zonen, nur selten kam der Ball dahin, wo er hinsollte. Note: 3,5

Timo Perthel: Gegen die starken Lex und Hinterseer sah der Abwehrspieler des VfL nicht gut aus. Ingolstadt spielte erfolgreiches Offensivpressing, lief Perthel immer wieder an und eroberte so häufig den Ball. Gewann im zweiten Durchgang an Sicherheit. Note: 4

Anthony Losilla: Drei richtig gute Szenen kann man bei Bochumer Mittelfeldmotor gegen die Schanzer hervorheben. Nach einer Stunde leitete er die gute Möglichkeit von Terrazzino ein, nur wenige Sekunden später klärte er auf der Linie nach einem Freistoß des FCI. Zuletzt bereitete er den Treffer von Tasaka spektakulär vor (83.). Davor und danach erledeigte "Toto" seinen Job gewohnt sicher. Note: 2,5

Danny Latza: Nachdem sein Wechsel zum 1. FSV Mainz 05 verkündet wurde, hätte der Mittelfeldspieler des VfL eigentlich befreit aufspielen können. Aber Latza war wie unsichtbar im Spiel der Bochumer. In den zweiten 45 Minuten zeigte er, warum er zu den Rheinhessen wechselt. Im Bochumer Zentrum sicherer und mit einem überragenden Flankenwechsel auf Celozzi vor dem 2:1 (72.). Note: 3

Piotr Cwielong (bis 62.): Den Einsatz kann man dem Polen, der für den verletzten Stanislav Sestak in die Startelf gerückt war, nicht absprechen. Der Wille war da, doch die Sicherheit fehlte Cwielong. Kurz vor der Pause holte er gegen Benjamin Hübner einen fragwürdigen Elfmeter raus (44.) Note: 3,5

Thomas Eisfeld (bis 76.): Wenn es spielerisch ansehnlich wurde beim VfL Bochum, war meist Thomas Eisfeld in der Nähe. Sein Solo in der dritten Minute war zwar brotlos, aber chic. Auch nach einer halben Stunde konnte er sich erst zu spät vom Ball trennen - statt zu schießen. Tauchte dann etwas ab und wurde ausgepowert ausgewechselt. Note: 3

Marco Terrazzino: Es war die erste gute Offensivaktion des VfL nach 25. Minuten: Terrazzino spielt einen schönen Pass mit dem Außenrist auf Gregoritsch, der Stürmer verfehlt nur im eine Balllänge. Terrazzino spielte technisch gut, war aber enorm defensiv gebunden, so dass er nicht immer seine komplette Offensiv-Power einbringen konnte. Nach einer Stunde kam er mal durch, freigespielt von Eisfeld, scheiterte aber knapp an Ramazon Özcan. Das 3:1 von Tasaka leitete er ein. Note: 2,5

Michael Gregoritsch: Im Training hatte VfL-Trainer Gertja Verbeek die Variante mit "Franz" Gregoritsch als alleinige Spitze ausprobiert und für gut befunden. Im Spiel gegen den vermeintlichen Bundesliga-Aufsteiger war der Österreicher meist auf verlorenem Posten. Gregoritsch fehlte die Bindung zum Spiel, verwandelte aber sicher vom Punkt (45.) Note: 3

Mikael Forssell (ab 62.): Er kam, stand ein bisschen rum und traf. Die Einwechslung von Forssell machte sich beim VfL sofort bemerkbar: Der Finne hatte eine Großchance in der 68. Minute, vier Minuten später traf er nach Celozzi-Flanke und er hätte sogar das 3:1 machen können (78.). Note: 2

Yusuke Tasaka (ab 76.): Der Japaner kam für den "platten" Eisfeld und köpfte das 3:1 für den VfL. Effizient. Ohne Note.