Bochum. Das 2:2 beim 1. FC Kaiserslautern war kein Anzeichen für die ganz große Wende beim VfL Bochum. Gleichwohl haben sich die Bochumer mit dem Last-Minute-Remis ein wenig Luft an der Stimmungsfront verschafft. Damit kann der Fokus in Ruhe auf das Spiel gegen den VfR Aalen gerichtet werden.

Natürlich muss man - nach dieser Vorgeschichte - Honig saugen aus einem 2:2 in Kaiserslautern. Nicht nur wegen der Dramaturgie, schließlich hatten alle schon mit einer weiteren Niederlage gerechnet, als Stanislav Sestak am Freitag im Anschluss an die einzige Bochumer Ecke an diesem Abend wenige Minuten vor dem Schlusspfiff per Kopf noch einen Punkt besorgte und damit, weitaus wichtiger, vermutlich auch neues Selbstvertrauen.

Dass der VfL Bochum nun seit 16 Jahren nicht mehr verloren hat auf dem Betzenberg, mag Statistik-Freaks begeistern, für die Verfassung der Spieler wesentlich wichtiger ist das Statement von Trainer Peter Neururer: „Die Mannschaft hat grandios gefightet.“ Was vor allem Michael Gregoritsch und Yusuke Tasaka, denen beileibe nicht alles gelang, läuferisch auf den Pfälzer Rasen brachten, war schon imposant. Es war aber auch so etwas wie die Kehrseite der Medaille. Denn die in Kaiserslautern gewählte defensive Ausrichtung bedeutet eben auch, dass die Wege nach vorne - in die Offensive - ziemlich weit werden können.

Fabian wohl rechtzeitig fit für das Aalen-Spiel

Gregoritsch war spätestens nach 80 Minuten platt, die Muskulatur spielte nicht mehr mit. Der Österreicher, so hieß es danach, wird in dieser Woche auf die geplante Fahrt zur U21 seines Verbandes verzichten und sich stattdessen in Bochum untersuchen lassen und regenerieren. Auch Patrick Fabian dürfte die Länderspiel-Pause am kommenden Wochenende entgegen kommen. Den Innenverteidiger hatte es übel erwischt auf dem Betzenberg, aber er sollte, Gehirnerschütterung hin oder her, für das Heimspiel am 21. November gegen das neue Zweitliga-Schlusslicht VfR Aalen wieder zur Verfügung stehen.

VfR-Trainer Stefan Ruthenbeck wird dann wohl kaum auf den Gedanken kommen, wie sein Lauterer Kollege Kosta Runjaic von einer „gut eingestellten“ Bochumer Mannschaft zu sprechen, die gelegentlich mit „Fünfer-“ oder gar „Sechserkette“ ihren Strafraum abzuriegeln versuchte. Dass dennoch zwei Tore gegen den VfL fielen, ärgerte beispielsweise Timo Perthel. „Wir müssen es endlich schaffen, ohne Gegentor zu bleiben“, sagte der Linksverteidiger, dem nach mehrwöchiger Verletzungspause am Ende auf dem Betzenberg die Luft ausging, der aber in knapp zwei Wochen wieder voll auf der Höhe sein dürfte.

Sich in dieser Zeit nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen, empfiehlt Simon Terodde, der die nach wie vor schwierige Situation einzuschätzen weiß: „In zwei Wochen kommt der VfR Aalen zu uns, dieses Spiel müssen wir definitiv gewinnen.“