Hagen. . Eine Sprunggelenks-Verletzung hat Tim Bodenröder ein paar Wochen zurückgeworfen. Doch für seine letzte Jugendsaison hat sich der Hagener bei U19-Bundesligist FC Schalke 04 viel vorgenommen. Nach dem Abitur will er sich ein nun Jahr voll auf Fußball konzentrieren.

Beim letzten richtigen Härtetest gegen einen europäischen Top-Gegner - heute gegen den FC Liverpool - ist er nicht dabei. Beim Pflichtspiel-Aufakt drei Tage später im DFB-Pokal beim Chemnitzer FC auch nicht. Eine Sprunggelenks-Verletzung hat Tim Bodenröder ein paar Wochen zurückgeworfen. Doch für seine letzte Jugendsaison hat sich der Hagener bei U19-Bundesligist FC Schalke 04 viel vorgenommen. „Es ist das entscheidende Jahr für mich, ob es zum Profi reicht“, weiß der 18-Jährige: „Der Plan ist, mich in diesem Jahr voll auf Fußball zu konzentrieren.“

Im Juni hat Bodenröder am Hagener Theodor-Heuss-Gymnasium sein Abitur gemacht, quasi parallel zur Vielbeschäftigung mit der in vier Wettbewerben lange geforderten Schalker Mannschaft. Wobei es trotz der Siege im Westfalenpokal und der U19-Bundesliga West mit den Königsblauen zum ganz großen Wurf nicht reichte. Jeweils scheiterten die Schalker am späteren Sieger, in der UEFA Youth League (FC Barcelona) und der deutschen Meisterschaft (TSG Hoffenheim) im Halbfinale, dazu im DFB-Pokalendspiel am SC Freiburg. „Alles Unwichtige haben wir gewonnen, aber keinen großen Titel“, bedauert Bodenröder, der angesichts der mit zahllosen Auswahlspielern gespickten Offensive im Team von Trainer Norbert Elgert über eine Jokerrolle selten hinauskam.

"Wir haben einen extremen Konkurrenzkampf"

Das soll in der neuen Spielzeit, in der der Hagener im Schalker U19-Team Altjahrgang ist, anders werden. Auch wenn sich die Situation angesichts etlicher Neuzugänge, etwa des Hoffenheimer Torjägers Felix Schröter, kaum geändert hat. „In der Offensive haben wir schon einen extremen Konkurrenzkampf“, räumt Bodenröder ein, ist aber zuversichtlich: „Mein Ziel ist ganz klar, mehr zu spielen. Ich will zeigen, dass ich bereit dafür bin, egal wo es ist.“ Seine bevorzugte Mittelstürmer-Position war zuletzt meist besetzt, häufiger kam er auf der rechten Außenbahn zum Einsatz.

Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit ließ sich für Bodenröder vielversprechend an, nach dem Startelf-Einsatz im ersten Test gegen den Karlsruher SC attestierte ihm Coach Elgert beim stark besetzten Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall - hier verteidigten die Schalker ihren Titel - eine gute Turnierleistung. Allerdings knickte der Hagener hier auch um, erlitt einen Bänder- und Kapselriss.

Auch die internationale Bühne reizt

Erst nach einer Woche Ruhigstellung konnte er jetzt wieder mit leichtem Krafttraining beginnen, den Bundesliga-Start am 10. August bei Viktoria Köln wird er verpassen. „Ich hoffe, dass ich in ein, zwei Wochen den Fuß wieder voll belasten kann“, sagt er, „natürlich wirft mich das ein bisschen zurück, aber nicht gravierend.“ Gerade wenn es für die Schalker Talente in der Uefa Youth League - sie spielen erneut in der Gruppenphase gegen die gleichen Gegner wie die Profis in der Champions League - aufs internationale Parkett geht, will auch Bodenröder sich präsentieren. Und national ist der Ehrgeiz der ambitionierten „Knappenschmiede“ ohnehin groß. Bodenröder: „Einen deutschen Titel zu gewinnen, wäre im letzten Jugendjahr doch ein schönes Ziel.“