Hannover. . Entwarnung: Die Einsätze von Joel Matip und Leon Goretzka sind am Dienstag im Play-off-Rückspiel der Champions-League-Qualifikation bei PAOK Saloniki nicht gefährdet, Jefferson Farfán und Atsuto Uchida trainieren am Sonntag schon wieder mit der Mannschaft.
Ein mickriges Pünktchen und 4:9 Tore sind die Bilanz des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 nach drei Spieltagen – schon acht Zähler Rückstand auf das Spitzenquartett Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen, Bayern München und FSV Mainz 05. Aber irgendwie hat die zweite Halbzeit beim 1:2 bei Hannover 96, als die Königsblauen drauf und dran waren, den Ausgleich zu erzielen, etwas Mut gemacht. Vor allem auch im Hinblick auf das Play-off-Rückspiel der Champions-League-Qualifikation am Dienstag bei PAOK Saloniki.
Allerdings konnte Trainer Jens Keller am Samstagabend noch nicht sagen, mit welchem Personal er die Aufgabe nach dem 1:1 aus dem Hinspiel in Griechenland lösen kann beziehungsweise wird. „Wir müssen schauen. Das Spiel heute hat sehr viel Kraft gekostet. Joel Matip hat sich durchgebissen, aber für Dienstag sieht es nicht gut aus“, sagte der Schalker Coach, bei dessen Innenverteidiger zunächst der Verdacht auf einen Muskelfaserriss bestanden hatte. „Aber wir werden trotzdem elf Spieler auf dem Platz haben, und die werden sich komplett den Arsch aufreißen.“
Matip und Goretzka einsatzfähig
Und etwas Entwarnung gab es dann am Sonntagvormittag. Der Einsatz Joel Matips (Lenden-Probleme) sowie Leon Goretzkas (Prellung im Sprunggelenk) ist nicht gefährdet. Auch Jefferson Farfán (schwere Knöchelprellung) und Atsuto Uchida (muskuläre Probleme) standen wieder auf dem Rasen und trainierten mit der Mannschaft. Wird Jens Keller denn optimistisch nach Thessaloniki fliegen? „Wenn wir die zweite Halbzeit heute und die erste Halbzeit vom Saloniki-Spiel zusammennehmen, bin ich sehr optimistisch“, sagte er.
Schlechter gelaunt war auch schon mal Horst Heldt. „Wir müssen mitnehmen, dass der Wille Berge versetzen kann“, erklärte der Schalker Manager. „Das hat sich in der zweiten Halbzeit gezeigt. Einfach ärgerlich, dass wir da das 2:2 nicht machen. Aber immerhin hat die Mannschaft da eine Riesen-Moral bewiesen und ist in Unterzahl unheimlich viel gelaufen.“
Schalke verliert in Hannover
Doch trotz der zweiten Hannover-Hälfte war Trainer Jens Keller sehr, sehr enttäuscht. „Es ist schwer, nach so einem Spiel etwas zu sagen“, erzählte der 42-Jährige und gab auch zu, dass ihm die erste Halbzeit nicht gefallen hatte. „Wir waren sehr ängstlich“, sagte er. „Was aber auch verständlich ist, dass man nach der Kritik, die es gehagelt hat, nicht mit breiter Brust rausgeht.“ Und dann bis zum Pausenpfiff auch noch 30 Minuten in Unterzahl verbringen muss, nachdem Benedikt Höwedes wegen seines angeblichen Fouls an Mame Diouf vom Platz geflogen ist. War es ein Elfmeter? „Mir wurde gesagt: Es war keiner“, sagte Jens Keller und gab zu Protokoll, als er an das Foul an Julian Draxler kurz vor der Strafraumgrenze aus der zweiten Halbzeit erinnerte, nach dem Salif Sané Gelb gesehen hatte, dass Schiedsrichter Bastian Dankert mit gleichen Maßstäben hätte messen müssen.
Den Auftritt seines Teams in der ersten Halbzeit erklärte der Schalker Trainer unter anderem damit, dass „es unheimlich schwer war, weil wir das Mittwoch-Spiel in den Beinen und bei solchen Temperaturen Schwierigkeiten hatten, dagegenzuhalten“. Aber? „Was die Mannschaft nach der Halbzeit geleistet hat, war sehr beeindruckend“, betonte Jens Keller. „Wir hatten gute Möglichkeiten, das 2:2 zu machen.“ Vor allem, als Christian Clemens und Ádám Szalai allein vor Ron-Robert Zieler aufgetaucht waren. „Da war es schwieriger, nicht erfolgreich abzuschließen“, sagte der Schalker Coach. „Einen Punkt hätten wir verdient gehabt.“
Ein Kompliment von Mirko Slomka
Da konnte auch Mirko Slomka nach seinem 200. Bundesliga-Spiel als Cheftrainer (79 für Schalke) nicht wirklich widersprechen. „Natürlich haben wir in der zweiten Halbzeit Glück gehabt“, sagte Hannovers Trainer und erinnerte auch an die bereits genannte Szene. „Das war ein sicheres Tor“, erklärte er. „Schalke hat große Moral bewiesen, hat das sehr gut gemacht und mit Vehemenz auf unser Tor gespielt. Ich bin ganz froh, dass wir dieses Heimspiel mit 2:1 gewonnen haben.“