Hannover. Der FC Schalke 04 unterlag bei Hannover 96 mit 1:2 (0:2) und spielte in der ersten Hälfte katastrophal. “Ein Grottenkick“, sagte Julian Draxler. “Im Fußball reicht Talent allein nicht aus – du musst als Mannschaft fighten“, ergänzte Jermaine Jones. Wir haben die Stimmen zum Spiel aufgezeichnet.
Jens Keller (Trainer FC Schalke 04) zur 1:2-Niederlage in Hannover: „Es ist schwer, nach so einem Spiel etwas zu sagen. Wir waren sehr ängstlich. Was aber auch verständlich ist, dass man nach der Kritik, die es gehagelt hat, nicht mit breiter Brust rausgeht. Es unheimlich schwer war, weil wir das Mittwoch-Spiel in den Beinen und bei solchen Temperaturen Schwierigkeiten hatten, dagegenzuhalten. Was die Mannschaft aber nach der Halbzeit geleistet hat, war sehr beeindruckend. Wir hatten gute Möglichkeiten, das 2:2 zu machen. Einen Punkt hätten wir verdient gehabt.“
Keller zur großen Chance von Ádám Szalai: „Da war es schwieriger, nicht erfolgreich abzuschließen.“
Keller mit Blick auf das Play-off-Rückspiel der Champions-League-Qualifikation am Dienstag bei PAOK Saloniki (20.45 Uhr, live in unserem Ticker): „Wir müssen schauen. Das Spiel heute hat sehr viel Kraft gekostet. Joel Matip hat sich durchgebissen, aber für Dienstag sieht es nicht gut aus. Aber wir werden trotzdem elf Spieler auf dem Platz haben, und die werden sich komplett den Arsch aufreißen. Wenn wir die zweite Halbzeit heute und die erste Halbzeit vom Saloniki-Spiel zusammennehmen, dann bin sehr optimistisch.“
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Horst Heldt (Manager des FC Schalke 04) zur Roten Karte gegen Benedikt Höwedes: „Bene hat gesagt, er habe weder den Ball noch den Gegner berührt. Aus unserer Sicht also eine unberechtigte Doppelbestrafung. Ich habe mir die Szene sofort in Zeitlupe angeschaut. Die Bilder zeigen, dass es kein Elfer war. Überhaupt waren alle Karten heute unnötig – auch für Szabolcs Huszti muss man nicht Rot geben.“
Heldt über das Spiel: „Wir müssen mitnehmen, dass der Wille Berge versetzen kann. Das hat sich in der zweiten Halbzeit gezeigt. Einfach ärgerlich, dass wir da das 2:2 nicht machen. Aber immerhin hat die Mannschaft da eine Riesen-Moral bewiesen und ist in Unterzahl unheimlich viel gelaufen.“
Julian Draxler (FC Schalke 04) zum Spiel: „Wir reden jetzt seit Wochen, dass wir hier und da gute Ansätze haben. Da kann es nicht sein, dass der Trainer uns vor dem Spiel gut einstellt, wir uns viel vornehmen – und dann so einen Grottenkick abliefern wie in der ersten Halbzeit. Da brauchst du keine Ausreden mehr zu suchen. Wenn man sieht, dass wir in der zweiten Halbzeit mit zehn Mann besser gespielt haben als in der ersten mit elf, dann ist es mit Sicherheit eine mentale Frage. Auch ich bin in dieser Saison noch nicht mit mir zufrieden.
Draxler über eine beginnende Trainer-Diskussion: „Wir können das nun entkräften, indem wir gewinnen. Das Geschäft ist eben so, dass gleich wieder spekuliert wird.“
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Jermaine Jones (FC Schalke 04) zum Spiel: „Das Problem ist, dass wir viel zu viel von dem großen Talent bei Schalke 04 reden und dabei Kampf und Willen vergessen. Im Fußball reicht Talent allein nicht aus – du musst als Mannschaft fighten. Und wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, geht einfach nicht. Darüber mussten wir in der Halbzeitpause reden, sonst wären wir wie in Wolfsburg abgeschossen worden und hätten fünf oder sechs Stück bekommen. Der Trainer hat in der Halbzeit die Fehler und die Einstellung angesprochen, und wir älteren Spieler haben auch etwas dazu gesagt.“
Jones zum Spiel bei PAOK Saloniki: „Ich werde alles für die Champions League geben. Ich bin 2008 schon mal in den Play-offs ausgeschieden, und ich habe keinen Bock, wieder auszuscheiden.“
Schalke verliert in Hannover
So analysiert Hannovers Trainer Mirko Slomka den Sieg gegen Schalke
Mirko Slomka (Trainer Hannover 96): „Wir haben eine ganz starke erste Halbzeit gespielt, sind verdientermaßen mit 1:0 in Führung gegangen und haben das 2:0 nachgelegt Uns hat aber die Effektivität vorm Tor gefehlt – in der ersten, aber auch in der zweiten Halbzeit. So haben wir Schalke im Spiel gehalten. Natürlich haben wir in der zweiten Halbzeit Glück gehabt.“
Slomka zur Szene, als Christian Clemens und Ádám Szalai allein vor 96-Keeper Ron-Robert Zieler aufgetaucht waren: „Das war ein sicheres Tor. Schalke hat große Moral bewiesen, hat das sehr gut gemacht und mit Vehemenz auf unser Tor gespielt. Ich bin ganz froh, dass wir dieses Heimspiel mit 2:1 gewonnen haben.“
